Knapp zweieinhalb Jahre mussten sich die Kelkheimerinnen und Kelkheimer gedulden, bis endlich wieder die Elite des Radrennsports durch Kelkheim fegte.
Das Radrennen Eschborn-Frankfurt feierte in diesem Jahr rundes Jubiläum. Dass es so lange dauerte, bis die 60. Ausgabe endlich ausgetragen werden konnte, lag an der Corona-Pandemie. Im vergangenen Jahr musste das Rennen ersatzlos gestrichen und auch in diesem Jahr konnte der ursprüngliche Termin am 1. Mai nicht gehalten werden.
Das Feld aus 139 Fahrern, darunter so bekannte Namen wie John Degenkolb, Alexander Kristoff und Jasper Philipsen, erwartete die gleiche Strecke wie beim letzten Rennen 2019, das Pascal Ackermann gewann. 187,5 Kilometer galt es zu bewältigen, 3.222 Höhenmeter mussten mit der Kraft der Beine überwunden werden. Die Fahrer mussten den Feldberg hoch, die Billtalhöhe, zweimal über den Ruppertshainer Anstieg und dann noch über den Mammolshainer „Stich“.
Die größte Herausforderung für die Radrennfahrer bleibt neben dem Feldberg wohl der Mammolshainer „Stich“, der in diesem Jahr viermal bewältigt werden musste und an dem immer wieder Ausreißergruppen eingefangen wurden. In der Spitze müssen die Profis hier 23 Prozent Steigung bewältigen. Ein hartes Stück Arbeit.
Um so entspannter dann die Abfahrt aus Fischbach in Richtung Stadtmitte. Auf der Fischbacher Straße konnten es die Rennradler unter dem Applaus der vielen Zuschauer mal so richtig laufen lassen, bis sie sich mit viel Gefühl in die scharfe Kurve in der Altkönigstraße legten. Stürze gab es in diesem Bereich, zumindest bei den Profis, nicht. Im Jedermann-Rennen erwischte es allerdings einen Fahrer.
Spannend war das Jubiläums-Rennen allemal. Schon kurz nach dem Start hatte sich eine fünfköpfige Gruppe davongemacht. Luke Durbridge, Erik Nordsaeter Resell, Simone Velasco, Mathias Jorgensen und Boris Vallée konnten zwischenzeitlich einen Vorsprung von sechs Minuten herausfahren. Für den Italiener Simone Velasco lohnte sich die Spitzengruppe. Er gewann die ersten sieben Bergwertungen des Radklassikers und konnte nach dem Rennen auf dem Podium die Bergpreistrophäe entgegennehmen.
Nichtsdestotrotz hatte die Ausreißergruppe nichts mit dem Sieg des Radklassikers zu tun. Am Ende setzte sich ein Youngster und Debütant durch. Jasper Philipsen gewann im Sprint die 60. Austragung des Radrennens Eschborn-Frankfurt. Der 23-jährige Belgier verwies in der Mainmetropole nach 187,4 Kilometern Lokalmatador und Sieger von 2011, John Degenkolb, sowie Rekordsieger Alexander Kristoff (vier Siege) auf die Plätze.
Und die Kelkheimer? Sie waren begeistert, dass endlich wieder Sportveranstaltungen ohne größere Einschränkungen stattfinden können. Mit Rasseln, Tröten und allem, was ordentlich Krach machte, standen sie entlang der Rennstrecke und trieben die Sportler voran. Große Freude herrschte auch über das illustre Teilnehmerfeld, denn so viele bekannte Rennradfahrer kriegt man nicht alle Tage zu Gesicht. Alles in allem eine gelungene Premiere nach zwei Jahren Abstinenz, die Hoffnung und Lust macht auf mehr.