Kelkheim hat seine Seele wieder – „TaunusSoul“ in Münster

Impressionen Fotos: Florian Sauer

Kelkheim
(ju) – Die Seele des Taunus ist zurück. Am Sonntag, 18. September, vereinen sich von 11 bis 18 Uhr Kunst, Handwerk und Kultur zur „TaunusSoul“ rund um das Alte Rathaus in Kelkheim Münster. Catherine Hueber und Anja Gilles haben sich mal wieder richtig ins Zeug gelegt, um ein Programm auf die Beine zu stellen, das jedem Geschmack gerecht wird.

Abgeschüttelt die Pandemiejahre, in denen kurzfristig die Märkte abgesagt werden mussten, weil wieder ein Lockdown kam. Doch aufstecken gilt nicht. Hatte sich der Markt doch in den Vorcoronajahren etabliert. Der Name war Programm – bring die Seele des Taunus zum Vorschein, seine Menschen, seine Kunst, sein Handwerk. 2017 starteten die beiden mit dem Konzept, Kunst, Kultur und Handwerk zu vereinen- im ehemaligen Schleckergebäude neben Rita Born. Das Interesse der Kelkheimer, aber auch auswärtiger Gäste war groß. „Es gibt so viele Kunsthandwerker im Taunus und so wenig Möglichkeiten, sich zu präsentieren. Da mussten wir was tun“, blicken die beiden zurück. Der Zauberberg diente 2018 als Kulisse für den Markt. Gemeinsam mit der Kulturgemeinde stellte man ein Programm zusammen, das kaum Wünsche offen ließ. Die Bevölkerung zog mit, der Andrang war groß, „TaunusSoul“ sprach sich rum. Auch in Hornau, wo der Markt 2019 stattfand, war die Begeisterung unter Besuchern wie Ausstellern spürbar. Dann kam Corona, die beiden planten, verwarfen, mussten schweren Herzens den in der Weihnachtszeit geplanten Markt in Fischbach absagen. „Aber es half ja alles nichts. Dafür haben wir uns jetzt in Münster richtig ausgelebt“, schmunzelt Catherine Hueber. Denn die große Herausforderung ist die Planung für jeden einzelnen Stadtteil – welchen Platz kann man nutzen? Gibt es Anschlüsse für Wasser und Strom? Wie ist die Erreichbarkeit auch ohne Auto? Und vieles mehr.

In Münster können die beiden aus dem Vollen schöpfen. Nicht nur der Platz vor dem Alten Rathaus steht ihnen zur Verfügung, auch auf dem Kirchplatz finden Veranstaltungen statt, im Biergarten des Restaurants „Zum Goldenen Löwen“ geht es hoch her, vor dem Pfarramt wartet das Kinderland auf die kleinen Besucher. „Wir möchten aus der Veranstaltung ein Familienfest machen, für jeden soll etwas dabei sein. Deswegen beziehen wir auch ansässige Unternehmen, Gastronomen und die Kindergärten mit in die Planung ein“, verraten Gilles und Hueber. So gibt es neben Kunst, Kultur und Handwerk zum Beispiel auch etwas Bildung, verraten die beiden augenzwinkernd. Gemeint sind die Stadtteilführungen von Museumspädagogin Marianne Bopp. In einer halben Stunde führt sie Interessierte durch die historische Mitte von Münster und hat dabei sicherlich die ein oder andere Anekdote im Gepäck. Überhaupt kann man so manche Attraktion auf und um den Markt finden. Organist Stephan Paxmann bringt großen und kleinen Besuchern die neue Orgel in der katholischen Kirche St. Dionysius näher, nebst Vorführung. Heiß her geht es bei Kim Orth. Sie liefert eine atemberaubende Feuershow, die so manchen sprachlos zurücklassen wird – versprochen! Musikalisch wird auch so einiges geboten, für jeden Geschmack ist etwas dabei. Wer dem Trubel etwas entfliehen möchte, schlendert an den rund 40 Ständen der Kunsthandwerker und Künstler der Region vorbei – und wird staunen, mit wie vielen verschiedenen Materialien gearbeitet wird. Ob Glas, Beton oder Holz, der Kreativität und dem Ideenreichtum scheinen keine Grenzen gesetzt.

Es wartet also ein umfangreiches Programm auf die Kelkheimer und ihre Gäste. Catherine Hueber und Anja Gilles sind voller Vorfreude, haben sie doch ein dreiviertel Jahr in die Planung gesteckt. „Da braucht man auch Männer, die das mitmachen“, bedanken sich die beiden indirekt bei ihren Ehemännern. Und nach dem Markt ist vor dem Markt. „Es geht auf jeden Fall weiter.“

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