Anne Aichberger bringt österreichischen Charme und Kulinaritäten seit 10 Jahren nach Königstein

Versprüht seit zehn Jahren österreichischen Charme in Königstein: Anne Aichberger.

Foto: privat

Königstein – Einen schöneren und einladenderen Ort hätte man für solch ein kulinarisches Plätzchen wohl kaum wählen können. Im Herzen der Altstadt, nahezu unmittelbar neben dem Alten Rathaus, befindet sich das kleine, aber feine Ladengeschäft von Anne Aichberger in einem urgemütlichen, alten aus dem 17. Jahrhundert stammenden Fachwerkhaus, in das sich ihr Mann und sie damals auf Anhieb verliebt hatten und das sogar im deutschen Denkmalbuch zu finden ist. Sie seien zu diesem Zeitpunkt auf der Suche nach einem Objekt zum Wohnen und Arbeiten gewesen, erzählt die gebürtige Salzburgerin, die es zusammen mit ihrem Mann, mehr oder weniger zufällig, durch Empfehlung eines Bekannten in die Kleinstadt verschlagen hatte. „Das Haus hat einfach auf uns gewartet, schwärmt Anne Aichberger, der man sofort anmerkt, dass die herzige Kleinstadt schon so etwas wie eine zweite Heimat für sie geworden ist. Genau zehn Jahre ist es nun her, dass unter dem aparten wie etwas außergewöhnlichen Namen das „Gustonarium“, den sich Anne Aichbergers Ehemann im Übrigen nicht nur selbst ausgedacht hat, sondern auch extra als Label schützen ließ, seine Pforten in Königstein öffnete und ein Stück österreichischen Charme in die Kleinstadt brachte.

Da habe es aber bereits schon das erste „Gustonarium“ gegeben, so Anne Aichberger, die mit ihrem Gatten bereits 1999 das erste Geschäft in Bad Vilbel eröffnet hatte. Dabei sei Gustonarium so etwas wie ein Kunstname, dessen erster Teil „Gusto“ aus der lateinischen Sprache hergeleitet wird und nichts anderes als Geschmack bedeute, verriet die passionierte Ladeninhaberin, die seit dem plötzlichen Tod ihres Mannes vor drei Jahren den Laden alleine übernommen und ihn in seinem Sinne so weiterführt, gleichzeitig aber auch ein wenig weiterentwickelt hat, wie sie selbst sagt. Es sei immer sein großer Lebens-traum gewesen, einen eigenen Laden zu gründen und ins Leben zu rufen. Dabei handelt es sich hierbei um ein Geschäft mit ganz individueller Philosophie und Anspruch. Man folge weder einem bestimmten Schema, noch habe man die Intention, einem herkömmlichen Geschäftsmodell zu entsprechen. Was hier vielmehr im Fokus stünde, seien Individualität und Qualität. Dass dieses Geschäft einen ganz und gar unvergleichlichen Charme versprüht, ist bereits beim Eintreten zu verspüren. Das alte Büfett, umgebaut zu einer Theke, hat nostalgischen Charme.

Die Glasvitrine, worauf sie ganz besonders stolz ist, stamme noch aus einem alten Laden, so die Inhaberin, die zusammen mit ihrem Mann mit viel Liebe zum Detail diesen nostalgisch-österreichischen Laden eingerichtet hat. Da es sich bei ihrem Laden um einen österreichischen Wein- und Genusshandel handelt, liegt der Schwerpunkt natürlich primär auf erlesenen, österreichischen Weinen. Bei einem aufmerksamen Rundgang wird man jedoch bemerken, dass das längst nicht alles ist, was das Warensortiment hergibt. So werden hier beispielsweise auch Süßigkeiten Fans angesprochen, die erlesene Naschereien mögen, die man in Großmärkten vergeblich suchen wird. Von der klassischen Mozartkugel über Schokoschirmchen, die vielen vielleicht noch aus längst vergangenen Kindheitstagen bekannt sein dürften bis hin zu Exotischerem wie beispielsweise Sonnenblumenkerne mit Schokoladenüberzug gibt es hier nichts, was es nicht gibt. Und was um alles in der Welt sind Krautfleckerl oder Käferbohnen? Auskunft dazu bekommt man bei der Österreicherin, die einem auch in Bezug auf österreichisches Kochen gerne ein paar Tipps geben wird. „Wir sind im Rhein-Main Gebiet der einzige österreichische Feinkostladen“, erzählt die Ladeninhaberin. Dabei ist das Einkaufen hier weit mehr als im üblichen Sinne. Neben der Zeit und der Herzlichkeit, die man hier seinen Kunden schenkt, spielt wie bereits erwähnt, auch das Ambiente eine wesentliche Rolle.

Eine gemütliche Sitzecke, die an ein kleines Café erinnert, lädt hier auch zum längeren Verweilen ein. Wenn man tatsächlich einmal länger im Gustonarium bleiben möchte, hat man hierzu aber auch jeden Donnerstag die Chance, wo man beim sogenannten „Get together“ die Gemütlichkeit und Gastfreundschaft ausgiebig erleben kann. Von 18 bis 21 Uhr finden sich dann immer gerne Freunde des Gustonarium Clubs zum netten Plausch zusammen – und das bereits seit acht Jahren. Das zeigt auch wiederum, welchen Stellenwert das Ladengeschäft und seine Inhaberin bei der Kundschaft hat, die dies auch in aller Deutlichkeit bei ihrem Jubiläum erfahren durfte. Am vergangenen Wochenende, an dem das Geschäft an beiden Tagen für Kunden und Neugierige geöffnet hatte, beehrten unzählige Gratulanten ihr Haus und überschütteten es mit Glückwünschen. „Ich habe mich so sehr über die vielen Glückwünsche meiner Kunden, aber auch Geschäftskollegen gefreut“, gab Anne Aichberger zu verstehen.



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