Kelkheim (ju) – Was für andere das Oktoberfest ist, ist für Kelkheim die Apfelwein-Stadtmeisterschaft – nur mit mehr Bembeln, weniger Lederhosen und garantiert ohne Maßkrug-Stemmen. Am vergangenen Sonntag wurde auf dem Kelkheimer Stadtfest nicht nur gefeiert, sondern auch verkostet: Acht wackere Apfelweinbrauer aus Kelkheim und Umgebung traten gegeneinander an, um die begehrte Krone (respektive: den Bembel) des besten Äpplers zu ergattern.
Die Spielregeln? Einfach wie ein Schoppen nach Feierabend: 125 Tester probierten sich quer durch acht Apfelweine – die einen mit Kennerblick, die anderen mit beschwingtem Gaumen. Bewertet wurde mit Chips – nein, nicht aus der Tüte, sondern in Form von kleinen Wertungsmarken. Insgesamt 625 Chips wurden vergeben, was auf eine beachtliche Trinksicherheit und Entscheidungsfreude hinweist.
Und der Sieger ist… (Trommelwirbel, bitte):
Andreas Skrowonek aus Kelkheim!
Mit satten 133 Chips und einem Schnitt von 1,06 pro Tester ließ er die Konkurrenz im Schorle stehen. Man munkelt, sein Äppler habe sogar leicht nach Apfel und Triumph geschmeckt.
Auf dem zweiten Platz landete Karsten Pfeiffer aus Eppenhain mit 118 Chips, dicht gefolgt von Michael & Karl-Heinz Klewinghaus/Hornivius – ebenfalls aus Eppenhain. Letztere glänzten übrigens nicht nur mit Apfelgeschmack, sondern auch mit der wahrscheinlich längsten Teilnehmernamen-Kombi des Nachmittags.
Die Jury – bestehend aus dem durstigen Volk – bewies Geschmack, Ausdauer und ein feines Gespür für den perfekten Hauch von Boskoop. Die letzten Plätze belegten Heinz Graulich aus Fischbach und Sebastian Dörr aus Ruppertshain, deren Äppler vielleicht einfach zu gut für diese Welt waren (oder zu trocken?).
Was auf der Zunge und im Gedächtnis bleibt …
Kelkheim kann nicht nur Stadtfest, sondern auch Apfelwein. Wer 2026 den Bembel weiterreicht, bleibt abzuwarten – aber eines ist sicher: Die Äppler fließen, die Chips fliegen, und Kelkheim bleibt die heimliche Hauptstadt des hessischen Hochgenusses.