Museum Kelkheim: Die Kelkheimer Stadtteile in alten Karten

Alte Landkarten und Kelkheim – ein Thema, das vom Kelkheimer Museum mit Hilfe von Stadtarchivar Dietrich Kleipa aufgenommen und zu einer Ausstellung im Museum verarbeitet wurde, die sich nahtlos in der Qualität an vorausgegangenen Ausstellungen anschließt. Hier werden Karten gezeigt, die zum Teil aus dem 16. Jahrhundert stammen, dann Karten aus weiteren Jahrhunderten, um auch über die verschiedenen Reproduktions- und Vervielfältigungs-Möglichkeiten und den Zeitgeschmack hinweg mit Schmuck-Karten bis in die heutige Zeit rüberzuleiten. Faszinierend, wie sich im Laufe der Jahrhunderte Kelkheimer Stadtteile verwandelt haben.

Und dass für die vielen Besucher kaum genügend Sitzplätze im beengten Museum zur Verfügung standen, war Grund genug für Bürgermeister Albrecht Kündigers Bemerkung:

„Wir denken über ein neues Museum nach. Dann werden alle bei solchen Veranstaltungen Platz haben. Für die Stadt gehört nicht nur Sport dazu, sondern auch Kultur.“ Für die Politik, so der Bürgermeister, bestehe großes Interesse an der Erhaltung des Museums.

Die Politik Kelkheims hatte darauf jedoch eine Antwort bereit, sodass sich der Bürgermeister eher irrte: Die UKW war mit zahlreichen Stadtverordneten vertreten. Gefühlt die halbe Fraktion. Die CDU-Fraktion glänzte mit einer Person, und die könnte auch eher aus privatem Interesse dagewesen sein. Von der FDP-Fraktion war niemand da, genauso wenig von den FWG- und SPD-Fraktionen. Interesse der Politik?

Wie sich in der letzten Zeit bei manchen Gelegenheiten zeigte, Anwesenheit in der eben beschriebem Reihenfolge. Die UKW lässt sich sehen, die anderen Parteien bleiben meist lieber im Hintergrund. Von Engagement ist da nicht viel zu spüren. Der Wähler wird es spüren und reagieren.

Doch zurück zur Ausstellung. Gezeigt werden 34 gedruckte und handgezeichnete Karten, darunter Leihgaben von privaten Leihgebern. Kleipa erklärte das Entstehen von Landkarten und verwies darauf, dass der im Laufe der folgenden Wochen zwei Führungen von je anderthalb Stunden plant, um seine Informationen zu vertiefen. Da windet sich der Liederbach noch schlangenartig durch das Land, gibt es Weinberge und andere Eigenheiten der drei damaligen Kelkheimer Ortsteile. Kleipa: „So lebendig stellt sich Geschichte dar.“

Auch warum Karten entstanden. Straßenbau und Eisenbahn kamen, durch die das Zeichnen von Landkarten angetrieben wurde. Aufgegriffen vom Militär, das für seine Pläne genaues Kartenmaterial brauchte.

Rüdiger Kraatz, Vorsitzender des Museums-Vereins bedankte sich mit Plakaten früherer Ausstellungen, die Kleipa maßgeblich mitgestaltete, aber auch mit einer großen Landkarte Ostpreußens.

Hier wurde Kleipa geboren, und er plant, Reisen in die frühere Heimat zu unternehmen. Die Karte ist so detailliert und groß, dass Kraatz und Kleipa Mühe hatten, sie in ein gut erkennbares Etwas zu verwandeln.

Und noch etwas: Zur Vernissage waren Abordnungen von benachbarten Geschichtsvereinen gekommen. Für einen Verein muss Kleipa sogar eine Extraführung einplanen.

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