Kelkheim (kez) – Neben wahrscheinlich vielen anderen Ehrentagen im Mai gibt es am 20. Mai den weltweiten „Tag der Biene“. Das greift der BUND auf und berichtet: „In Deutschland leben über 560 Wildbienenarten, zu denen auch Hummeln zählen. Bereits die Hälfte von ihnen ist bedroht und steht auf der Roten Liste, über 30 heimische Wildbienenarten sind akut vom Aussterben bedroht. Wir haben ‚Maja‘ und ihren Verwandten reiche Ernten und natürliche Artenvielfalt zu verdanken.“ Und deshalb der Hinweis: Nektar- und pollenreiche Nahrungsquellen in Gärten und Balkonkästen helfen Bienen während ihrer Flugzeit vom Frühjahr bis in den Spätherbst. Und gleich folgen Tipps und Informationen zu Küchen- und Heilkräutern, die Bienen und Menschen gleichermaßen schmecken.
Schnittlauch ist ein echter Bienen-Liebling (Allium schoenoprasum). Wenn man seine Pflanzen nicht komplett erntet, besuchen zwischen Mai und August Hummeln, Honigbienen und Wildbienen die rosa bis lila Blüten. Die mehrjährige Pflanze ist winterhart und hat keine besonderen Standortansprüche. Daher eignet sich Schnittlauch auch für Garten und Balkon.
Salbei gilt als besonders bienenfreundliches Kraut – neben dem Echten Salbei (Salvia officinalis)auch der Muskatellersalbei (Salvia sclarea). Während der Echte Salbei von Mai bis Juni blüht, finden Hummeln und Wildbienen in den Blüten des Muskatellersalbeis von Juni bis August Nektar. Die sonnenliebende und mehrjährige Heil- und Gewürzpflanze ist kälteempfindlich und kann unter harten Wintern leiden.
Auf Oregano-Blüten fliegen Bienen. Besonders beliebt ist der Gewöhnliche Dost (Origanum vulgare), auch bekannt als Wilder Majoran. Das aromatische Kraut braucht sonnige und trockene Standorte. Die rosa Blüten locken Hummeln und andere Wildbienen zwischen Juli und September an. Spätblühende Nahrungsquellen sind für unsere Wildbienenarten besonders wichtig.
Ysop oder besser bekannt als Eisenkraut – der immergrüne Ysop (Hyssopus officinalis) kommt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, mag sonnige bis halbschattige Standorte. Das Küchenkraut ist winterhart und mehrjährig und daher eine gute Nahrungsquelle für Honigbienen, Hummeln und anderen Wildbienen in nördlichen Teilen Europas. In voller Blüte steht die Pflanze zwischen Juli und September in blau, rosa oder auch weiß und bietet unseren Wildbienen Nahrung, wenn sonst schon Blütenmangel herrscht.
Die Kapuzinerkresse (Tropaeolum minus) zum Schluss verzaubert Hummeln und Honigbienen mit ihren trompetenförmigen rot-gelben Blüten bis in den Oktober hinein und ist daher eine wichtige Nektarquelle im Spätsommer und Herbst. Das würzige Heilkraut verträgt es schattig bis sonnig, braucht jedoch eher feuchten Boden. Die essbaren Blüten sind übrigens ein toller Farbtupfer in Salaten.
Na, dann guten Appetit den Bienen, Hummeln für den Nektar und den Gewürzfreunden für ihre Salate und Mahlzeiten überhaupt.
Das coolste Insekt ist immer noch die Hummel: etwas übergewichtig, völlig kurzsichtig, will keinen Stress, findet Blumen cool und nervt nicht beim Essen.Foto: pixabay