Mit bemalten Steinen Freude bereiten

„Heute, am 5. September, wurde mein erster Stein gefunden. Dahinter verbirgt sich eine rührende Geschichte“, schreibt uns Roswitha Pischny. Und weiter: „

Eine Mutter, die in unserer Steine-Gruppe dabei ist, war mit ihrer Tochter und deren beiden Klassenkameradinnen unterwegs. Die Tochter hat einen meiner Steine gefunden. Eine Klassenkameradin, Freundin hat eine leichte Entwicklungsstörung und zieht in ein paar Tagen von Kelkheim weg. So kam es, dass die Tochter ihrer Freundin den Stein geschenkt hat.

Die Mutter erzählte mir, wie sehr das Mädchen sich gefreut hat, wie ihre Augen gestrahlt haben und wie viel Liebe dieser Stein dem Mädchen übermittelt hat. Es war wohl schön diese Emotionen zu sehen, die man nicht richtig in Worte fassen kann.

Sicherlich ist es schön, wenn die Steine gefunden, gepostet, behalten oder wieder ausgewildert werden. Wenn aber statt eines Lächelns solche Emotionen empor kommen, weiß man warum man Steine bemalt, nicht nur des Spaßes wegen.

Ich werde diese Geschichte bestimmt nie mehr vergessen und immer wieder daran denken, wenn ich die nächsten Steine bemale und auswildere.

Ich wünsche dem Mädchen viel Spaß und Glück mit meinem Stein, und dass sie ihre Freundin und Kelkheim nie vergisst.“

Doch, ehrlich gestanden, wir hatten keine Ahnung, was es mit dem Stein den bemalten Steinen auf sich hat: Also fragten wir Roswitha Pischny, die uns Folgendes übermittelte:

„Ursprünglich kommt die Idee aus den USA und nennt sich dort ,painted rocks‘ und ist die „Mutter der Steine“, die man sammeln oder selbst bemalen und aussetzen kann. Damit will man anderen Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern, eine Freude bereiten.

Mittlerweile haben sich viele Steine-Gruppen in ganz Deutschland gegründet. Man sucht beim spazierengehen Steine, schrubbt die zu Hause, danach werden sie individuell bemalt und lackiert, auf der Rückseite des Steins wird die dazugehörige Gruppe angegeben und irgendwo ausgelegt. Im Anschluss wird in der dazugehörigen Gruppe von facebook (in unserem Kreis ist es zum Beispiel die Gruppe „TaunusStones) darüber informiert, dass man Steine zum Beispiel auf dem Parkplatz von...... oder auf dem Marktplatz von....... ausgelegt hat. Das genaue Ziel wird nicht bekannt gegeben. Das Suchen macht ja auch Spaß.

Wenn dann ein bemalter Stein gefunden wird, postet man in der Gruppe, dass man den Stein (mit Handyfoto) gefunden hat und sagt, ob man ihn behält oder wieder versteckt. Beim erneuten Verstecken wird dann wiederum ein Hinweis gegeben, wo sich der Stein befindet.

Das Bemalen, Auslegen, Finden, Posten macht sehr viel Spaß. Der Kreativität wird freien Lauf gelassen. Man ist viel zu Fuß unterwegs, das heißt, man bewegt sich viel, was ja gesund ist. Und in der Gruppe lernt man gleichgesinnte Menschen kennen.

Ein paar Dinge sind zu beachten:

Wetterfeste Farben nehmen. Sehr gut eignen sich hierfür Acrylfarben. Zum Versiegeln lösungsmittelfreien Klarlack nehmen, damit die Farben nicht verlaufen. Sie sind ja schließlich Wind und Wetter ausgeliefert.

Keinen Glitzer, Perlen, Kulleraugen verwenden, das könnte der Umwelt und auch den Tieren schaden.

Darauf achten, dass der Stein nicht auf einem Privatgelände abgelegt wird, natürlich auch nicht auf dem Friedhof und schon gar nicht auf einem Grabstein.

Die Wiese ist ebenfalls nicht der richtige Ablageort. Dort kann es schnell gefährlich werden, wenn diese abgemäht wird.

Ablageorte wie Laternen, Pfosten, Hausecken sind auch nicht so ideal, da hinterlassen die Vierbeiner gerne ihre Spuren. ;-). Nicht auf Autos legen. Er könnte Lackschäden verursachen.

Ganz wichtig in Bezug auf DSGVO: Es dürfen auf den Fotos keine Nummernschilder, keine Menschen zu sehen sein. Und es dürfen keine Namen an Briefkästen oder Ähnlichem erkennbar sein.

Das ist der Hintergrund zum Thema bemalte Steine.“

Wie gesagt, das kannten wir bisher nicht – aber man lernt ja nicht aus. Und es kann ja sein, dass sich der eine oder andere unserer Leser darüber freut.



X