Viele Besucher beim Tag der offenen Produktion im TEC-Center von Rothenberger

Felix Gottschlich betreute das Glücksrad und berichtete über die Tools For Life Foundation.

Fischbach (nd) – Am vergangenen Freitag öffnete die Firma Rothenberger in Fischbach ihre Tore für Besucher. Das Unternehmen feierte in diesem Jahr sein 75-jähriges Bestehen und gehört zu den weltweit führenden Herstellern im Bereich Rohrwerkzeuge und Rohrbearbeitungsgeräte. Besonders Anwohner der Produktionsstätte freuten sich, einen Blick hinter die Kulissen werfen zu können und so waren schnell alle Plätze für eine Führung durch die Werkshalle vergeben.

Lockere Atmosphäre

Schon im Foyer des TEC-Centers erwartete die Besucher ein umfangreiches und interessantes Programm. Hier konnte ein Parcours mit Minispielen bewältigt werden. Los ging es mit einem Krafttest mittels einer Wasserpumpenzange mit Schnellratschenverschluss. Mitarbeiter Michel Schottroff machte vor, wie es geht. Am „heißen Draht“ empfingen Nicolas Korger und Thomas Lödel, ebenfalls Mitarbeiter des Unternehmens, die Parcoursteilnehmer. Ziel des Geschicklichkeitsspiels ist es, eine Drahtöse so schnell wie möglich über einen gebogenen Draht zu führen, ohne diesen mit der Öse zu berühren. Auch über Stellenangebote und Ausbildungsmöglichkeiten konnte man sich informieren. „Wir bieten Schulpraktika und Ausbildungen in sieben verschiedenen Berufszweigen an“, erklärt Ausbildungsbeauftragte Laura Cozzolino. Dazu zählen unter anderem die Ausbildung zum Industriekaufmann, Zerspanungsmechaniker oder Mechatroniker. Ein besonderer Höhepunkt für Kinder und Jugendliche war allerdings der Tischkicker, der im Foyer zur Verfügung stand. Ein Bereich mit Mini-Kino fand ebenfalls viel Anklang; in der gemütlichen Sitzecke konnte man sich Filmsequenzen über die Firmenaktivitäten ansehen. Eine Ausstellung der aktuellen Produktpalette konnte zusätzlich besichtigt werden.

Moderne Produktionshalle

Große Fenster lassen das Tageslicht in die riesige Produktionshalle. Dort arbeiten die Angestellten auf sogenannten Anti-Ermüdungsmatten, die Füße und Rücken bei längerem Stehen schonen. Das Unternehmen Rothenberger arbeitet an einem hohen Maß der Standardisierung und so arbeiten keine Fremdfirmen am Produktionsprozess mit. Die komplette Wertstoffproduktion findet an einem Standort statt. Automatisierung soll dabei den Fachkräftemangel ausgleichen. Mehr Fachkräfte werden allerdings trotzdem benötigt, denn Rothenberger wächst in allen Segmenten. „Wir verdoppeln unser Portfolio alle eineinhalb Jahre“, erklärte Produktionsleiter Florian Woyczehowski. Die Schmiede des Unternehmens liegt in Spanien und ein firmeneigener Truck transportiert alle Materialien zwischen Spanien und Deutschland. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf kontrollierten und fairen Arbeitsbedingungen – auch im Ausland.

Auszubildende punkteten

Die Auszubildenden hatten sich ebenfalls bestens auf den Tag der offenen Produktion vorbereitet. Souverän stellten sie die verschiedenen Arbeitsbereiche wie Fräsen, Härten und ROWELD, ein Verfahren zum Schweißen von PE-, PP- und PVDF-Rohren, vor. Grundsätzlich konnte der interessierte Besucher viel lernen, beispielsweise über Pressbacken und Druckherzen. Die Besucher konnten an diesen insgesamt acht Arbeitsbereichen Stempel sammeln. Wer alle Stempel gesammelt hatte, durfte am Stand der Tools For Life Foundation am Glückstadt drehen. Zu gewinnen gab es allerlei Nützliches für den Alltag, ob Zimmermannsbleistift, Notizblock oder Fußball für die jüngeren Besucher - niemand ging leer aus. Die Stiftung Tools For Life gehört ebenfalls zu Rothenberger - Sandra Rothenberger, Tochter des Geschäftsführers Dr. Helmut Rothenberger, ist die Geschäftsführerin der Tools For Life Foundation. „Die Stiftung beschäftigt sich mit den Themen Wasser, Energie, Bildung und Klimaschutz“, so Mitarbeiter Felix Gottschlich. Unter dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ liegt der Schwerpunkt auf Bildungsprojekten in Entwicklungsländern, aber auch in Deutschland und anderen Ländern. Zukunftsorientiert und ganzheitlich zählen dazu Projekte, wie die Ausbildung zur Solartechnikerin in Costa Rica, ein Solarbrunnen in einem Dorf in Malawi, der Bau von Schulen, aber auch Müllsammelaktionen in Kelkheim und vieles mehr.

Ingenieure haben guten Kontakt zu Arbeitern.

Eine Besonderheit des TEC-Centers ist, dass die vierzig Ingenieure, die für Rothenberger arbeiten, zu verschiedenen Firmenbereichen den Weg durch die Werkshalle wählen müssen. Diese bauliche Maßnahme ist kein Versehen. „So ist ein guter Kontakt zu den Maschinen und den Arbeitern an den Maschinen gegeben“, bestätigte Thomas Bamberger, Geschäftsführer der Rothenberger Werkzeuge GmbH. Automatisch würde man miteinander ins Gespräch kommen.

Für das leibliche Wohl war ebenfalls hervorragend gesorgt; zahlreiche Leckereien eines Caterers konnten genossen werden.

Im Gegensatz zu vielen anderen Traditionsunternehmen hat Rothenberger den Sprung in die Moderne geschafft. Neben einem Meisterpreis - einem Geldpreis - für Jungmeister und einem Outlet Store für jedermann, trifft das Unternehmen auch in anderen Bereichen den Zeitgeist. „Wir laden jedes Jahr Influencer ein“, bestätigte Junior Marketingreferentin Eline Zonderman. Sie freute sich, dass so viele Besucher gekommen waren. Der Tag der offenen Produktion bei Rothenberger war ein voller Erfolg und der Blick hinter die Kulissen hochinteressant.

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