Leserbrief Das Problem Leinenzwang

Kelkheim (kez) – Peter Schnaus ging noch einmal auf das Problem freilaufender Hunde in der Gemarkung und das Thema Leinenzwang ein. Hier seine Meinung:

Leider bin ich mir sehr sicher, dass fast die Hälfte der Hundebesitzer nicht versteht, warum diese Maßnahme getroffen wird. Ein gutes Beispiel sind diese 10-Meter-Laufleinen, die jetzt so viele verwenden und damit die Hunde wieder genau dahin laufen lassen, wo sie die Bodenbrüter stören.

Da ich als Jäger auch mit den unverbesserlichen Hundebesitzern zu tun habe, die die Hetze auf ein Reh als Kavaliersdelikt ansehen (er bekommt es ja ‚eh nicht‘), habe ich einen recht realistischen Blick auf die Hundebesitzer.

Wir haben im Stadtpark eine Spielfläche für Hunde, niemand hindert Hundebesitzer zum Freilauf auf großen Parkplätzen am Wochenende oder ähnlichem, auch private Gärten und Höfe gibt es zur Genüge – in anderen Bundesländern ist die Leinenpflicht in der Brut- und Setzzeit im Gesetz verankert. Und leider erleben wir es im Moment noch viel schlimmer, dass die Hundebesitzer in die Nachtzeiten ausweichen und ihren Hund dann unkontrolliert laufen lassen – es droht dann ja keine Gefahr durch die Ordnungsbehörden. Als Jäger sitzt man halt auch mal nachts und kann recht viel beobachten. Eben auch nicht sehr Schönes.

Wenn sie etwas drucken, fände ich das super:

„Frau Beatrix Kiefer schreibt in ihrem Leserbrief in der Ausgabe vom 10.03.2023, dass Jäger Fasane und andere geschützte Brutvögel in der Gemarkung Kelkheim schießen. Das ist so nicht richtig. In der Gemarkung Kelkheim werden seit mindestens zehn Jahren keine Fasane, Schnepfen und ähnliche jagdbare Vögel geschossen. Des Weiteren werden und wurden überhaupt keine geschützten Vögel gejagt – das verbietet das Gesetz.

Hundebesitzer werden in der Brut- und Setzzeit dringend gebeten, auch auf den befestigten Wegen zu bleiben und ihre Hunde auch nicht mit einer langen Leine in die Blühstreifen zu lassen – das alles stört die Bodenbrüter, die wir alle gemeinsam zu schützen versuchen. Man kann seinen Hund auch durch vermehrte Beschäftigung, wie zum Beispiel Such- oder Schnüffelspiele in der eigenen Wohnung, zusätzlich auslasten und man sollte insgesamt Hunde nicht im Feld und Wald unangeleint laufen lassen, insbesondere nicht, wenn sie stöbern und den Rückruf nicht zu 100 Prozent befolgen – das gilt auch außerhalb der Brut- und Setzzeit zum Schutze der Tiere in unserer Natur.

Peter Schnaus, Kelkheim



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