Klangvolle Premiere am Atzelbergturm: Musik, Gemeinschaft und nachdenkliche Momente

Könnte dieses Jahr Austragungsort des Turmblasens werden: der Campanile der St. Matthäus Kirche in RuppertshainFoto: TZ

Eppenhain (ju) – Inmitten von kaltem Wind und feuchtem Wetter fand noch im vergangenen Jahr in Eppenhain ein Ereignis statt, das die Herzen erwärmte: das erste Turmblasen am Atzelbergturm. Fast 200 Gäste trotzten der Kälte, um die ungewöhnliche Premiere zu erleben. Die Bühne der 13 Musiker – Mitglieder des FZH Blasorchesters Hornau und des Blasorchesters St. Dionysius – war ebenso spektakulär wie herausfordernd: die engen, kalten Treppenstufen des Stahlgerüsts. Doch die Musik, getragen von Weihnachtsliedern wie „O du fröhliche“ und „Stille Nacht“, schaffte es, die Stimmung aufzuhellen und die Besucher zum Mitsingen, Wippen und Tanzen zu bewegen.

Gänsehautmomente

Besondere Gänsehautmomente schuf die ukrainische Sängerin Daria Tymoshenko, die ein Weihnachtslied in ihrer Heimatsprache darbot – ein eindrucksvoller Beitrag, der die Vielfalt und die Herzlichkeit der Veranstaltung unterstrich. Die Idee für das Turmblasen war spontan im Vorstand des Vereins „Stimme für Ruppertshain“ entstanden. Mit unermüdlichem Engagement, schneller Planung und Unterstützung von Stadt und Bürgermeister wurde die Vision in nur wenigen Wochen Wirklichkeit.

Zeit zum Wünschen

Die Premiere am Atzelbergturm war eigentlich nur ein Vorgeschmack auf das, was sich der Verein für die Zukunft wünscht: ein Konzert am Kirchturm in Ruppertshain, vielleicht schon 2025, verbunden mit der Einweihung eines neuen Dorfplatzes. Doch auch dieser Nachmittag hatte alles, was ein Fest braucht: Glühwein, Weckmänner und Musik, die durch das Gitter des Turms klangvoll in den Wald hinaustrug.

Zusammenhalt

Bürgermeister Albrecht Kündiger nutzte die Gelegenheit, um die friedliche Stimmung mit nachdenklichen Worten zu verbinden. Nach einem erschütternden Vorfall in Magdeburg rief er die Besucher zu einer Schweigeminute auf, erinnerte an den Wert des Zusammenhalts und appellierte, sich gegen Gewalt und Spaltung zu wehren.

Neue Tradition geboren?

Das Turmblasen in Eppenhain wurde so nicht nur zu einem musikalischen Highlight, sondern auch zu einem Symbol des Miteinanders – ein hoffnungsvoller und berührender Abschluss für das Vereinsjahr. Die Gäste, begeistert von der Atmosphäre und den harmonischen Klängen, machten deutlich: Hier könnte eine neue Tradition geboren worden sein.

Weitere Artikelbilder



X