Schon länger im Kelkheimer Gespräch, seit dem letzten Freitag aber Wirklichkeit: Patrick Falk (FDP) wird am 14. Juni beim Rennen um den Posten des Bürgermeisters als überparteilicher Bewerber an den Start gehen. Die Idee sei bei der Weihnachtsfeier eines Vereins geboren, vor Weihnachten sei er von einigen Leuten angesprochen, bei der Weihnachtsfeier der FDP sei er von Johannes Baron sozusagen gefragt worden und jetzt habe er im Urlaub beim Skifahren nachgedacht: Das Ergebnis ist oben zu lesen.
Kelkheim kennt den umtriebigen 41-jährigen Ruppertshainer, der bald mit seiner Familie wieder nach Eppenhain ziehen wird, als Kelkheimer Stadtverordneter der Freien Demokraten, der im Zivilberuf heute Geschäftsführer einer Beteiligungsgesellschaft (Pecunia) nach seiner Zeit bei Bilfinger im Personalbereich ist. Abitur, Lehre bei einer Sparkasse, Studium von BWL (Vordiplom) und Jura (Erstes Staatsexamen), Anstellung bei der Deutschen Bank (Personalwesen).
„Wenn man so lange in Kelkheim lebt, dann liegt einem die Stadt am Herzen. Deshalb habe ich neben Sabine Bergold und Albrecht Kündiger meinen Hut in den Ring geworfen.“
Mit der FDP sei er nicht immer auf einer „Wellenlänge“ gewesen, er sei ein „freier Mensch mit freien Ideen.“ Seit 23 Jahren sei er Mitglied der FDP. In seinem Team wird er in den nächsten Wochen viel unterwegs sein, um auf dem Markt und bei Rewe in Fischbach die notwendigen 80 Unterschriften zusammenzubringen – gebe es wenig Leute aus der FDP.
Nach der Ära Horn müsse man neue Wege gehen, Gespräche mit der FWG mit einer „Führungsperson“ seien angenehm gewesen und man habe ihm zugesagt, ihn beim Wahlkampf zu begleiten.
Kommunalpolitik beinhalte für ihn auch den menschlichen Aspekt, das heißt, dass man mit der CDU, der SPD und UKW über alle Parteigrenzen zusammenarbeiten könne.
Ziel sei, das Bestmögliche für die Stadt herauszuholen. Themen seien die Finanzen, die Sozialpolitik, die Flüchtlinge und die Baupolitik. Wichtig sei die Ausweisung neuer Baugebiete, die Infrastruktur. Denn Schlemmer brauche man nur halb zu bedauern, Baugrundstücke gebe es seiner Meinung nach östlich der Königsteiner Straße.
Ja natürlich, er wisse, dass ihn viele Kelkheimer lieber tot auf einem Zaun hängen sehen würden: aber viel Feind, viel Ehr.
Eine gute Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden, um Kosten zu sparen, sei erstrebenswert. Beispiel: Die Bauhöfe.
Das Thema Feuerwehren: Ohne tiefer auf diese Frage einzugehen, aber in Holland gebe es die Pflicht für jeden, zur Feuerwehr zu gehören, eingesetzt zu werden, dieses Gemeinschaftsgefühl müsse man übernehmen. Weniger Gewerbesteuer sei wünschenswert, das „Wirgefühl“ stärken, nicht zuletzt auf seine Erfahrungen als Mitglied Kelkheimer Vereine fußend, wie FCV, AKK, also Karnevalvereine: „Ich bin ein fröhlicher Mensch.“
Natürlich griff er in der Pressekonferenz auch ein Thema auf, das augenblicklich die FDP umtreibt: Das Kelkheimer Museum, das Gelände an der Industriestraße. Auf den Antrag der Stadtverordneten-Fraktion zu diesem Thema (Bericht an anderer Stelle der Zeitung) ging er nicht besonders ein, sprach lediglich von „bezahlbaren Wohnraum“, von der Notwendigkeit von Sozialwohnungen.
Entschieden jedoch wendet er sich gegen die Einrichtung des Museums in der Feldbergstraße. So viel Geld brauche man nicht ausgeben. Er favorisiert einen Abriss und eine Wohnbebauung. Das Museum wäre wohl ein „Faß ohne Boden“, meint er.
Im Grunde verficht er die Linie der FDP und meint, dass man Museum und Bibliothek durchaus zusammenfassen könnte.
Erfolgsaussichten? Auf echte Prozentzahlen möchte er sich nicht festlegen lassen, aber elf Prozent mindestens könnten es schon werden, steht diese Zahl mit einem Mal im Raum. Und im übrigen: „Ich möchte nicht Dritter werden.“