Kelkheim (kez) – Kelkheim hat zwar nicht wie andere Städte, Frankfurt zum Beispiel, ganze Kastanienalleen, aber es gibt im Stadtgebiet doch einige prächtige Kastanienbäume, sodass dieser Hinweis vom BUND wertvoll sein kann, um sich gegen Kastanienmotten zu wehren. Denn braune Blätter an Rosskastanien sind häufig die Folge von Rosskastanienminiermotten. Obwohl der aus dem Balkan stammende Falter den Bäumen nicht lebensbedrohlich schadet, schwächt er sie und macht sie stressanfälliger für Wassermangel, andere Schädlinge und Krankheiten. Die häufig in Siedlungslagen gepflanzten Kastanien sind als natürliche Kühlung gegen die Hitzebelastung besonders wichtig. Zum Erhalt der Bäume – vor allem alter Kastanien – ist es daher empfehlenswert, sie gegen den Befall zu schützen. Meisen haben die Miniermotten vor einigen Jahren als Nahrung entdeckt. Mit einem Nistkasten kann man versuchen, Kohl- oder Blaumeisen gezielt anzusiedeln. Wenn man im Frühjahr spezielle Lockstoff-Fallen für die Rosskastanienminiermotte in die Bäume hängt, lassen sich viele Männchen schon vor der Paarung abfangen, sodass der Vermehrungsdruck reduziert wird.
Wenn das nicht hilft, kann man dem Befall im Herbst entgegenwirken: Indem man das Falllaub aufsammelt und in Kompostierungsanlagen vernichtet, verhindert man das Schlüpfen neuer Miniermotten im Folgejahr! Wichtig ist, das Laub vollständig – auch unter Büschen und Hecken – zu entfernen.
Die witterungsbeständigen Larven überwintern nämlich in sogenannten Minen, die sie in das Blattmaterial fressen, und im folgenden Frühjahr schlüpfen ausgewachsene Falter aus dem Laub. Insgesamt kann es bis zu drei Jahre dauern, um den Befall zu beheben.
Wer plant, eine neue Kastanie zu pflanzen, kann zum Beispiel auf die rotblühende Scharlach-Kastanie zurückgreifen, die gegen die Miniermotte resistent scheint.