Leserbrief

Herr Friebe stellt in seinem Leserbrief zutreffend die Situation junger Menschen dar, die kaum Chancen haben, in Kelkheim eine bezahlbare Wohnung zu finden. Der Zusammenhang, den er zu dem Gebiet „Vor dem Schlämmer“ und dem Bürgerbegehren herstellt, scheint aber auf Falschinformationen zu beruhen.

Richtig ist, dass die Stadtverordnetenversammlung bereits am 19.2.2018 den Beschluss zur Aufstellung eines Bebauungsplanes für das Gebiet „Vor dem Schlämmer“ gefasst hat. Nach dem Bebauungskonzept hätten dort etwa 160 Wohnungen entstehen können.

Wäre die CDU/SPD/FDP-Koalition nicht im September 2021 von dieser Planung abgerückt, dann wären im vergangenen Winter die Bürger im Rahmen der Offenlage an der Planung beteiligt worden, anschließend eventuell notwendige Änderungen in den Plan eingearbeitet worden und in einigen Monaten hätte mit dem Wohnungsbau begonnen werden können. Es war also die Koalition, die dort den Bau von Wohnungen verhindert hat, nicht die Initiatoren des Bürgerentscheids. Dabei war von vornherein klar, dass die von der Koalition beschlossene Erweiterung des Baugebiets in naturschutzrechtlich empfindliche Bereiche erhebliche Risiken birgt und zumindest eine mehrjährige Verzögerung des Wohnungsbaus zur Folge hat.

Die Bürgerinitiative dagegen hat in ihren Veröffentlichungen mehrfach deutlich gemacht, dass ihr Widerstand sich gegen diese Erweiterung des Baugebiets in Bereiche mit wertvoller Natur richtet (in das Gebiet „Schlämmer“), nicht gegen Wohnungsbau im ursprünglich vorgesehen Bereich „Vor dem Schlämmer“.

Nicht das Bürgerbegehren verhindert Wohnungsbau, dies hat zuvor schon die Koalition getan. Und ihre Versprechungen, was sie alles in dem erweiterten Gebiet unterbringen will, sind völlig unrealistisch.

Wolfgang Coy, Kelkheim



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