Blitzer in der Kelkheimer Straße in Fischbach erfüllen offensichtlich ihren Zweck zum Schutz der Anwohner

So sieht der kleine „schlaue“ Kasten aus, der für die Statistik das Fahrverhalten von Autofahrern registriert.

Kelkheim (kez) – Es könnte durchaus sein, dass für den einen oder anderen Autofahrer der Blitz aus einem der Blitzgeräte in der Kelkheimer Straße überraschend kommt. Für so manchen sind die dunklen Kästen mit dem Blitzgerät vor dunkler Wand oder vor einem dicken, dunklen Baum im Hintergrund nur schwer zu erkennen. Kommt das Knöllchen, gibt es eigentlich keinen Grund dafür, sich zu beschweren. In der Kelkheimer Straße wird „nachhaltig“ daraufhingewiesen, dass hier 30 km/h vorgeschrieben sind. Die Gründe für diese Geschwindigkeitsbeschränkung sind bekannt:

Es waren die Beschwerden der Anwohner, die zum Teil nicht mehr aus ihren Grundstücken kamen, um auf die Fahrbahn zu gelangen, weil der fast nicht abreißende Autofluss keine Lücken mehr bot. Dazu kam der Lärm, der den Anwohnern auf die Nerven ging. Die Crux an der ganzen Geschichte: Die Kelkheimer Straße in Fischbach ist eine Pendlerstrecke, eine stark befahrene, die auch einen Teil des Verkehrs aus dem Vordertaunus absorbieren muss, was leider durchaus bekannt ist.

Nachdem die Blitzer nun einige Zeit ihren Dienst verrichten, schien es mal an der Zeit sich zu erkundigen, ob und inwieweit sich die Anlage nördlich der Kreuzung Schwarzwälder Straße und Staufenstraße bewährt hat. Eine statistische Auswertung gibt es bisher nicht, kann es auch noch nicht geben, weil das Ordnungsamt der Stadt durch drei Krankheitsfälle im Amt einfach zeitlich nicht in der Lage ist, diese Daten auszuwerten.

Amtsleiter Torsten Kleipa: „Wie gesagt, genaue Zahlen sind aus den genannten Gründen noch nicht vorhanden. Aber wir wissen Dank eines Messgeräts, dass sich das Geschwindigkeitsniveau in Höhe der Königsteiner Straße 130 Meter nach dem Blitzer deutlich abgesenkt hat. Die meisten Fahrzeugführer geben also abweichend vom gefühlten Eindruck nicht nach der Vorbeifahrt am Blitzer gleich wieder richtig Gas. Die Wirkung der Messanlage wirkt also in Richtung Kelkheim nach. Gleichwohl ist das Geschwindigkeitsniveau natürlich höher als am Blitzer selbst.“

Und weiter: „In der Auswertung wurden unter anderem Grenzwerte von unter 39 und unter 59 km/h ausgewertet. Denn von den tatsächlich gemessenen Fahrgeschwindigkeiten müssen drei km/h Gerätefehlertoleranz abgezogen werden. Verbleibende Überschreitungen von bis zu fünf km/h gelten als geringfügige Ordnungswidrigkeiten, die nicht sanktioniert werden. Deshalb blitzt es erst ab echten 39 km/h. Daher ist in den Auswertungen ein Grenzwert bei 38 km/h gesetzt. Da die Fahrzeugtachos keinesfalls eine zu geringe Geschwindigkeit, aber bis zu sieben Prozent vom Skalenendwert mehr anzeigen dürfen, gehen alle Fahrzeugtachos etwas vor. Deshalb blitzt es in aller Regel bei Tacho 40 noch nicht.“ Schön und gut, kein Grund, dies auf das eigene Fahrverhalten zu übertragen. Tachometer sind in den seltensten Fällen genau.

Wie gesagt, genaue Zahlen über die „Knöllchen“ und damit auch über das Ergebnis der Anlage gibt es noch nicht, aber im Ordnungsamt nimmt man noch ein kleines Kästchen zu Hilfe, das am Fahrbahnrand etwa in Radhöhe an Masten befestigt ist. Kein Blitzer, sondern ein Registriergerät mit dem Titel „Seitenradargerät“.

Das Gerät wurde im August 2023 an der gleichen Stelle wie 2021 in Höhe der Einmündung Königsberger Straße montiert. Damit hat man einen guten Vergleich zwischen früher und heute.

Das Seitenradargerät ist sogar so schlau, dass es einzelne Bereiche, wie bis 10 km/h, 20 km/h, 39 km/, 50 km/h 59 km/h und über 59 km/h zur Auswertung aufzeichnet. Aber Fahrzeugkennzeichen werden nicht festgehalten, es werden keine persönlichen Daten gespeichert.

Das bedeutet auch, dass dieses Gerät überall in Kelkheim genutzt werden kann. Für vergleichende Untersuchungen über die Verkehrsdichte zu verschiedenen Tageszeiten beispielsweise. Dann jedoch muss das Gerät während einer Untersuchung immer jeweils an derselben Stelle und im selben Zeitfenster aufgebaut werden.

Und: Heiliger Bürokratius – Kelkheims Ordnungsamt benötigte für die Aufstellung der „stationären Geschwindigkeitsüberwachungsanlage“ eine Genehmigung der Polizeiakademie Hessen. Und mit Hilfe dieses Geräts wurde der Antrag damals begründet.

Hier noch am Rande vermerkt: Unter den Geblitzten gibt es auch „Mehrfachtäter“, also Fahrer die schon mehr als einmal von einem Blitz „heimgesucht“ wurden und zahlen mussten.

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