Leserbrief

Die Telekom torpediert das Vorhaben der GigaNetz in Kelkheim.

In den letzten Wochen bin ich von der Telekom mehrfach kontaktiert worden, um meinen Vertrag auf das sogenannte „Super Vectoring“ umzustellen. Erst bei mehrmaliger Nachfrage wurde erläutert, dass dieser Vertrag eine 2 jährige Laufzeit hat, damit könnte ich nicht mehr an dem Glasfaserausbau teilnehmen.

Es ist mir unverständlich, warum die Telekom selbst diesen Glasfaserausbau nicht vorantreibt und dann noch die Anbieter wie GigaNetz aushebelt. Ich habe bereits einen Antrag für einen Glasfaseranschluss gestellt und würde auch von der Telekom zur GigaNetz wechseln, da das Angebot der Telekom nicht mehr zeitgemäß ist. Mit diesem Vorgehen der Telekom wird der – dringend benötigte – Glasfaserausbau torpediert.

Was bedeutet „Super-Vectoring“?

Es löst das veraltete Vectoring ab. Dabei gibt es Glasfaser nur bis zum Verteilerkasten, aber die alten Kupferleitungen bis zu den Häusern, die schon lange überlastet sind, bleiben die alten brüchigen „Klingeldrähte“, auf denen sich dann alle gleichzeitig tummeln und abends das Internet immer langsamer wird. Das normale Vectoring erforderte am Verteilerkasten an der Straße neue Hardware. Ebenso brauchte der Endkunde neue Router, um Vectoring nutzen zu können. Dieses Spiel wiederholt sich beim Super Vectoring. Erneut braucht der Kasten an der Straße neue Hardware. Und auch der Kunde braucht schon wieder einen neuen Router.

Super-Vectoring übernimmt alte bereits bekannte Probleme

Super Vectoring verspricht bis zu 250Mbit/s. Allerdings weist die Telekom darauf hin, dass die „250“ nicht die Übertragungsgeschwindigkeit darstelle. Es handelt sich lediglich um einen Produktnamen. In Wirklichkeit sind Geschwindigkeiten von bis zu 200 Mbit/s möglich – nicht garantiert. Super Vectoring ist genauso wie schon Vectoring sehr anfällig für Störungen. Ich selbst hatte bereits im März 2021 auf Vectoring umgestellt und habe dies nach 6 Wochen rückgängig gemacht, da ich ständig Unterbrechungen beim Internet hatte, was bedeutet, dass Telefongespräche und Videokonferenzen unterbrochen waren und ich abends häufiger vor einem verpixelten – oder gar Standbild vor dem Fernseher saß.

Bei einem Glasfaseranschluss bis zum eigenen Haus ist die Störanfälligkeit erheblich geringer und die Leitung wird nur von dem Abnehmer im Haus genutzt, es kommt zu keiner abendlichen Überlastung. Glasfaser ist die Technik für die kommenden Jahre und hat mittlerweile auch einen Einfluss auf Immobilienpreise.

Fazit:

Einen Super Vectoring Vertrag von der Telekom auf keinen Fall unterschreiben, um die eigene Option für die Glasfaser nicht zu verspielen!

Glasfaserausbau der GigaNetz durch Antrag vorantreiben, denn die Telekom dreht eine alte anfällige Technik an und nennt dies noch „Glasfaserausbau“ (Stimmt aber nur bis zum Verteilerkasten aber nicht bis zum Haus!).

Übrigens:

· In Liederbach wurde kürzlich der Glasfaserausbau beschlossen.

· Ich bekomme keine Provision von der Glasfaser, von der Telekom sowieso nicht! Ich möchte einfach ruckelfrei TV schauen, Videokonferenzen durchführen, Telefonieren und die Infrastruktur für die nächsten Jahre vorbereiten.

· Weitere unabhängige Infos hier: https://www.glasfaser-internet.info/technik/supervectoring.html

Cornelia Boberski, Kelkheim



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