Auch eine Jugend-Erinnerung: Der Duft des Heus bei der Ernte

Dieser Tage war Heinz Kunz in der Münsterer Flur unterwegs, sah den Bauern bei der Heuernte zu und erinnerte sich an an die Zeiten, da er noch als Kind die Ernte in der Feldmark erlebte. „Nur – damals waren wir Jugendlichen in die Heuernte eingespannt mit Rechen, auf dem Heuwagen und später in der Scheune auf dem Heuboden. Die Heuernte war harte Arbeit, immer bei sengender Hitze“.

Das war damals, heute mit den modernen Geräten hat sich auch das Wenden des Heues bei der Heuernte zum Trocknen geändert: Der Traktor mit seinen vielen PS zieht den Wender. „Aber trotz alledem, der Geruch des frischen Heues war wie früher. Und ich habe mich mindestens eine halbe Stunde hingesetzt und habe den Geruch des Heues genossen. Natürlich,ich war hinterher auch zerstochen, aber herrlich die Erinnerungen mit Hilfe dieser 30 Minuten“.

Uns so kramte er in alten Bildern. Was er fand, zeigt den Unterschied zwischen damals und heute. Das Bild mit dem stolzen Landwirt (Christmann) und seinem Pferd mit dem vergleichsweise klapprigen Heuwender. Dazu im Vergleich der moderne Traktor, mit dem sich diese Arbeit vergleichsweise in Windeseile gegenüber früher erledigen lässt. Und weiter aus der Erinnerungs-Kiste „Der richtige Zeitpunkt für die Heuernte ist gekommen, wenn der Großteil der Gräser blüht, denn dann enthalten sie die größte Menge an verdaulichen Nährstoffen und bringen auch einen ordentlichen Ertrag. Wird das Heu zu früh geerntet, geht zu viel verloren, da das Gras noch nicht vollständig entwickelt ist.

Eine zu späte Ernte führt dagegen zu einem hohen Ertrag mit geringer Qualität. Wenn das Gras zu reif ist, sind die Nährstoffe bereits in die Samen und die Knospenanlagen gewandert und das Heu enthält kaum mehr Nährstoffe. Und weiter: Ist das Heu strohig, verholzen die Blätter, und sind für Tiere schwer verdaulich“.

Und dann hat er noch in alten Bauernregeln gekramt: „Ach ja, im Juli sind ja auch die Hundstage; bei uns normalerweise die heißesten Tage des Jahres und dauern bis 23. August. Der Juli heißt auch „Heumonat, Heumond oder Apostelmonat. Hundstage hell und klar, zeigen an ein gutes Jahr - Hundstage heiß und schwül, braucht der Bauer Hände viel“.

Früher im Münsterer Feld – Heuernte mit dem Pferd vor dem Heuwender und Bauer Christmann als Lenker am Zügel.

Reproduktion Heinz Kunz.

Heuernte heute – der moderne Heuwender hinter dem Traktor.
Foto Heinz Kunz

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