Kelkheim (red) – Pfarrer Patrick Smith, der seit einiger Zeit die St. Johannis-Gemeinde in Fischbach pastoral betreut, hat an der Casting-Show „The Voice of Germany“ des TV-Senders ProSieben/Sat1 teilgenommen und es bis in die sogenannten „Blind Auditions“ geschafft. Wieso tritt ein Pfarrer bei „The Voice of Germany“ auf? Das lässt sich ganz einfach damit beantworten, dass Patrick Smith über eine Ausbildung zum Musical-Darsteller verfügt und nicht nur in seiner Gemeinde als Sänger auftritt.
Nach sieben Vorauswahlrunden mit Vorsingen und Interviews, ging es für ihn in die sogenannte „Blind Audition“, die in der Sendung gezeigt wird. Im TV ausgestrahlt wurde sie am 6. Oktober.
Obwohl er auch positives Feedback für seinen Gesang erhielt, entschied sich kein Jury-Mitglieder dafür, ihn in sein Team aufzunehmen. Für ihn war es mit dieser Runde also vorbei. Patrick Smith hatte bei der Show das Lied „Jessie“ von Joshua Kadison zum Besten geben.
Für Smith ist das ein Erfolg. Immerhin hat er es mit 120 anderen Talenten unter mehreren tausend Bewerbern in die „Blind Auditions“ geschafft. Er habe gehofft, mit seinem Liedern Menschen in Berührung mit Kirche zu bringen, die sonst eventuell weniger Kontakt haben. „Nach dem Motto: Dann taucht der Pfarrer mal auf ihrem Bildschirm auf und stellt sich vor“, erzählt Smith schmunzelnd. „Ich finde es gut, wenn wir raus gehen zu den Leuten. Luther hat ja auch gesagt: ‚Wir müssen den Leuten aufs Maul schauen‘.“
„Wo sonst begegne ich dieser Zielgruppe zwischen 15 und 35 Jahren es sei denn in der Ortsgemeinde? Für viele war es, glaube ich, spannend, mit Kirche in Bezug zu kommen. Und als Pfarrer war ich schon ein Exot unter den Kandidaten. Sie waren neugierig und haben mir Fragen gestellt. Zum Beispiel, was ein Pfarrer außer dem Gottesdienst am Sonntag noch so macht?“, berichtet Smith weiter. Auch die Produktionsfirma, die eine Homestory über ihn gedreht hat, sei sehr offen und interessiert am Thema Kirche und Pfarrberuf gewesen. „Sie haben mich mit meinem Mann und meinem Sohn zusammen zu Hause gefilmt und mich dann auch während dem Gottesdienst in der Kirchengemeinde. Es ist doch schön, wenn auf diese Weise Kirche ganz nahbar in den Medien vorkommt“, ergänzt er.
Die Reaktionen von seinem Umfeld, von Familie, Freunden und auch in der Kirchengemeinde, seien durchweg positiv gewesen. „Viele fanden es mutig, dass ich es gemacht habe und mein Auftritt gefiel ihnen gut“, erzählt Smith. Sein Fazit: „Als Erfahrung war es spannend, anstrengend und bereichernd. Ich habe viele tolle Musiker und andere Menschen getroffen. Ein bunter Blumenstrauß an Dingen. Ich nehme mit, dass es mit 40 nicht mehr unbedingt mein Lebenstraum ist, mit dem Gesang mein Geld zu verdienen. Ich singe, weil ich es liebe. Ohne den Druck, damit Geld verdienen zu müssen.“
Als Pfarrer durfte er diese Gabe in seinen Beruf mit einbringen. Seine Vorgesetzten stehen auch hinter ihm, wenn er sowas wie diese Castingshow-Teilnahme mache. „Das finde ich wirklich großartig. Gerade in unserer Landeskirche darf ich zu einhundert Prozent ich sein“, betont Smith.
Damit war Pfarrer Smith schon der zweite Kelkheimer, der ist in der Casting-Show in die „Blind Auditions“ geschafft hat. Auch die stellvertretende Ortnungsamtsleiterin Jeanette Alterino dufte ihr Können auf der Bühne unter Beweis stellen. Sie kam aber wie Smith leider auch nicht weiter.
Im Foto der singende Pfarrer aus Fischbach in „full action“.
Foto: privat