Blitzgerät an der B 519

An der Abfahrt Kelkheim der Bundesstraße 519 (Friedhof) soll eine festinstallierte Blitzeranlage für mehr Verkehrssicherheit sorgen, besagt eine Pressemitteilung aus dem Landratsamt. Laut Kreisbeigeordnetem Johannes Baron sei diese Lösung bei einem Ortstermin mehrerer Kommunen und Behörden favorisiert. Er habe Kelkheim gebeten, das Vorhaben umzusetzen. Bei einem Unfall an der Stelle war im Januar ein 22-jähriger Motorradfahrer getötet worden.

Baron hat Kelkheims Bürgermeister Albrecht Kündiger gebeten, in den politischen Gremien so bald wie möglich die nötigen Mittel für eine Blitzeranlage bereitzustellen. Gleichzeitig sagte der Kreisverkehrsdezernent für die Umsetzung die Unterstützung der Straßenverkehrsbehörde des Main-Taunus-Kreises zu. „Nach diesem schrecklichen Unfall müssen wir an dieser Stelle etwas tun“, so Bürgermeister Albrecht Kündiger.

Der Kreis hatte als Reaktion nach dem tödlichen Unfall das Tempo an der Einmündung Kelkheim-Stadtmitte in Richtung Königstein auf 60 Kilometer pro Stunde reduziert. Gemeinsam mit Vertretern der Städte Kelkheim und Bad Soden, der Polizei und Hessen Mobil wurden dann Möglichkeiten gesucht, die Sicherheit weiter zu erhöhen.

Beim jüngsten Treffen einigten sich die Teilnehmer den Angaben zufolge auf eine stationäre Anlage zur Tempomessung.

Eine Blitzanlage an der B 519 sei ein wichtiger Beitrag, um für sichere Straßen im Main-Taunus-Kreis zu sorgen.

So weit die Mitteilung aus dem Landratsamt. Eine für uns unverständliche Entscheidung. Die Frage, die wir schon einige Male stellten: Warum an dieser und anderen Stellen der B519 keine Kreisel? Solche Anlagen brechen Geschwindigkeiten. Dass es auch hier Unfälle gibt, ist bekannt. Sie sind aber im allgemeinen weniger folgenreich als andere Unfälle an Einfahrten oder Kreuzungen. Hinzu kommt, dass Signalanlagen gewartet werden müssen. Und das kostet Geld, auf die Dauer viel Geld. Und wer je in England oder Frankreich gefahren ist, weiß, wie gut Kreisel funktionieren. Selbst auf englischen Autobahnen gibt es Roundabouts, Kreisel, die auch die Geschwindigkeiten brechen. Warum nicht bei uns?

Aufgegriffen hat das Thema Horst Schmidt-Böcking. Mitglied des Arbeitskreises Verkehr. Aus dem Arbeitskreis sei der Wunsch vorgetragen worden, hier einen Minikreisel einzurichten, „da bei einer Kreiselanlage ein solcher Unfall nie hätte passieren können.“

Der SPD-Stadtverordnete argumentiert, dass es in der Umgebung auch auf Bundesstraßen Kreisel gibt und belegt diese Information mit Luftaufnahmen.

Eine Informationsfahrt Verantwortlicher aus den Ämtern – auch aus den Amtsstuben von Hessen Mobil – und den politischen Parteien nach England und Frankreich wäre sicherlich preiswerter als die Dauerkosten von Signalanlagen.

Und man kann im Dorf bleiben. Drei Kreisel gibt es in Kelkheim. Sie funktionieren ausgezeichnet. Ihnen könnten weitere folgen.



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