Kelkheim hat einen verdienten Mitbürger und Menschen verloren

Thomas Weck starb im Alter von 66 Jahren.Foto: privat

Kelkheim (ph) – Wenn man ihn traf, konnte man sicher sein, er kam einem mit einem Lächeln entgegen. Der Händedruck war ehrlich, er sagte, was er meinte und handelte entsprechend: Thomas Weck. Nun ist sein Leben nach längerer Krankheit nach nur 66 Jahren zu Ende gegangen und an vielen Stellen in Kelkheim wird man Bilanz ziehen und begreifen, wie groß dieser Verlust ist.

Denn er wirkte bis vor kurzem in vielen Ehrenämtern in dieser Stadt, sodass man sich heute fragen muss, wo nahm dieser Mann die Zeit dafür her? Und immer, ohne dass er viel Aufhebens von sich machte. Wenn er gebraucht wurde, war er da. Zählt man seine Stationen auf, müsste man damit beginnen, dass er vor einem Studium in Frankfurt eine Lehrzeit im Kelkheimer Rathaus hinter sich brachte und dabei als gebürtiger Kelkheimer auch viel über die Stadt lernte. Aber herausragend im Ehrenamt war er als jahrzehntelanger Stadtrat der Stadt Kelkheim, verantwortlich für das Feuerlöschwesen. Ein Amt, das ihn von Eppenhain bis Münster durch alle Feuerwehrhäuser führte, sodass er wusste, wo den Wehren ein Fahrzeug oder Material fehlte. Hier sorgte er dafür, dass möglichst schnell Abhilfe geschaffen wurde, wenn es nötig war. Und selbstverständlich war es für Thomas Weck, dass der Besuch von Feiern für ihn dazu gehörte, um Mitglieder der Wehren zu ehren oder aber auch klar und deutlich zu sagen, was in einer Stadt wie Kelkheim für die Feuerwehren möglich ist. Nicht umsonst wurde er in den Jahrzehnten in diesem Amt von den Feuerwehren immer wieder voll als Bindeglied zwischen den Wehren und der Stadt akzeptiert.

Und sicherlich werden sich viele Kelkheimer daran erinnern, dass er zu denen gehörte, denen wir das Kelkheimer Kino zu verdanken haben. Von Anfang an gehörte sein Herz dem Kino, in späteren Jahren war er dabei, wenn das Open-Air-Kino auf dem Marktplatz aufgebaut wurde.

Thomas Weck hatte seine politische Heimat in der CDU gefunden. Schon 1981 wurde er Stadtverordneter für die CDU, bis er dann vor ein paar Jahren alle ehrenamtlichen Arbeiten krankheitshalber aufgeben musste. Mit Dr. Klaus Fischer, dem damaligen Vorsitzenden der CDU, baute er die Junge Union in Kelkheim auf, die heute wie damals einen Platz im politischen Leben der Stadt hat. Im CDU Stadtverband war eine politische faire Arbeit in der Stadt mit ihm als Vorsitzenden der Partei selbstverständlich. Auch in der Senioren-Union der CDU war er aktiv und bis zum Vorjahr ihr Vorsitzender.

Nein, das ist noch lange nicht alles, was er als Ehrenamt auf sich nahm. So gehörte er der DLRG an, erwarb einen Lehrschein und gab lange Jahre jede Woche Anfängerschwimmkurse für Kinder.

Auch damit kann dieser Nachruf nicht geschlossen werden. So wie heute der Zauberberg dasteht, ist es auch sein Verdienst als Geschäftsführer. Mit ihm wurden Ausstellungen am Zauberberg organisiert und die Konzerte im Felsenkeller. Auch mit dem Kunstforum Zauberberg arbeitete Thomas Weck als immer kunstbegeisterter Kelkheimer zusammen.

Vielleicht sei noch erwähnt, dass er mit gutem Grund Träger der höchsten Hessischen Auszeichnung wurde, des Hessischen Verdienstordens, und davon nie Aufhebens machte.

In der Überschrift eines Nachrufs für Thomas Weck in einer Zeitung, dem Höchster Kreisblatt, fanden sich die vier Worte: „Vor allem ein Mensch“. Dem ist nichts hinzuzufügen.



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