Treffen mit Falke, Habicht, Adler und Co.

Noch fehlt der typische weiße Kopf, aber das Weißkopfseeadlerjunge weiß sich schon jetzt in Szene zu setzen. Fotos: Ulbricht

Majestätisch sitzt er da: der Weißkopfseeadler. Noch nicht ausgewachsen, der weiße Kopf fehlt noch, aber nicht weniger imposant. Das finden auch die Jungen und Mädchen der Kelkheimer Ferienspiele, die der Falknerei auf dem Feldberg einen Besuch abstatteten. Uschi Zieten, Falknerin des „Falkenhof“, nahm die Kinder mit auf den Rundweg und drehte den Spieß um. Sie fragte, die Kids antworteten. So erfuhren sie einiges über die zwei großen Gruppen an Greifvögeln, die es auch in Deutschland gibt: die Falken und die Habichte.

Wer weiß schon, dass ein Wanderfalke mit bis zu 300-350 km/h durch die Lüfte saust, um seine Beute noch in der Luft mit einem Biss zu töten. Anders die Habichte, wie zum Beispiel der Mäusebussard, der heimlich und versteckt im Wald wohnt und seine Beute im Suchflug über Wiesen und Wälder ausfindig macht, um dann im Sturzflug anzugreifen und mit einem gezielten Griff der scharfen Krallen zu töten. Häufig braucht er sechs bis acht Anflüge, um einmal erfolgreich zu sein. Das kostet Energie.

Auch die Greifvögel in der Falknerei dürfen regelmäßig zu Freiflügen starten. Wichtig hierbei: Der Vogel darf nicht satt sein, sondern muss ein wenig Hunger haben, damit er immer wieder zu seinem Falkner zurückkommt. Denn nur bei dem gibt es diese schmackhaften Leckerlies.

Stolz ist Uschi Zieten auch auf die Aufzucht- und Pflegestation. Hier werden Greifvögel und Eulen aller Art aufgenommen, die dringend Hilfe benötigen. Entweder handelt es sich um Jungtiere, die aus dem Nest gefallen sind oder verunfallte Tiere, die am Straßenrand gefunden werden. Hier auf dem Feldberg werden sie medizinisch versorgt, aufgepäppelt und, wenn alles gut geht, wieder in die Freiheit entlassen.

Besonders beeindruckend finden die Jungs und Mädchen das Riesenseeadlerweibchen. Es gehört zur größten jagenden Vogelart, die es auf der Welt gibt. Doch wie viele Greifvögel ist auch ihre Art massiv vom Aussterben bedroht. Der Mensch zerstört den Lebensraum durch Abholzung, Ölförderung und Überfischung. Der Bestand wird derzeit noch auf 5.000 Exemplare geschätzt.

Auch solche Informationen gibt die Falknerin den jungen Besuchern mit auf den Weg, denn es liegt auch in ihren Händen, was in Zukunft mit unserer Umwelt geschieht. Denn es wäre doch schade, wenn eines Tages keine Greifvögel mehr am Himmel ihre Runden ziehen würden.

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