Evangelischer Kindergarten baut Mittagsbetreuung aus

Ausschließlich für das Gruppenfoto in der neuen Hauptküche des evangelischen Kindergartens war die Anwesenheit von Kirchenvorsteher Rainer Kowald, Wirtschaftskraft Claudia Avram, Köchin Sabine Uhl, Kindergartenleiterin Daiva Sahmel, Pfarrerin Katharina Stoodt-Neuschäfer und Bürgermeister Leonhard Helm (v.l.n.r.) gestattet. Nicht auf dem Bild: der neue Konvektomat.
Foto: Krüger

Königstein (sk) – Alles lief nach Plan: Keine Kostenexplosion, keine Zeitverzögerung, keine Schließung des Kindergartens! Dank der im Vorfeld akkurat durchdachten Organisation der umfangreichen Bauarbeiten und dank eines detaillierten Bauzeitenplanes konnten die am Kücheneinbau beteiligten regionalen Handwerksunternehmen den straffen Zeitplan einhalten. „Alle arbeiteten Hand in Hand, sodass die neue Hauptküche und die neue Teeküche nach nur drei Wochen Bauzeit bereits am ersten Tag nach den Ferien voll genutzt werden konnten“, erklärte Rainer Kowald, Kirchenvorsteher und verantwortlich für die reibungslos verlaufende Organisation und Konzeptionierung der Baumaßnahme.

Nicht nur sauber – hygienisch rein

Gemeinsam zu essen mache nicht nur Spaß, sondern eröffne für die Kinder auch neue Geschmackswelten, erklärte die seit 2004 verantwortliche Köchin Sabine Uhl. Die Ernährungsbildung sei deshalb sehr wichtig für die Kinder. Darin sind sich auch alle einig. Doch das Mittagessen mitkochen dürfen die Kinder nicht. Denn bei der eigentlichen Speisenzubereitung in der Küche des Kindergartens dürfen Kinder aus rechtlichen und vor allem hygienischen Gründen nicht mitwirken. „Nicht einmal betreten dürfen die Kinder die Küche“, informierte die Pfarrerin Katharina Stoodt-Neuschäfer.

Das gelte im Übrigen auch für die Erzieherinnen. Und deshalb sei neben der Modernisierung der alten Küche und ihrer Anpassung an die hygienerechtlichen Vorschriften eine zusätzliche Teeküche konzipiert worden. Sie fügt sich optisch hervorragend in das bestehende Raumkonzept ein und ist vom Flur durch eine gläserne Schiebetür abgegrenzt. „Notwendigerweise musste eine Zwischendecke eingezogen werden“, veranschaulichte Rainer Kowald fachkundig. Indem die bisherige Galerie geschlossen wurde, konnte der Raum für die Teeküche gewonnen werden. Sie erlaubt es nun auch den Kindern, dort ihre Plätzchen zu backen und den Umgang mit Küchenutensilien und Lebensmitteln zu erlernen – selbstverständlich nach sinnhafter Vermittlung der grundlegenden Hygieneregeln.

Die alte Küche war mit ihren mittlerweile 22 Jahren seit Bestehen des evangelischen Kindergartens etwas betagt gewesen und musste den Hygienevorschriften entsprechend angepasst werden. Die offene Decke wurde deshalb geschlossen und der Boden erhielt einen feinporig gegossenen Belag. Die ehemalige Speisekammer wurde ersetzt durch eine hocheffiziente Spülstraße. „Das Highlight in der Küche ist der Konvektomat“, freute sich Rainer Kowald. Die Kindergartenleiterin, Daiva Sahmel, klärte auf: „Das Gerät ist vergleichbar mit einem Dampfgarer, nur eben deutlich größer und effizienter.“

Günstiger als Budget

Knapp 80.000 Euro kostete der Küchenumbau und war damit etwa 6.500 Euro günstiger als veranschlagt und vom Kirchenvorstand genehmigt. Die Kosten für die Umbauarbeiten an der Teeküche belaufen sich auf etwa 17.000 Euro zuzüglich der Einrichtungsgegenstände. Bürgermeister Leonhard Helm bestätigte, dass sich die Stadt an den reinen Baukosten der Umbaumaßnahmen beteiligen werde. Üblicherweise liege der Zuschuss bei 50 Prozent der Baukosten. Dies müsse aber noch im Zuge der entsprechenden Nachtragsverhandlungen zum kommunalen Haushalt verabschiedet werden. „Wir rechnen außerdem mit einem Zuschuss der Evangelischen Kirche Hessen Nassau (EKHN) in Höhe von etwa 65 Prozent“, verkündete Pfarrerin Katharina Stoodt-Neuschäfer. Der Rest werde von einer kirchlichen Stiftung getragen, deren Stiftungszweck die Förderung der Evangelischen Immanuel-Gemeinde in Königstein vorsehe.

Ausbau der Mittagsbetreuung

„Die Kinder wie auch die Fachkräfte haben das neue Küchenangebot mit Begeisterung angenommen“, freuten sich Rainer Kowald und die Leiterin Daiva Sahmel. Sie informierte, dass von den zurzeit 88 betreuten Kindern insgesamt 52 Kinder zum Mittagessen blieben. In Zukunft könne der Kindergarten mit der neuen Küchentechnik noch mehrere Kinder mit einem frisch zubereiteten Mittagessen versorgen.

Bürgermeister Helm ergänzte, dass dies nicht zu einer Erhöhung der Beitragsgebühren geführt habe. Im Gegenteil! Mit der seit August geltenden Neuregelung ist nämlich ein Kindergartenplatz für sechs Stunden am Vormittag beitragsfrei. Ein Ganztagesplatz kostet laut Kindergartenleitung 138 Euro pro Monat statt wie bisher 295 Euro. Weitergehende Informationen über die evangelische Kirchengemeinde finden sich auf www.evangelische-kirche-koenigstein.de.



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