Keine Energiewende ohne Energiespeicherung Vortrag an der EDS zur grünen Energie

Richtete eindringliche Worte an die Schülerschaft: Prof. Dr. Horst Schmidt-Böcking Foto: Birgit Seintsch

von Birgit Seintsch

Nach zwei Jahren Pause war es wieder so weit. Die Vortragsreihe „Forum – Wissenschaft und Schule“ konnte an der Eichendorffschule wieder stattfinden. Die Vorträge richten sich an Schüler und Schülerinnen der Oberstufe und sollen ihnen Einblicke in die Forschung geben, die über die Themen im Unterricht hinausgehen. An der EDS freute man sich sehr darüber, dass Prof. Dr. Horst Schmidt-Böcking den Auftakt machte, der schon lange ein Freund und Förderer der Eichendorffschule ist, z.B. indem er eine Physik-AG zum Thema Feinstaub unterstützte und vor einigen Jahren einen Vortrag zum Thema Kernphysik hielt. Vielen Kelkheimern ist Prof. Dr. Horst Schmidt-Böcking durch sein kommunalpolitisches Engagement bekannt. Seit einigen Jahren ist die notwendige Umstellung auf eine nachhaltige Energieversorgung für ihn eine Herzensangelegenheit, und dies wurde auch den Schülern während seines Vortrages sehr deutlich. Auch einige interessierte Kelkheimer und Kelkheimerinnen waren der Einladung zum Vortrag gefolgt.

Prof. Dr. Horst Schmidt-Böcking belegte mit Zahlen sehr eindrucksvoll, dass genügend Solar- und Windenergie auf der Erde verfügbar ist und auch in für uns nutzbare elektrische Energie umgewandelt werden kann, so dass ein kompletter Ausstieg aus der Verbrennung von Kohle, Erdgas und Erdöl möglich ist. Er zeigte anschaulich auf, dass die Energiewende nur gelingen kann, wenn geeignete Methoden der Energiespeicherung vorhanden sind.

Seine Idee dazu ist, in gefluteten Braunkohleabbaustätten (z.B. das Hambacher Loch) Hohlkörper zu versenken. Der Strom, der an sonnigen Tagen zu viel produziert wird, soll dazu genutzt werden, diese Hohlkörper leer zu pumpen und wenn wieder Strom benötigt wird, das Wasser wieder über Turbinen hineinströmen zu lassen.

Für Schmidt-Böcking ist die Energiewende keine Frage der Machbarkeit, sondern es fehle am politischen Willen und teilweise am naturwissenschaftlichen Verständnis, die notwendigen Projekte auch auf den Weg zu bringen. Schmidt-Böcking erntete viel Applaus für seinen engagierten Vortrag. Sein eindringlicher Appell an die jungen Zuhörer „Ihr müsst die Politiker zwingen, etwas zu tun!“ wird sicherlich bei vielen in Erinnerung bleiben.



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