Kelkheim (kez) – Wer sie lästig und aufdringlich nennt, dem kann man das kaum verdenken: Denn Wespen können im Spätsommer lästig sein, vor allem, wenn sie sich summend auf süßen Kuchen oder andere gute Dinge stürzen. Und bald wird man wieder vermehrt beobachten, wie Wespen um Teller und Gläser kreisen, um sich ihren Anteil zu sichern. Beim Essen und Trinken sollte man deshalb aufmerksam sein, rät der hessische Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND): Getränke und Speisen abdecken und hinsehen, bevor das Glas oder die Gabel zum Mund geführt werden.
Hier eine Erklärung: Normalerweise bekommen die Arbeiterinnen von den Larven bei der Fütterung zur Belohnung einen Tropfen zuckrige Lösung. Da sich ab August immer mehr Larven verpuppen, gibt es auch weniger süße Belohnung. Diese müssen sich die Flugtiere nun außerhalb des Nests besorgen und machen dabei keinen Halt vorm Esstisch.
Neben dem Abdecken von Speisen und Getränken hilft auch eine Ablenkungsfütterung, um den lästigen Besuchen vorzubeugen. Mindestens fünf Meter entfernt kann man mit Melonenschalen, Fallobst und ein wenig Zucker eine Futterecke für Wespen einrichten. Sie sollte an einem abgelegenen, ruhigen Ort sein.
Plant man eine Party, lohnt sich die Einrichtung einer solchen Ablenkungsfütterung circa eine Woche im Voraus. Dieser Zeitraum genügt, damit die Wespen die Futterecke kennenlernen und zur Futteraufnahme dorthin zurückkehren.
„Damit niemandem etwas passiert – weder den Wespen noch uns Menschen – empfehlen wir deshalb in den frühen Morgenstunden und in der Abenddämmerung neues Futter nachzuliefern. Denn Wespen fliegen nur tagsüber“, sagt Brigitte Martin, Wespen-Expertin vom BUND Darmstadt.
Übrigens: Auf keinen Fall nach Wespen schlagen oder sie anpusten. Einfach ruhig bleiben und warten, bis sie von selbst wieder verschwinden.
Nicht jeder beherzigt diesen Rat und „kassiert“ dann möglicherweise einen Stich, nachdem die Wespe vom süßen Bienenstich abgehoben hatte. Solche Stiche könne weh tun, bei allergischen Reaktionen sollte man sofort Hilfe beim nächsten Arzt oder Unfalldienst suchen.