Freibadsaison startet am Montag – Sonne erwärmt das Wasser

Wer da nicht mit Anlauf reinspringen möchte? Das Freibad und die Mitarbeiter sind startbereit, jetzt fehlen nur noch die Besucher. Ab Montag wird hier wieder geplantscht, gerutscht und geschwommen. Fotos: Judith Ulbricht

Noch liegt es ruhig und verschlafen da: das Kelkheimer Freibad. Aber ab Montag, 16. Mai, kann hier wieder geplanscht, gerutscht, geschwommen und getaucht werden. Das Wetter verspricht mitzuspielen und auch Bademeister Thorsten Suthues ist mit sichtlich guter Laune unterwegs. In den vergangenen Tagen wurde viel geputzt und gewerkelt, die Taucher der Tauchgruppe Kelkheim haben wieder Hand angelegt und unter Wasser die Stellen gereinigt, an die das neue Schwimmbeckenbodenreinigungsgerät (so ein Wort gibt es auch nur im Deutschen) nicht herangekommen ist. Das Gerät wurde angeschafft, da das Alte anfing rumzuzicken und inzwischen nur noch von Hand bedient werden kann. Doch gerade beim Wiederbefüllen des Beckens aus dem Brunnen, wird funktionierende Technik benötigt. Viele Schwebeteile, Pollenstaub und anderer Schmutz setzen sich auf dem Boden ab und können nur mit Hilfe der Reinigungsgeräte aus dem Wasser gefiltert werden. Dass das aber gut funktioniert, sieht man. Das Edelstahlbecken blitzt in der Sonne, das Wasser ist klar und beim „Fingerreinstecken“ auch angenehm temperiert. Dafür hat allein der Sonnenschein der vergangenen Tage gesorgt. „Anders als andere Freibäder, haben wir auf die Kraft der Sonne gesetzt und mussten kein russisches Gas zum Aufwärmen des Wassers benutzen“, scherzt Thorsten Suthues und spricht Dirk Hofmann, Erster Stadtrat und Kämmerer, aus dem Herzen. „Es war eine gute Entscheidung, auf das Wetter zu setzen. Gerade in der heutigen Zeit und bei den steigenden Energiepreisen haben wir uns auf die Kraft der Natur verlassen“, so Hofmann. Angenehme 22 Grad hat das Wasser schon und da in den kommenden Tagen ebenfalls bestes Sonnenwetter angesagt ist, bleibt der Gashahn zu.

Neu in diesem Jahr sei das Kassensystem des Freibades und die sich daraus ergebenden Möglichkeiten, erklärt Gabriele Schmittel-Sattler, Leiterin der Stadtwerke. Die Eintrittspreise sind wie in den vergangenen Jahren gleich geblieben: Erwachsene zahlen 5 Euro, Kinder von 6 bis einschließlich 17 Jahren kommen für den obligatorischen einen Euro ins Freibad. Für Familien liegt der Eintrittspreis zwischen 5,50 Euro und 10,50 Euro, je nachdem wie viele Erwachsene und Kinder dabei sind. Auch die Saisonkarten sind mit einem Preis von 90 Euro für Erwachsene und 18 Euro für Kinder und Jugendliche gleich geblieben. Neu sind allerdings die Wertkarten und die machen die Sache interessant. Sie können mit einer Staffelung von 5 Euro gekauft werden und funktionieren wie eine Geldkarte. Zahlt man auf seine Wertkarte, die personalisiert und auf der sogar ein Passbild hinterlegt wird (das an der Kasse per Kamera gemacht wird), einen Betrag von zum Beispiel 30 Euro ein, erhält man 10 Prozent Rabatt auf den Eintritt und aus der Karte wird eine Vorteilskarte. Ab 60 Euro werden es sogar 25 Prozent. Anders als die Saisonkarte, ist die Wertkarte (Vorteilskarte) übertragbar und zeitlich unbegrenzt. Bei Verlust kann sie problemlos gesperrt werden.

Doch zurück zum Wasser und dem Becken, denn auch hier gibt es eine sehr sinnvolle Neuerung, zur Freude von Thorsten Suthues und den Wasserballern des Kelkheimer Schwimmclubs (KSC). Es wurden sogenannte Rinnenstreben in den Beckenrand eingelassen, in denen die Wasserballer endlich ihre Tore befestigen können. „Bisher haben sie immer in die andere Richtung gespielt und durch die Neigung des Beckens konnte ein Torwart immer stehen, was ja nicht Sinn und Zweck eines Wasserballtorwarts ist“, erklärt der Bademeister mit einem Grinsen im Gesicht. Jetzt läuft es richtig und er kann die Streben ebenfalls dazu nutzen, das Becken abzusperren, damit die allzu aktiven Kinder und Jugendlichen nicht immer von der Seite ins Becken hüpfen. „Eine win-win-Situation.“ Stolz ist Thorsten Suthues auch auf seinen Auszubildenden Jakob Weishaupt, der seit September vergangenen Jahres, den Bademeister unterstützt und seine Ausbildung im Freibad macht. Allerdings nicht nur im Freibad. Ein halbes Jahr ist er in Oberursel im Hallenbad, um sich mit allen Bereichen, die die Ausbildung erfordert, auseinanderzusetzen. Gerade ist er in der Berufsschule, aber ab Montag unterstützt er Suthues und Gisela Schweers, wenn die Kelkheimer ihr Freibad wieder in Besitz nehmen.

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