Kelkheim (ju) – Wer kennt ihn nicht und viele Frauen erliegen seinem unvergleichlichen Charme: Die Rede ist von James Bond, dem Geheimagenten im Auftrag ihrer Majestät. Wer der beste Bonddarsteller aller Zeiten ist, darüber streiten sich die Geister. Die einen liebten das Charisma von Sean Connery, andere erlagen dem bissigen Humor von Roger Moore, einige, gerade weibliche Zuschauerinnen, verloren ihr Herz an den vollendeten Gentleman Pierce Brosnan und wieder andere verehren den draufgängerischen Daniel Craig, den bisher letzten der insgesamt 6 Bonddarsteller. Gerade die charismatische Hauptfigur James Bond ist ein ikonischer Charakter, der durch seine Eleganz, Intelligenz und Coolness besticht. Seine Abenteuer und sein Lebensstil ziehen das Publikum in ihren Bann. Und dann ist da noch die Musik. Legendär „The James Bond Theme” - die weltbekannte Titelmusik, ein wahrer Ohrwurm. Der Song war auch die erste Melodie, die am vergangenen Samstag im Fischbacher Bürgerhaus ertönte, aber dann war doch alles anders - verkehrte Welt. Ein Mister Moneypenny als gute Seele des BH-Saals (Bürgerhaussaals), eine Lady Bond im glitzernden Abendkleid, ein blau leuchtender und rauchausstoßender Flügel, Schusswaffen neben flackernden Kerzen und ein Publikum, das gekommen war, um gar nicht wieder gehen zu wollen.
Meike Garden, im langen Schwarzen mit hohem Beinschlitz, wie es sich für Bondgirls gehört, betrat die Bühne und eroberte die Herzen des Publikums mit ihren beeindruckenden Bond-Interpretationen, einer gehörigen Portion Humor, goldenen Kugeln und Eiern und einem aufmerksamen, taschentücherverteilenden Mister Moneypenny. Und zur Krönung des Ganzen auch noch mit einem eigenen Bond-Song.
Meike Garden ist eine talentierte Sängerin, und ihre Neuinterpretationen der Bond-Titelsongs sind wirklich beeindruckend. Sie bringt ihre eigene Note und Emotion in die klassischen Stücke ein, was den Songs eine frische und einzigartige Perspektive verleiht. Die Neuinterpretation bekannter Lieder kann oft eine neue Dimension und Tiefe hinzufügen, die das Publikum auf eine andere Weise anspricht. Es ist faszinierend zu sehen, wie sie die Essenz der Originale bewahrte und gleichzeitig ihre eigene künstlerische Vision einbrachte. Denn die Titelsongs der Bond-Filme sind oft genauso legendär wie die Filme selbst. Sie wurden und werden von bekannten Künstlern gesungen und tragen zur Atmosphäre und Identität jedes Films bei. So gab auch Meike Garden die Klassiker von Shirley Bassey oder Louis Armstrong mit soviel Wärme und Herzblut wieder, wie auch die jüngeren Songs von so angesagten Künstlerinnen wie Adele oder Billie Eilish. Jeder fand sich in ihrer kraftvollen, rauchigen, rockigen Stimme wieder. Der jeweilige Titelsong stand dabei auch immer im Dienste der Bond-Ästhetik: sinfonisch, elegant und geheimnisvoll, wie 007 höchstpersönlich. Denn der Bond-Song gilt als Königsdisziplin. Er muss zeitgemäß und klassisch sein, Traditionen wahren und doch einen eigenen Stil erkennen lassen - und der Künstlerin Meike Garden gelang es, mit ihren Neuinterpretationen nahtlos da anzuknüpfen, wo die großen Künstler ihrer Zeit aufgehört hatten. Der nicht enden wollende Applaus des Publikums gab ihr Recht und so kamen noch drei Zugaben hinzu bevor das Publikum ganz nah an die Sängerin herankam und Fotos in klassischer Bondmanier schießen konnte.
Meike Garden zeigte sich nach dem Konzert, das von der Stimme für Ruppertshain initiiert worden war, begeistert vom Publikum („Das wird hier mein Wohnzimmer“), aber auch von der hervorragenden Zusammenarbeit mit Gerd Schulz, der für Licht- und Tontechnik verantwortlich war. Schon beim vorherigen Soundcheck entwickelten sich zwischen den beiden die passende Chemie und hochinteressante Dialoge. Initiator Thomas Zellhofer, der sich auf der Bühne zünftig als, „Zellhofer, Thomas Zellhofer“ vorstellte, war mit dem ehemaligen Hornauer Kerzenscheinkonzert in das Bürgerhaus gezogen und nahm auch gleich noch eine Namensänderung vor: Ab sofort heißen die Konzerte Kelkheimer Kerzenscheinkonzerte und das erste war eben mit Lady Bond Meike Garden.
Weiter geht es am 21. Dezember ebenfalls mit einer Premiere. Auf dem Atzelbergturm findet um 15 Uhr das „Eppenhainer Turmblasen“ mit den Blechbläsern der beiden Kelkheimer Blasorchester St. Dionysius Kelkheim-Münster und dem FZH Blasorchester Kelkheim-Hornau statt.