Kelkheim (ju) – Wie sagte doch Wilhelm Busch so schön? „Musik wird störend oft empfunden, dieweil sie mit Geräusch verbunden“. Geräusch geht auch vom Blasorchester St. Dionysius in Kelkheim aus. Doch das Geräusch, das von diesem Verein produziert wird, wird als alles andere als störend empfunden – als angenehm und positiv, wie jetzt durch eine Urkunde bestätigt wurde, die bei Jochen Ballach, Mitglied des Vorstandes, einging. Denn das Blasorchester erzeugt nach Aussage von Ballach „positiven Lärm“, nach den Noten „von Händel bis Queen“. Der große Beifall bei den Konzerten ist immer wieder Bestätigung für das Orchester, das derzeit auf Verjüngung setzt.
3. Platz
Das wirkungsvolle Orchesterprojekt „Von Händel bis AC/DC … Weiterentwicklung des Blasorchesters St. Dionysius“ wurde in dem hessenweiten Wettbewerb der Sparda-Bank „Vereint für Deinen Verein“ unter 194 Vereinen in der Kategorie Kultur mit dem dritten Platz ausgezeichnet. „Euer Voting konnte viele Menschen für Euch gewinnen“, heißt es in der Urkunde, zu der auch noch ein vierstelliger Spendenbetrag hinzukam.
Gewinn sinnvoll einsetzen
Wirklich damit gerechnet hatte niemand bei den Bläsern, denn man sah sich doch vielen großen Vereinen gegenüber. Doch wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Jochen Ballach machte sich an die Arbeit, rief in den Sozialen Medien wie Facebook, Instagram und im WhatsApp-Status dazu auf, für den Verein zu voten. Und es klappte. Es trudelten Stimmen aus allen Enden der Welt ein und sie verhalfen dem kleinen Verein sensationell zum 3. Platz. „Uns trennten nur vier Stimmen vom undankbaren 4. Platz“, gesteht Ballach, „aber egal, am Ende hat es gereicht und wir freuen uns riesig, als kleiner Verein solch eine Summe zu gewinnen und jetzt einsetzen zu können.“
Denn was mit dem Geld geschehen soll, steht schon fest. Neues Notenmaterial muss her und vielleicht auch noch ein paar neue Instrumente, denn das Blasorchester spielt nicht nur selbst, sondern ermöglicht Musikern oder angehenden Musikern durch das Verleihen von Instrumenten, ihrer Passion nachgehen zu können. Freude bereitet dem Tubaspieler Ballach neben dem Gewinn auch die Rückkehr seiner Tochter Alina zum Blasorchester. Denn wie viele Vereine braucht auch dieser frisches Blut. „Wir wollen uns verjüngen und attraktiv für junge Musiker werden“, spricht Ballach die Wahrheit aus. Deswegen könnte er sich auch gut vorstellen, das Geld in eine Konzertreise zu einem befreundeten Orchester zu investieren – damit stärke man nicht nur die Gruppendynamik, sondern würde durch das Reisen sicherlich auch für Jüngere attraktiv. Man macht sich eben Gedanken im Vorstand. Aus diesem Grund wird auch die Musik- und Stückauswahl aufgepeppt – eben nicht nur Händel, sondern auch AC/DC, und dann gibt es beim Konzert auch mal „T.N.T.“ und den „Highway to Hell“.