Hornau babbelte im Vereinshaus

In Hornau gab es in den fünfziger und sechziger Jahren mehr Lebensmittelgeschäfte, Metzer und Bäcker als heute in ganz Kelkheim. Eigentlich kaum zu glauben, wenn man die heute von Geschäften entblößten Straßen in Hornau entlang wandert. Das erfuhren alle, die sich auch in diesem Jahr im Vereinshaus in Hornau das Hornauer Gebabbel nicht entgehen lassen wollten. Gertrud Müller und Heribert Roth waren es, die nach dem Verzehr des guten Hornauer Hausfrauenkuchens das Wort vom Vorsitzenden Michael Jung übernahmen, der an diesem Tag auch den neuen Horner Kalender für 2020 (mit acht Euro ist man dabei) vorstellte.

Die meisten Geschäfte lagen an der Hornauer Straße. Sieben Lebensmittelgeschäfte waren es, dazu die fünf Metzger, die Hornau mit Wurst und Fleisch versorgten, auch die vier Bäcker konzentrierten sich an der Hornauer Straße. Und an der Hernmauer gab es sogar ein Café, das Brot und die Brötchen aus dieser Bäckerei wurde ausgefahren.

Dann der Blick in die Gaststuben.Sechs zählten Gertrud Müller Heribert Roth auf. Eine hat überlebt: Der Schäfer-Jakob.

Nicht alle hatten einen seriösen Ruf. Es gab die Rose und die Australia in der Rotebergstraße. Australia wurde im Volksmund Genickschussbar oder Nahkampfdiele genannt. Da muss einiges los gewesen sein.

Die beiden Vortragenden boten aber auch “Seriöses“ nach den Genickschüssen. Es gab mindestens vier Schreinereien, wie gesagt mindestens, und durch die Zuwanderung vieler Schreinergesellen aus ganz Deutschland gab es auch frisches Blut in Horne. Das war ja schon nicht schlecht.

Es gab Weißbinder, Spengler – wer erinnert sich noch daran? Drei Friseure sorgten in Hornau für das gute Aussehen der Damen und Herren. Als Schlosserbetrieb sind die Erdels nach wie vor dabei. Aber wer erinnert sich noch an Namen wie Schneiriche Peter? An den „Zigarpolier“, an „Schwälbchen“ oder Jean Stephan, der als Spengler die Toilettenschüssel auf dem Fahrrad transportierte.

Aber die beiden Hornauer Ureinwohner ließen es nicht bei dem (manchmal traurigen) Rückblick bewenden, sondern schauten auch nach vorn.

Denn heute gibt es in Hornau ein Kino, einen Jazz-Club, zwei Kosmetikgeschäfte, eine Apotheke, ein Vereinshaus die und „tolle“ Sportanlage am Reis mit zwei Restaurants.

Und dann gibt es in Hornau nach wie vor den Obstbauer Uwe Struck, der wieder seinen Süßen dabei hatte und auch frische Äpfel. Er informiere, dass das Stöffchen so gut wie im letzten Jahr wird, dass auch ihm und seinen Bäumen die Trockenheit zu schaffen macht.

Darunter leiden vor allem alte Bäume, die besten Bäume hätten ein Alter so um die 20 bis 30 Jahre. Nicht nur das: Auch die Wildschweine können Ärger machen, vor allem, wenn sie sich wie die Wildsäue unter den Apfebäumen aufführen.

Michael Jung vergaß auch die Helfer nicht, wie „Hiltrud“, „Gertrud“ und „Heribert“, die bei der Vorbereitung voll dabei waren, oder Margot Koch, die für die Dekoration sorgte und nicht zuletzt die Kuchenspender und das Küchenteam.

Wie immer: Für Kaffee und Kuchen stand die Spendenbox bereit.



X