Pflegekräfte aus Bosnien-Herzegowina

Seit Mitte Februar 2014 sind an den Main-Taunus-Kliniken 14 Pflegekräfte aus Bosnien-Herzegowina tätig. Sie wurden innerhalb des Triple Win-Projektes der Bundesagentur für Arbeit und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) von der Pflegedienstdirektion der Kliniken angeworben und sind im Stationsdienst, in der Ambulanz und im Intensivbereich der Krankenhäuser Bad Soden und Hofheim tätig.

„ Angesichts der schwierigen Arbeitsmarktsituation in Deutschland, stellt die Anwerbung geeigneter ausländischer Mitarbeiter für die Pflege, wie wir sie in Kooperation mit dem Triple Win-Projekt erfolgreich praktiziert haben, eine gute Alternative dar“, erklärte Pflegedienstdirektor und Geschäftsführer Helmut Krechel.

Von der Pflegedienstdirektion waren 2013 mit der Vermittlung durch Triple Win geeignete Pflegekräfte, die bereits über deutsche Sprachkenntnisse verfügten, ausgewählt und zunächst zur befristeten Tätigkeit innerhalb der Anerkennung der Berufsausbildung aus Bosnien und Herzegowina eingeladen worden. Nach Absolvieren eines Anpassungslehrgangs und erfolgreichem Bestehen eines Abschlussgespräches mit fachlichem Inhalt - als Voraussetzung für die fachliche Anerkennung der ausländischen Ausbildung - haben alle ausgewählten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jetzt einen unbefristeten Arbeitsvertrag erhalten. Die neun Krankenpfleger und fünf Krankenschwestern im Alter zwischen 23 und 51 Jahren, sind erfolgreich in die Pflegeteams an den Kliniken integriert und teilweise bereits an einer beruflichen Weiterentwicklung interessiert. So besteht in einigen Fällen Interesse, eine Leitungsposition in der Pflege zu übernehmen und Fachweiterbildungen in Intensiv- oder OP-Fachpflege zu absolvieren. Die bosnischen Pflegekräfte wohnen überwiegend in den Personalwohnhäusern am Krankenhaus Bad Soden und haben sich auch in der Region gut eingelebt.

Die Situation des Arbeitsmarktes in der Pflege ist zunehmend schwierig: Das Deutsche Krankenhausinstitut (DKI) beschreibt im Krankenhaus Barometer 2013, dass 34 Prozent der Krankenhäuser Probleme in der Besetzung ihrer Stellen auf den Krankenstationen haben. Die Kliniken des Main-Taunus-Kreises beschreiten zur Personalgewinnung in der Pflege, neben der gängigen Ausschreibung freier Stellen, vielfältige Wege: In der klinikeigenen Gesundheitsakademie mit 65 Ausbildungsplätzen bilden sie den Berufsnachwuchs vorrangig für den eigenen Bedarf aus. Sie kooperieren auch mit Ausbildungsstätten anderer Gesundheitsberufe oder in der Altenpflege oder bei Notfallsanitätern. Die Anwerbung ausländischer Pflegekräfte wurde ebenfalls bereits mehrfach erfolgreich praktiziert.

Über das „Triple Win-Projekt“ Die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit und die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH vermitteln in einem gemeinsamen Projekt qualifizierte Pflegefachkräfte an Unternehmen nach Deutschland.

Die Migration der nachweislich hoch qualifizierten Pflegekräfte aus den beteiligten Ländern birgt vielfältige Chancen für alle Beteiligten und erzeugt einen dreifachen Gewinn (Triple Win):

1. Die Arbeitsmärkte der Herkunftsländer werden entlastet.

2. Geldsendungen von Migranten stoßen entwicklungspolitische Impulse in ihrem Herkunftsland an.

3. Der Fachkräftemangel in Deutschland wird gemindert.

In Zusammenarbeit von den Arbeitsverwaltungen der Partnerländer, der ZAV und der GIZ werden die Pflegekräfte ausgewählt, sowohl sprachlich als auch pflegefachlich vorbereitet und vermittelt. Sie werden schon im Herkunftsland, bei der Ankunft und während des Aufenthalts in Deutschland begleitet.

Wir haben hier den Bericht der Pressestelle der Main-Taunus-Kliniken übernommen.

Das Foto zeigt den Krankenpfleger Dino Jusupovic in der Notfallambulanz Bad Soden.



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