Königstein (kw/el) – An schönen Sonnentagen ist es immer dasselbe Bild: Es herrscht Parkplatzmangel am Opel-Zoo, was zur Folge hat, dass die Parkplätze knapp werden und zunehmend wild und verkehrsstörend geparkt wird. Dabei seien häufig sogar noch freie Parkplätze auf dem Waldparkplatz am Mammolshainer Weg vorhanden. Darauf stützt sich jetzt ein gemeinsamer Antrag der Fraktionen von CDU, FDP und Grünen, der laut Alexander Freiherr von Bethmann, Ortsverbands-Vorsitzender der Königsteiner Liberalen, konkrete Lösungsvorschläge für die Parkplatzprobleme enthalte.
Die vorgeschlagene Lösung von CDU, FDP und Grünen sieht vor, den bestehenden Hauptparkplatz südlich der B455 über die derzeitige Baustraße als Einbahnstraße dauerhaft mit dem Waldparkplatz zu verbinden. Dessen Kapazität soll außerdem durch eine Verbreiterung um etwa 1,5 Meter deutlich erhöht werden. Außerdem sollte das Gelände westlich des Hauptparkplatzes vollständig als Parkplatz ausgebaut werden. Andererseits soll dann die auf Königsteiner Gemarkung liegende Wiese westlich der Baustraße nicht mehr als Behelfsparkplatz dienen und auch die im Bebauungsplanentwurf vorgesehenen Zusatzparkplätze P2 und P3 östlich der Baustraße sollten entfallen. Um etwaigen, künftigen, zusätzlichen Parkraumbedarf decken zu können, sollte auf dem Gelände des Hauptparkplatzes der Bau eines Parkdecks mit bis zu drei Ebenen, abweichend von der Kronberger Beschlusslage, im Bebauungsplan zumindest zugelassen werden. Dieser Vorschlag wurde im PUB mehrheitlich angenommen.
Das Parkproblem hat die Stadtverordneten schon mehrfach beschäftigt. Die ALK hat daher kürzlich im Ausschuss für Planungs-, Umwelt- und Bauangelegenheiten (PUB) einen Antrag gestellt, ein Parkkonzept und ein Parkleitsystem zu entwickeln. In der letzten PUB-Sitzung haben nun CDU, FDP und Grüne einen gemeinsamen Antrag eingebracht, der bereits konkrete Lösungsvorschläge für die Parkprobleme enthält.
Wie man hört, soll der Stadtverordnete der Grünen, Dietmar Hemmerle, der den gemeinsamen Antrag von CDU, FDP und Grünen eingebracht hatte, am Rande einer Sitzung von vier ALK-Vertretern massiv angegangen worden sein. Man habe ihn gefragt, wie er einen solchen Antrag stellen konnte, das sei unpolitisch und er habe nichts verstanden. „Bei allem Verständnis dafür, dass man für die eigenen politischen Ansichten aktiv und vehement eintritt, war dies schon ein befremdliches Schauspiel“, äußert sich von Bethmann hierzu und spinnt den Faden in Richtung ALK noch ein wenig weiter, deren Gedankengänge bezüglich des Opel-Zoos er und seine Fraktion nur schwer nachvollziehen können.
Er frage sich überhaupt, wie das Verhältnis der ALK zum Opel-Zoo sei, so der FDP-Vorsitzende weiter, der zu bedenken gibt, dass der Zoo für 600.000 Menschen jährlich ein willkommenes Freizeiterlebnis darstelle. Der Zoo habe außerdem im vergangenen Jahrzehnt durch zahlreiche Neuerungen stark an Attraktivität zugenommen, dafür aber im Gegensatz etwa zum Frankfurter Zoo keine öffentlichen Zuschüsse erhalten. Die ALK sehe ihn aber anscheinend generell nur als Verursacher von Störungen. Seitens der ALK sei sogar schon die Frage aufgeworfen worden, ob die Schaffung einer neuen Nilpferdanlage nicht abgelehnt werden sollte, weil dies die Attraktivität des Zoos ja noch steigern würde.
Auch wenn Königsteiner Stadtverordnete in erster Linie dem Wohl der Bürger Königsteins verpflichtet seien, könne man nach Auffassung der FDP-Fraktion eine Einrichtung wie den Opel-Zoo nicht ausschließlich als lästigen Störer ansehen und Kollegen, die konkrete Vorschläge zur Lösung aktueller Probleme unterbreiten nicht abqualifizieren als jemanden, der doof sei und nichts verstanden habe.
„Wir sitzen beim Bebauungsplan Opel-Zoo mit zwei weiteren Partnern in einem Boot“, meint Heinz Alter, der für die CDU im Bauausschuss sitzt, bezogen auf den jetzt gemeinsam gestellten Antrag. Und zum Sachverhalt selbst: „Dieses Thema kann nur im Konsens mit der Nachbarstadt Kronberg und dem Tierpark selbst gelöst werden.“ Nach dem Beschluss während der letzten Sitzung des Planungs-, Umwelt- und Bauausschusses sei man hoffentlich einer Lösung des Parkplatzproblems ein Stück nähergekommen, gibt sich Alter optimistisch.
Ein zentraler Punkt, auf den Heinz Alter hinweist: Im gemeinsamen Antrag der Fraktionen von CDU, FDP und Grünen fordern die antragsstellenden Fraktionen den Magistrat auf, mit der Stadt Kronberg Verhandlungen aufzunehmen, um die teilweise von der derzeitigen Beschlusslage der Stadt Kronberg abweichenden Punkte in Einklang zu bringen.
In der besagten Sitzung des Bauausschusses habe Bürgermeister Leonhard Helm den Antrag mit den Worten begrüßt: „Dies ist ein Weg, den wir gehen können.“
Eine weitere Forderung habe am Sitzungsabend aus formalen Gründen nicht beschlossen werden können. Es geht um den Philosophenweg. Heinz Alter: „Die Durchgangsmöglichkeit über den Philosophenweg soll in einem städtebaulichen Vertrag geregelt werden. Der Vertrag, dessen Einzelheiten noch auszuhandeln sind, ist vor Beschlussfassung über den Bebauungsplan den Stadtverordneten vorzulegen.“ Das sei laut Alter ein sehr wichtiger Punkt. „Wenn der Bauausschuss und die Stadtverordnetenversammlung die Bebauungspläne in einer der nächsten Sitzungsrunden beraten, werden die Fraktionen von CDU, FDP und Grünen auch die Vorlage eines solchen Vertrages in die Beschlussfassung einfließen lassen, so dass hier eine gute Regelung für die Königsteiner Bevölkerung getroffen werden kann“, führt Alter abschließend aus. „Wir wollten mit unserem Antrag konkret zu Lösungen des Parkproblems mit maximalem Schutz für die Wiesen sorgen, um ausuferndem Parken dort einen Riegel vorzuschieben und größtmöglich zu verhindern“, sagt Dietmar Hemmerle, Fraktionsvorsitzender der Grünen, hierzu. Die Kröte, die seiner Meinung nach geschluckt werden müsse, sei, dass die Durchfahrt zum Waldparkplatz über die jetzige Baustraße als Einbahnstraße führe. Deren späterer Zustand, ob in der jetzigen geteerten Form, oder Rasengittersteinen, sei noch nicht besprochen worden und bedürfe einer Anweisung der unteren Naturschutzbehörde.
Wichtig sei es den drei Fraktionen gewesen, dass so wenig wie möglich auf den Wiesen geparkt werde, führte Hemmerle weiter aus, deshalb habe man auch aufgenommen, dass bei einer Durchfahrt bergwärts zum Waldparkplatz auf den Wiesenparkplätzen P2 und P3 nicht geparkt werde, sondern der Waldparkplatz stärker genutzt und ausgebaut werden solle. Dies werde mit Opel-Zoo und Forst verhandelt werden müssen.
Allein ein Parkleitsystem einzuführen, bei dem die technischen Möglichkeiten auf Wiesen und im Wald Autos elektronisch zu erfassen nicht gegeben seien, ganz zu schweigen von den Kosten, würde zu keiner Lösung des Parkproblems führen. Der Waldparkplatz müsse laut Hemmerle besser markiert und ausgebaut werden. Wichtig ist nun, dass man bereit dazu sei, mit Kronberg zu verhandeln und dabei müssten klare Lösungen zur Entflechtung des Verkehrs kommuniziert werden.