Verkehr rollt wieder Richtung Fischbach – In Eppenhain wächst derweil der Atzelbergturm

Die ersten Autos rollen wieder über den 1. Bauabschnitt der Robert-Koch-Straße in Ruppertshain. Letzte Arbeiten müssen auf diesem Abschnitt noch beendet werden, derweil wurde im 2. Baustellenbereich die Straße schon abgefräst - das gute Wetter wird genutzt. In Eppenhain schreiten die Bauarbeiten am Atzelbergturm ebenfalls voran. Das letzte Teilstück kommt Mitte Juni.Fotos: Judith Ulbricht

Ruppertshain/Eppenhain (ju) – Seit Donnerstag vergangener Woche rollt der Verkehr wieder durch Ruppertshain, zumindest ein bisschen – für die Einheimischen. Alle anderen sollen und müssen draußen bleiben, damit die Arbeiten so schnell wie möglich weitergehen können. Die Zeit sitzt allen Beteiligten im Nacken. Hinzu kam, das am vergangenen Mittwoch der gerade wieder befahrbare erste Bauabschnitt wegen Kranarbeiten auf einer Häusle-Baustelle wieder komplett gesperrt werden musste. Zum Glück nur für einen Tag.

Lagerplatz bleibt

Bei einem Vororttermin mit Bürgermeister Albrecht Kündiger und dem stellvertretenden Bauamtsleiter Claus Kühn werden noch ein paar Schwerpunkte angesprochen, um die sich die Stadt noch kümmern muss, um den Verkehr sicher aus Ruppertshain herausführen zu können. Denn das Lager der Baufirma, mit Rohren, Warnbarken und sonstigem Zubehör, bleibt am Ortsausgang Richtung Fischbach bestehen. „Wir haben keine großen Möglichkeiten das Material woanders zu lagern. Deswegen werden wir den Bereich verkehrstechnisch sichern und beleuchten, sodass die Autofahrer wissen, dass sie hier besonders vorsichtig sein müssen“, erklärt Claus Kühn. Heißt: die ersten 100 Meter aus Ruppsch raus sind einspurig, hier ist gegenseitige Rücksichtnahme besonders wichtig.

Die Parkmöglichkeiten an der rechten Fahrbahnseite hinter dem Lagerbereich, die damals eingerichtet wurden, um den Anwohnern entgegen zu kommen, werden jetzt wieder einkassiert. Ab sofort ist dort wieder absolutes Halteverbot, wie es auf Landstraßen normal ist.

Auch die Gehsteige sind noch nicht ganz fertig, die Arbeiten werden nach und nach erledigt. Straßenlaternen sucht man noch vergebens, aber auch die werden montiert, supermodern und mit LED auch noch nachhaltig. „Die erfolgt im Zuge der kompletten Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED im gesamten Stadtgebiet und hier bietet sich das natürlich an“, so der Rathauschef.

Polier Milorad Vukovic schaut kurz vorbei. Er wirkt gestresst, die Arbeiten im 2. Bauabschnitt verlangen ihm alles ab. Während unten der Verkehr schon wieder fließt, müssen im oberen Baustellenabschnitt die großen Fahrzeuge koordiniert werden. Die einen fräsen, die nächsten bringen den Schutt weg. Eigentlich müssten die Schächte im neuen Teil der Robert-Koch-Straße noch gereinigt werden, doch das muss erstmal nach hinten treten. Die Komplettsperrung im 2. Baustellenabschnitt ist für alle Arbeiter eine Herausforderung. Für den Bürgermeister kann es nicht schnell genug gehen. „Wir sind schon 2 Monate hinterher, da haben wir jetzt keine Zeit für irgendwelche Befindlichkeiten. Termine sind gesetzt und müssen eingehalten werden“, hat Kündiger die noch eineinhalb Jahre dauernde Baustelle im Blick.

Atzelbergturm wächst

Während im Tale die Arbeiten im Akkord verrichtet werden, ruht der Atzelbergturm majestätisch auf seinem Sockel und harrt der Dinge die da kommen werden. Stolz schraubt sich das Stahlgerüst in den blauen Himmel. Mitte Juni wird die letzte Etage des dann rund 27 Meter hohen Turmes angeliefert und montiert werden. So ein Bauteil ist ungefähr sechs Meter hoch und wird mit Hilfe eines Krans montiert. In jedem Etagenteil befindet sich ein Austritt, sodass eine Begegnung auf der Treppe kein Problem darstellt. Der innenliegende Handlauf ist schon angebracht und windet sich wie eine Schlange um den Pfeiler. Wenn Anfang Juli das Netz um die Treppe angebracht werden wird, wird in diesem ein weiterer Handlauf intergriert sein. Sicherheit ist also gegeben. Erreicht man die Spitze des Atzelbergturms, wird dort eine umlaufende Plattform den Blick über die gesamte Landschaft erlauben. Neue Panoramatafeln, angefertigt von Sebastian Borst, werden Auskunft geben über die Sehenswürdigkeiten, die aus der Höhe erspäht werden können. „Dann gibt es noch ein paar Restarbeiten am Sockel, und Anfang August Erdarbeiten drum herum, um alles schön zu machen und dann können die Eppenhainer und die vielen Ausflügler endlich wieder den Blick über unseren schönen Taunus genießen“, so Claus Kühn.

Das wird auch Zeit, sind seit dem letzten Brand 2017 doch ein paar Jahre ins Land gezogen. Auch sind nicht alle Eppenhainer glücklich mit dem schnippisch „Rakete“ genannten Turm, aber vielleicht sollte man sich darauf einlassen – immerhin kann der Atzelbergturm jetzt nicht mehr abbrennen. „Und eine Antenne oben drauf wird es auch nicht geben“, witzelt der Bürgermeister zum Schluss.

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