Eine umjubelte Julia Klöckner in der Stadthalle beim CDU-Valentinstreffen

Theologiestudium, pfälzische Weinkönigin, begeisterte Fastnachterin und vor allem Vollblutpolitikerin – mit Hilfe dieser „Zutaten“ lässt sich eine Valentinsrede mischen, sodass niemand den Fasching vermisste, fast schon eine Büttenrede, nur mit ganz ernstem Hintergrund, was die Pfälzerin, von spontanem Klatschen unterbrochen und mit stehendem Beifall am Schluss bejubelt, in der Stadthalle bot. Julia Klöckner, Vorsitzende der CDU in Rheinland-Pfalz, die darauf hinarbeitet, die SPD im Nachbarland abzulösen, und auch Stellvertretende Bundesvorsitzende der Bundes-CDU, sorgte für so etwas wie eine brillante Büttenrede mit viel Tiefgang und Hintergrund. Was sie zu sagen hatte, mit fröhlichen Einlagen bereichert, die auf die erfahrene Fassenachterin schließen lassen, griff auch Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier in seiner Rede auf, in der er auch versicherte, dass die Zusammenarbeit in Wiesbaden mit den Grünen hervorragend sei.

Doch es war auch eine andere Frau, die an diesem Abend für die Kelkheimer CDU wichtig war: Sabine Bergold, die gern die Nachfolge von Bürgermeister Thomas Horn übernehmen möchte.

Julia Klöckner hatte sich darauf eingestellt. Sie nahm die Kelkheimerin „unter ihre Fittiche“, hatte mit ihr vorher schon ein Gespräch in Mainz geführt und zog mit Sabine Bergold unter den Klängen des Hornauer Blasorchesters in den Saal ein.

Dr. Markus Bock, der Vorsitzende der Kelkheimer CDU, stellte sie den Kelkheimern vor, bevor sie selbst Gelegenheit erhielt, über sich selbst und ihre Ziele als Bürgermeisterin Kelkheim zu sprechen. Dr. Markus Bock sagte, dass sich ihr schon jetzt in Kelkheim eine Welle der Sympathie entgegenschlage. Und die Kandidatin: „Ja, ich komme gern nach Kelkheim.“ Sie zitierte aus keinem kommunalen Handbuch aus den vierziger Jahren des 19. Jahrhundert und meinte, dass die damals im Vordergrund stehenden Tugenden für die Kommunalpolitik noch heute Bestand hätten. „Mit Herz und Verstand“ wolle sie in Kelkheim Bürgermeisterin sein. „Ich möchte, dass wir miteinander reden.“ Ausführlich würdigte sie das Engagement der Vereine, die von ganz großem gesellschaftlichen Nutzen für die Stadt seien. Sie warte auf die Vorschläge und Wünsche der Menschen. Es gehe ihr um das Miteinander.

Ja, ihre Oma habe in Kelkheim Möbel anfertigen lassen, führte sich Julia Klöckner ein, die ehrlich zugestand, es sei schon ganz schön hart am Fastnachtssamstag nach Kelkheim zu kommen, genauso hart für sie, dass es in der Fastenzeit keinen Wein gebe, schließlich stamme sie aus einem Winzerhaushalt.

Ganz eindringlich mahnte und bat sie darum, zur Wahl zu gehen, wenn in Kelkheim gewählt wird.

Dann Angela Merkel: Die versuche Frieden zu schaffen, wenn andere Fasching feiern.

Die Themen, die sie dann aufgriff, nahm auch Volker Bouffier zum Teil auf. Einig waren sich beide: Asylanten und Immigranten – Ja. Aber nach unseren Regeln. Und Julia Klöckner: „Ich möchte jemandem ins Gesicht sehen können.“ Und bezeichnete das Zusammenleben verschiedener Kulturen als Bereicherung. Zur Sozialpolitik: „Ich meine, keine so perfekte Kita kann die Liebe von Vater und Mutter ersetzen.“

Auf den hessischen Aufschwung wies Volker Bouffier hin, auf die niedrigste Arbeitslosigkeit seit Jahren.

Oben: Einzug in die Sadthalle: Vorn Julia Klöckner und Sabine Bergold. Erst nachher folgten Volker Bouffier und Minister wie Axel Wintermeyer oder Michael Boddenberg, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Hessischen Landtag.

Darunter Julia Klöckner und Volker Bouffier, der Blick in den Saal, Dr. Markus Bock bei seiner Ansprache, dann das Ehepaar Bouffier, Sabine Bergold und Dr. Markus Bock.

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