„Bethmännchen“ für Gauck vom Stadtverordnetenvorsteher

Eine beeindruckende Erfahrung, auch für den Königsteiner Stadtverordnetenvorsteher Freiherr Alexander von Bethmann: der Neujahrsempfang auf Schloss Bellvue und das Händeschüteln mit Bundespräsident Joachim Gauck. Foto: Michael von Lingen

Königstein (kw) – Fast unbemerkt von der hiesigen Öffentlichkeit, widerfuhr dem Königsteiner Stadtverordnetenvorsteher, Alexander Freiherr von Bethmann, Anfang des Jahres eine große Ehre. Er war zum Neujahrsempfang des Bundespräsidenten, Joachim Gauck, am 10. Januar im Schloss Bellevue in Berlin eingeladen.

Beim Neujahrsempfang des Bundespräsidenten sind neben dem Bundeskabinett und Vertretern der Bundestagsfraktionen, Vertretern des Bundesrates, der obersten Bundesgerichte und der großen Religionsgemeinschaften, Vertretern großer Presseverbände, internationaler Organisationen und wichtiger Sozialverbände jeweils auch eine Reihe von Bürgern eingeladen, die durch die Einladung für ihr ehrenamtliches Engagement geehrt werden sollen.

So war es auch dieses Jahr. Zu den insgesamt rund 250 Gästen des Empfangs gehörten auch 71 Bürger und Bürgerinnen aus allen Bundesländern, die als ehrenamtlich tätige Bürger geehrt wurden. Aus Hessen waren dies vier Personen. Neben dem Stadtverordnetenvorsteher, dessen kommunalpolitisches Wirken sowie sein jahrzehntelanges kirchliches Engagement besonders hervorgehoben wurden, waren es noch folgende Persönlichkeiten: Architekt Nasser Djafari aus Oberursel, der dort seit 40 Jahren als Vorsitzender den Verein zur Förderung der Integration Behinderter leitet, Heide Koch aus Melsungen, die dort kommunalpolitisch und in der Melsunger Turngemeinde engagiert ist, und als Vierter im Bunde, Professor Dr. Uwe Stüben aus Friedrichsdorf, der viele Jahre als international bekannter Experte für Flugmedizin und Flugsicherheit gewirkt und 1991 die Deutsche Akademie für Flugmedizin mitbegründet hat.

Die Einladung erreichte von Bethmann völlig unerwartet Anfang Dezember 2016 und bis heute weiß er nicht, wie er auf die Vorschlagsliste der Hessischen Staatskanzlei gekommen ist. Während zum Empfang selbst nur die betreffenden Personen eingeladen waren, richtete sich die Einladung nach Berlin auch an den jeweiligen Ehegatten oder eine sonstige Begleitperson. Für diese Begleitpersonen fand am 10. Januar ein Sonderbesuchsprogramm im Reichstag mit anschließendem Essen dort statt.

Am Abend des 9. Januar wurden alle Gäste ins Schloss Bellevue gebeten und zwar zur Besichtigung desselben und zur Vorbereitung des eng getakteten Ablaufs am folgenden Tag. Das Aufstellen in der richtigen Reihenfolge im Nebenraum, der namentliche Aufruf der einzelnen Gäste, das Vortreten, das Begrüßen des Bundespräsidenten und von Frau Schad, das Innehalten zwischen beiden für das offizielle Foto und der anschließende Abgang wurden geübt. Danach begaben sich die Gäste wieder in ihr Hotel.

Am 10. Januar wurden die Gäste bei strahlendem Wetter zum Schloss Bellevue gefahren, wo sich nach dem Sicherheitscheck eine längere Wartezeit anschloss. Das Defilée begann um 10 Uhr mit Vertretern der Stadt Berlin und der Religionsgemeinschaften. Die nächste Gruppe waren die ehrenamtlichen Bürger. Dabei blieb für den Einzelnen nicht viel Zeit, für die 71 Bürger waren insgesamt 45 Minuten vorgesehen. Alexander Freiherr von Bethmann blieb nur die Zeit, sich für die Einladung zu bedanken, eine Packung Bethmännchen zu überreichen, die Grüße der Stadt Königstein zu überbringen und die Hoffnung auszusprechen, Herrn Bundespräsident Gauck und Frau Schad auch einmal in Königstein begrüßen zu können.

Gegen Ende kam das Bundeskabinett dran und um 12.30 Uhr war das Defilée zu Ende. Für die 71 Bürger gab Bundespräsident Gauck dann um 13 Uhr ein Mittagessen, bei dem er noch eine sehr gute und aufmunternde Rede hielt, bei der er die Wichtigkeit des ehrenamtlichen Engagements der Bürger für unsere Gesellschaft betonte und auch an Bundespräsident Roman Herzog erinnerte, der an diesem Tag gestorben war. Nach einem Besuch im Bundespräsidialamt war die Veranstaltung dann gegen 15.00 Uhr beendet.

Die einzelnen Bundesländer hatten sich für ihre Gäste auch noch etwas ausgedacht. Teilweise trafen sich die Ministerpräsidenten mit ihren Bürgern noch in einem Nebenraum des Schlosses Bellevue. Die hessische Landesregierung, vertreten durch die Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten, Lucia Puttrich, hatte die vier hessischen Teilnehmer und deren Begleiter noch in die sehr schöne hessische Landesvertretung eingeladen. Sie besichtigten gemeinsam den großzügigen, modernen Bau auf einem sehr großen Grundstück, nicht weit vom Bundesrat entfernt, wo auch immer wieder Empfänge der hessischen Landesregierung stattfinden. Danach saßen die Teilnehmer noch längere Zeit bei einem Imbiss mit Puttrich zusammen, unterhielten sich und ließen die Eindrücke des Tages auf sich wirken.



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