Eindrücke zum Burgfest – Interview mit Peter Lack

Grandiose Stimmung: Peter Lack rockt die Burgfest-Bühne. Foto: Fuchs

Königstein (efx) – HR3-DJ Peter Lack, der „Lackenegger“, rockte am vergangenen Wochenende das Publikum des Burgfests mit einer großen Disco Party. Was ihn am Burgfest reizt und warum er dieses Jahr wieder dabei war, berichtete er unserer freien Mitarbeiterin Esther Fuchs im Interview.

KöWo: Herr Lack, Sie sind erfolgreicher Radiomoderator, haben viele Awards gewonnen. Wie begründet sich Ihr Interesse oder das Interesse Ihres Senders am Königsteiner Burgfest?

Peter Lack: Mein Engagement hat nichts mit meinem Sender zu tun. Es kam vielmehr durch meinen langjährigen privaten Kontakt zu einem Mitglied des Präsidiums zustande, und die beiderseitige Erkenntnis, dass meine Person im Rahmen des Burgfestes einfach Sinn machen würde. Der Burgfestsamstag 2015 hat gezeigt, wie richtig wir damit lagen, und wer letzten Samstag dabei war, wird das auch von diesem Jahr bestätigen können. Ich entscheide bei meinen Buchungen nur noch nach Sympathie, und ich mag den Burgverein und seine Präsidiumsmitglieder. So einfach ist das.

KöWo: Was reizt Sie als DJ an einem Outdoor-Auftritt und speziell an diesem besonderen Ambiente, das Königstein zu bieten hat?

Peter Lack: Ich hatte in den letzten Jahren erste Auftritte auch im fernen Ausland, und die Königsteiner Burgruine ist ein ebenso einzigartiges Ambiente, wie bspw. in Colombo vor tausenden von Ceylonesen zu spielen. Das sagt einiges. Das Burgfest ist nichts Alltägliches. Ich finde, man kann das gar nicht oft genug sagen.

KöWo:
Sie haben auch im vergangenen Jahr auf dem Burgfest für gute Stimmung und Beats gesorgt, gibt es in diesem 66. Burgfest Besonderes zu berichten?

Peter Lack: Na toll, ich erfahre es damit wohl als Letzter. Von dem Jubiläum wusste ich nichts. Mit mir redet ja keiner. Ungeachtet dessen sehe ich jeden meiner Termine nicht als x-beliebig an. Mir ist bewusst, wie viel Zeit, Arbeit und Nerven von Verantwortlichen in ihre Feste einfließen. Deshalb gibt‘s von mir nur 150 Prozent. Ich vermute, das spüren die Gäste, und lassen sich deshalb nur zu bereitwillig auf mich ein. Es war ein tolles, friedliches Miteinander Marke veni, vidi. vici. Die halbe Nacht ‚call and response‘ mit tausenden von Menschen von jung bis alt. Langweilige Stehabende gibt‘s bei anderen. Ich stehe für Rock‘n‘Roll, und damit meine ich nicht den Musikstil, sondern meine He-rangehensweise ans Leben, auch ans Burgfest.

KöWo: Hatte das doch sehr launische Wetter Einfluss auf Ihre Arbeit als DJ und auf die Anzahl und Stimmung der Gäste?

Nein. Ich hab‘ zwar nicht an der Kasse gesessen, habe auch keine Besucherzahlen gehört, aber ich sah ein volles Gelände mit Menschen vor mir, die alle in Bewegung waren, viele ekstatisch, und mit ihrem Gesang getriggert von meiner Wenigkeit die Musik übertönten. Vom Wetter hätte es kaum besser sein können, wobei ich auch schon Open Airs im Regen hatte. Ich denke da bspw. an das Stadtfest in Langenselbold. Auch ein tolles Ambiente, im Schlosshof, und mit meinem ersten Ton fing es an zu regnen. Ich hab‘ es geschafft, das Publikum zu halten. So muss das damals auch in Woodstock gewesen sein.

KöWo: Welche Musikstilrichtungen waren angesagt, wie war die Zusammensetzung des Publikums bei Ihnen an der Bühne?

Ich bin ja Dienstleister, in dem, was ich da mache. Folglich entscheidet über so einen Abend und dessen Ausrichtung genau genommen das Publikum. Ich spule also nicht irgendein Programm ab, sondern entwickle das Event von Titel zu Titel, abhängig von den Menschen, die ich vor mir sehe. Wichtig ist mir noch der möglichst hohe interaktive Anteil. Ich fordere mein Publikum gerne. Nichts ist schlimmer als ödes, ungelenkes Beschalle, wie beim Möchtegerne-DJ-Nachwuchs. Die Gäste waren im Alter von 16 bis 78, auch sehr multi-kulti, und soweit ich das überblicken konnte, absolut friedlich.

KöWo: Wie ist Ihre Einstellung bezogen auf die Organisation solcher Heimatfeste, wie hier in Königstein? Sollten solche Feste gepflegt werden?

Peter Lack: Keine Frage: unbedingt. Die Besucher vom Burgfest scheinen das genauso zu sehen. Sonst kämen sie nicht so zahlreich. Ich hoffe, die Stadt weiß auch, was sie an dem Event hat, und unterstützt es entsprechend. Bürgermeister Helm zumindest sah ich noch, als ich vom Gelände fuhr, und da war es bereits nach 4 Uhr morgens.

KöWo:
Was haben die verpasst, die 2016 nicht bei der großen Burgfest-Disco mit HR3 Partypapst Peter Lack dabei waren?

Peter Lack: Dem Publikum nach zu urteilen, den Lieblingsmoderator der Hessen. Interessant auch, wie geistig helle die Leute waren. Auf meine Sprüche, meine Gestik wurde sofort reagiert. Ein deutliches Zeichen für das hohe Bildungsniveau und die Lust der Gäste auf den Abend. Das war das perfekte Miteinander. Es gibt Gegenden, da schauen sie mich von unten an, als käm‘ ich von einem anderen Stern, und bis sie reagieren, muss ich viel Überzeugungsarbeit leisten und es muss viel Alkohol fließen. In Königstein ist das anders. Auch Besucher jenseits der 25 grinsten breit, wenn ich sie direkt ansprach, auch wenn mal die Musik sicher nicht ihre war. Und Jüngere wiederum stiegen selbst auf mein musikalisches Angebot für die Älteren ein. Toleranz ist immer gut.

KöWo:
Der Taunus und speziell Königstein haben ja einiges zu bieten, sind Sie auch privat manchmal in unserer Gegend?

Peter Lack: Wochentags tauche ich von früh bis spät in die bunte Welt meines Hauptarbeitgebers ab, und an Wochenenden bin ich so oft es geht mit meinen Events unterwegs in Hessen und den angrenzenden Bundesländern. Mit einer Ausnahme: Mit meinem Patenkind unternehme ich so viel wie möglich. Er ist sechs und steht auf Wikinger und Ritter. Schon das Foto von mir mit Burgfräulein Isabella hat ihn schwer beeindruckt. Er glaubt seitdem, ich hätte schon im Mittelalter gelebt. Mit ihm sollte ich die Burg diesen Sommer mal aufsuchen. Eine gute Idee.

KöWo:
Die Königsteiner und ihre Gäste würde es sehr freuen, wenn Sie auch 2017 dabei wären. Können wir dann wieder mit Ihnen rechnen?

Peter Lack: Ok, Deal! Unter einer Bedingung: Wenn Alexander Freiherr von Bethmann dann immer noch so aktiv ist wie ich ihn erlebt habe. Dann stehe ich gerne auch Gewehr bei Fuß. Oder sagt man in diesen Kreisen Schwert bei Fuß? Ich habe es ihm auch schon persönlich gesagt: dieser Mann ist für mich eine Inspiration.



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