Minutenlanger stehender Beifall für Wolfgang Knoll

Wer kennt die Namen, kennt die Titel, die hier zusammenkamen? Nicht jeder kennt sich aus – aber einer bestimmt: Wolfgang Knoll. Er feierte, wie berichtet, seinen 85. Geburtstag und die Landes-FDP, die Main-Taunus-FDP richtete einen Empfang im Regional-Park-Portal der Weilbacher Kiesgruben aus, dem sich offensichtlich kein Eingeladener entziehen mochte: So wirkt nach wie vor die Ausstrahlungskraft dieses liberalen Politikers, der auch heute nichts von seinen geistigen Fähigkeiten verloren hat, auch wenn die Beine im zunehmenden Alter nicht mehr so wollen wie der Besitzer – der immer wieder von den Weggefährten, vom Nachwuchs um Rat gefragt wird. Und wie das aussieht, erläuterte Bettina Stark Watzinger, die FDP-Vorsitzende im Main-Taunus-Kreis. Sie zitierte ein Zeitungswort „Sein Wort hat Gewicht“ und leitete dann über: Es gibt eine Schaltzentrale in der Philipp-Kremer-Straße in Kelkheim und wir gehen alle gern dahin, gehen körperlich und geistig gestärkt wieder nach Hause.“ Sie meinte gar: Würde man eine Strichliste führen, was man aus Datenschutzgründen natürlich nicht dürfe, über die Besucher der Kreisvorstandsmitglieder, dann sei Wolfgang Knoll nach wie vor absoluter Spitzenreiter.

„Wir sind sehr froh, das Du uns weiter berätst und immer zur Verfügung stehst, sagte der Landesvorsitzende Dr. Stefan Ruppert, nicht ohne auf den Wolfgang Knoll hinzuweisen, den er als „Herr“ bezeichnete, als jemanden, der fair und nachhaltig seine Meinung vertritt.

Dann Wolfgang Gerhardt, nach wie vor ein Parteifreund, absolut kein Parteifeind, ein Mann, der sich mit Knoll nach wie vor duzt. Eine Duzfreundschaft mit dem heutigen Vorsitzenden der Friedrich-Naumann-Stiftung, die nie wankte. (Begrüßung der beiden auf dem Bild in der Mitte) Eine herzliche, von Freundschaft getragene Rede.

Und Knoll antwortete, dass zwar inzwischen einiges an seiner Gesundheit fehlt, aber „im Kopf ist alles noch in Ordnung“. Seine politische Arbeit sei immer danach ausgerichtet gewesen, das es dem Menschen und unserem Vaterland dient. Sein Aufruf: Wohlstandsbürger sollten sich weniger um ihr eigenes Wohl kümmern. Hätten sie das in der Vergangenheit getan, hätten wir heute nicht verschiedene negative Entwicklungen zu verzeichnen.

Seine positive Lebenseinstellung habe sich nicht verändert. „An der Klagemauer zu sitzen, ist vielleicht ganz nett, aber auf Dauer langweilig“.

Dann der Übergang zu der Zeit in Genthin vor der Flucht und die Überleitung auf die Gegenwart. Und eben die Folgerung aus dieser Zeit der politischen Drangsalierung seine Folgerungen für das Heute: Die Politik reagiere heute viel zu milde. Wenn man mit – damals waren es die Sowjets, wenn man mit den Russen spricht, sie verstehen nur die klare und harte Sprache. Alles andere ist vertane Liebesmüh.“ Kontensperrungen würden kaum etwas nutzen, Einreiseverweigerungen auch nicht.

Seine Meinung: „In der europäischen Politik gab es ein Versäumnis nach dem anderen, man hat sich einlullen lassen und heute wundern wir uns wie ein Potentat wie Herr Putin nun sozusagen mit Europa und Amerika wie auf dem Fußballfeld die Bälle hin und her spielt und sich in seinem Palast freut, wie hilflos wir hier reagieren“.

Auch bei diesem Geburtstag keine Geschenke, bitte. Spenden, die er der Bürgerstiftung Kelkheim und der Lebenshilfe zugedacht hat. Dr. Hildegard Bonczkowitz freute sich: Wie wir erfahren hatten, waren es schon mehr als tausend Euro, bevor überhaupt richtig zusammengerechnet wurde.

Sehr beziehungsreich fand dieser Empfang auf dem Gelände der Weilbacher Kiesgruben statt. Diese Einrichtung war ein großer Teil der kommunalpolitischen Arbeit des Kelkheimers damals als Erster Kreisbeigeordneter.

Stehender Beifall dann als Knoll endete. Auf dem Bild oben von rechts nach links: Dr. Stefan Ruppert, der FDP-Landes-Vorsitzende, Bettina Stark-Watzinger, Johannes Baron, Florian Rentsch und Nicola Beer, die Generalsekretärin der FDP, auch im Bild ganz unten. Dann zwei Kelkheimer, die zum Geburtstag kamen. Wolfgang Männer rundete gerade mal zwei Tage vorher die Siebzig und Ramin Peymani war gerade ein paar Tage vorher zum Vorsitzenden des Kelkheimer Ortsverbandes der FDP gewählt worden. Auf diesem Bild im Hintergrund Hans-Jürgen Hielscher.

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