Misteln sind die großen Schädlinge auf Streuobstwiesen Hilfe von Fachleuten bei der Bekämpfung

Asterix-Leser kennen ihn: Miraculix, den weisen Druiden aus den Asterix-Comics. Bekannt ist er vor allem für seinen Zaubertrank, dessen Zutaten er natürlich niemals verraten würde. Asterix-Leser wissen auch, dass Misteln unbedingt dazu gehören. Streuobstwiesenbesitzer wiederum wissen, dass sie diese schädlichen Pflanzen auf ihren Bäumen überhaupt nicht haben wollen. Hilfe bietet jetzt der Verein Main-Taunus Naturlandschaft und Streuobst an.

Und so heißt es denn: Auf die hohen Apfelbäume zu klettern und die Misteln herauszuschneiden, das ist nicht jedermanns Sache. Der Landschaftspflegeverband will allen Grundbesitzern helfen und wird auch Misteln entfernen.

Die gute Nachricht dabei ist, dass dies kostenlos erledigt werden kann, denn der Verein kann die Aktion mit Mitteln aus einem Landesprogramm zur Förderung der Biodiversität finanzieren. So könne die Lebenserwartung der Apfelbäume vergrößert werden, um den Streuobstwiesenbestand zu schützen, sagte Madlen Overdick, die Vorsitzende des Vereins.

Hier ein paar Erklärungen und Informationen: Misteln sind sogenannte Halbschmarotzer, die von Vögeln verbreitet werden. Sie bohren ihre Wurzeln in die Leiterbahnen der Bäume und saugen von dort bis zu 30 Prozent der Nährstoffe und des Wassers ab.

Dies führt unweigerlich zu einer erheblichen Schwächung der Bäume – eine Belastung, die sie angesichts der Trockenheit der letzten Jahre nicht gebrauchen können.

Im vergangenen Jahr schon hatten Mitarbeiter einer Fachfirma in Fischbach den Anfang gemacht.

Der Obst- und Gartenbauverein hatte Alarm geschlagen. Die Misteln breiten sich seit nunmehr zwei Jahrzehnten in den Streuobstwiesen der Stadt aus, dem sollte Einhalt geboten werden. Bisher wurden 84 Bäume von den ungebetenen Gästen befreit und dabei auch noch fachgerecht geschnitten. In diesem Jahr will der Verein im ganzen Kreis aktiv werden. Baumbesitzer können sich am besten per E-Mail unter info[at]streuobst-mtk[dot]de melden. Der Schnitt wie auch die Beseitigung des Materials ist für die Grundeigentümer kostenlos; einen Rechtsanspruch darauf gibt es allerdings nicht, heißt es abschließend.

Misteln über der Haustür sollten früher Glück bringen, heute wehren sich die Besitzer der Streuobstwiesen gegen die Baumschädlinge, wie zum Beispiel Heiner Schmitt (Obst- und Gartenbauverein Fischbach), hier mit Kreisbeigeordneter Madlen Overdick (links) und Maja Becker (Mitte) in der Diskussion über einen Mistelstrauch.
Foto: MTK



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