Pop Art: Andy Warhol ein Multitalent wie Michelangelo

Vernissagen iN Kelkheim – die Kelkheimer Künstler von der Galerie Blei & Guba, über den KunsTraum 77 bis hin zum Zauberberg würden sich wohl wünschen, so viele Besucher wie jetzt bei der Vernissage von „Pop Art“ im Rathaus würden ihrem Ruf folgen. Aussteller ist die Galerie Am Dom in Wetzlar, die, begleitet von einem nobel aufgemachten Katalog der gezeigten grafischen Arbeiten, bis zum 31. März im Plenarsaal des Rathauses zu den normalen Öffnungszeiten gegenwärtig sein wird. Interessenten, die sich umschauen, finden auch gleich die Preisliste, die von 980 Euro bis zu 19.800 Euro („Young Man with Hearts“ von Andy Warhol) reicht. Also Preise, die bei normalen Kelkheimer Vernissagen nur als traumhaft gelten könnten.

Nach der Begrüßung durch Stadtverordneten-Vorsteher Wolf-Dieter Hasler übernahm Dr. Beate Matuschek die Einführung in die Ausstellung und ging auf die Entwicklung der Kunstrichtung Pop Art ein, die sich in den USA und England entwickelte und die ganze moderne westliche Welt eroberte. Und wörtlich: „Pop meint populär, aber auch den Knalleffekt als Gestaltungselement in der Werbung, das durch grelle Farbigkeit, Vereinfachung und außergewöhnliche Formate Aufmerksamkeit erlangen will.“ Ein Thema, auf das auch später in seinen ausführlichen und temperamentvoll vorgetragenen Einführung ausführlicher einging, nicht zuletzt auch auf die Bedeutung der Frauen in der Werbung hinwies.

Es sei die urbane Welt gewesen, so die Kelkheimer Kulturrefe-rentin, in ihrem Vortrag. Motive des modernen Alltags, ein schriller Kosmos des Konsums, der Werbung, der Popmusik Comics. Pin-Up Girls, Verpackungen, Autos und andere Elemente, die nun zum Kunstwerk erhoben wurden.

Und die Entwicklung reichte bis hin zu Karl Lagerfeld, der sich mit gepudertem Zopf, Sonnenbrille und schwarzem Anzug als Pop-Ikone der Mode inszeniert habe. Und sie schloss: Pop Künstler zeigen, dass es praktisch nichts auf der Welt gibt, das nicht Gegenstand der Kunst sein könnte.

Hier in Kelkheim seien nun durch die Wetzlarer Galerie am Dom Druckgrafiken, Skulpturen und Keramiken der wichtigsten Vertreter der Pop Art zusammen getragen. Bei der Bewertung der Künstler meinte Dr. Friedhelm Hören, dass Andy Warhol genau so wie Michelangelo als Multitalent zu bewerten sei.

Und Pop Art sei das einzig Erfrischende – mit Blick auf die Cola-Werbung – was aus Amerika gekommen sei. Pop Art sei in gewisser Weise auch sexuelle Befreiung – zuweilen auch mit Ironie Die Fotos spiegeln hier manches wider. Kunst, die auch heute noch aktuell sei.

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