Bei der Kelkheimer Feuerwehr ist man vieles gewohnt. Außergewöhnliche Aufgaben sind dazu da, damit sie erledigt werden. Deshalb: Mal einen Teich auspumpen, kein Problem. Nur der Grund: Es ging darum, dass im Löschteich des Gimbacher Hofes Hunderte von Goldfischen schwammen, die eigentlich in einem ganz anderen Ökosystem, im Aquarium, leben und dort von ihren Besitzern ernährt werden. Sollten sie eigentlich. Aber es kommt doch vor, dass der eine oder andere Goldfischliebhaber seiner schwimmenden Tierchen überdrüssig wird. Und umbringen mag er sie auch nicht. Also können sie ja in einem Kelkheimer Teich eine neue Heimat finden. Was hier zunächst als tierliebende Idee gut erscheint, ist allerdings völlig falsch. Denn Goldfische sind Raubfische, die im Nu die Larven der Libellen, den Froschlaich und die Kaulquappen im Teich auffressen. Kurzum, hier wird der Lebensraum heimischer Tiere bedroht. Und so hat die Untere Naturschutzbehörde gemeinsam mit der Unteren Wasserbehörde hunderte Goldfische aus dem Teich geholt und in Gewässer umgesiedet, in denen die Goldfische keinen Schaden anrichten können. Die städtischen hauptamtlichen Feuerwehrleute hatten den Teich vorher fast leer gepumpt und so diese Aktion ermöglicht. Auch Margarethe Schiela, die Wirtin vom Gimbacher Hof, war ohne Zögern einverstanden.
Und aufmerksamer Beobachter der Aktion war Bürgermeister Albrecht Kündiger. Deshalb für die Zukunft: Keine Goldfische in der Natur in Teichen entsorgen. Das zerstört den Lebensraum der dort heimischen Tiere.
In der Unteren Naturschutzbehörde kennt man die Gründe des Problems.
Viele Leute kaufen sich Goldfische, wie auch andere Tiere überhaupt.
Wenn das Interesse an den Tieren verloren geht, wenn die Tiere vielleicht durch ihr Futter zu teuer werden, werden sie dann in der freien Natur ausgesetzt, in der Meinung der Beisitzer, sie tun damit ein gutes Werk und sind keine Tiermörder. Entdeckt wurde die Goldfischpopulaton durch HGON-Mitglieder, die hier regelmäßig unterwegs sind.
Matthias Weber hatte die Goldfische im Teich gesehen und die Untere Naturschutzbehörde darauf aufmerksam gemacht, wo man ohnehin mit Sorge feststellt, dass die Amphibien immer weniger werden.
(Fotos: Stadt Kelkheim).