Königstein – Über die Gründung der neuen katholischen Pfarrgemeinde „Maria Himmelfahrt im Taunus“ hatten die Königsteiner Woche und der Kronberger Bote im November und Dezember 2013 ausführlich in einer Artikelserie berichtet.
Am vergangenen Samstagabend fand nun in der Pfarrkirche St. Marien in Königstein der offizielle feierliche Gründungsgottesdienst statt, zu dem der neue Generalvikar des Bistums Limburg, der ehemalige Königsteiner Pfarrer Wolfgang Rösch, eigens aus Limburg angereist war. Er leitete den Gottesdienst, den mit ihm alle Priester feierten, die sich ständig im Gottesdiensteinsatz in den neun Kirchen der neuen Pfarrei abwechseln, allen voran Pfarrer Olaf Lindenberg. Ihm überreichte Generalvikar Rösch im Rahmen des Gottesdienstes, für den angesichts des Andrangs die Kirche auch doppelt so groß hätte sein dürfen, zunächst die Urkunde über die Errichtung der neuen Pfarrei sowie ein neues Taufbuch, symbolisch als Zeichen dafür, dass ein neues Kapitel in der langen Geschichte der zum Teil über tausendjährigen Geschichte der beteiligten Gemeinden aufgeschlagen wird. Den festlichen und die ganze Gemeinde umspannenden Charakter des Gottesdienstes unterstrichen die über 50 Ministranten aus allen neun Kirchorten, die Fahnenträger von den verschiedenen Kolpingfamilien und Pfadfinderstämmen, den Crusaders und weiteren aktiven Gruppen aus der neuen Gemeinde. In seiner aufmerksam aufgenommenen Predigt mahnte Generalvikar Rösch, auf dem Weg des Zusammenwachsens und Voranschreitens der neuen Pfarrgemeinde nicht so sehr auf Äußerlichkeiten zu achten. Man sollte das Geistliche, den geistlichen Menschen suchen, den man regelmäßig nicht an seiner Kleidung oder am Ornat erkenne. Auf seine Zeit als Pfarrer in St. Marien anspielend meinte er, er sei schon bei seinem Amtsantritt vor 10 Jahren sicher gewesen, dass ein solcher Schritt der Vereinigung von kleineren Kirchengemeinden zu einer nachhaltig lebensfähigen und zukunftsträchtigen Gemeinde kommen musste. Dabei hätte er es sich allerdings nicht träumen lassen, dass er einst als Vertreter des Bistums seinem Nachfolger im Pfarramt die Gründungsurkunde übergeben würde. Das sei ihm heute eine ganz besondere Freude, und er sei angetan von der sichtbaren Lebendigkeit und Begeisterungsfähigkeit der „tollen Gemeinde“. Mit einem Empfang im Pfarrzentrum, zu dem sich viele Mitglieder der neuen Pfarrei zusammenfanden und dabei die Tugenden der Bewegung, der Begegnung und der Beziehung untereinander und mit Generalvikar Rösch pflegten, klang der feierliche Tag aus.
Angefangen hatte er für einige schon um 14 Uhr mit der konstituierenden Sitzung des neuen Pfarrgemeinderats, der sich den ganzen Nachmittag Zeit genommen hatte, um gemeinsam mit dem gesamten Pastoralteam den Grundstein für seine weitere Arbeit in den nächsten zwei Jahren zu legen. Dabei wurden die PGR-Mitglieder gleich auf verschiedene Weise auf ihre neue Aufgabe in der groß gewordenen Gemeinde eingestimmt. Nach einer von Gemeindereferentin Miriam Book vorbereiteten Meditation zum Thema „Salz der Erde“ konnten die Mitglieder des PGR getreu dem Leitwort des Pastoralkonzepts „Bewegung – Begegnung – Beziehung – Bekenntnis“ einander in wechselnden Dialogen ihre Vorstellungen und Erwartungen zum Wachsen und Zusammenwachsen der neuen Gemeinde austauschen. In seinen Einleitungsworten betonte Pfarrer Lindenberg, dass er sich darauf freut, mit neuem Schwung und Zuversicht mit dem Beistand des Heiligen Geistes und Maria, der Patronin der neuen Pfarrei, gemeinsam mit dem Pfarrgemeinderat und dem Pastoralteam die Herausforderungen des Neuaufbruchs anzunehmen. Er mahnte aber auch, vor lauter Aufbruchstimmung mit Blick auf die großen Chancen der neuen Pfarrei die Werte und Schätze der bisherigen lokalen Kirchengemeinden – die jetzt offiziell Kirchorte heißen – nicht zu vergessen. „Auch in unserer neuen Pfarrei bildet die Kirche vor Ort die Basis unseres pastoralen Auftrags,“ meinte er, „und deshalb ist es ein großes Anliegen für die weitere Entwicklung der Pfarrei, auch die pastorale Arbeit vor Ort, und das heißt insbesondere die Ortsausschüsse zu stärken. Sie bilden in der Nachfolge der ehemaligen örtlichen Pfarrgemeinderäte das Rückgrat der Kirche vor Ort.“
In dem anschließenden formellen Teil wurden bereits die ersten Ortsausschüsse bestellt, weitere Bestellungen wird es in der nächsten PGR-Sitzung geben, die angesichts der Fülle der anstehenden Aufgaben schon für den 18. Februar einberufen wurde. Gewählt wurde auch der Verwaltungsrat der neuen Pfarrei, der dem Pfarrer von jetzt an in den komplexen administrativen und finanziellen Angelegenheiten der neuen Gemeinde zur Seite steht.
Der PGR wählte schließlich auch seinen Vorstand, der der weiteren PGR-Arbeit nun die Richtung geben wird. Ihm gehören neben Pfarrer Olaf Lindenberg und Pastoralreferentin Andrea Bargon nunmehr Heinz Halberstadt (St. Marien, Königstein) als Vorsitzender, Anka Cordes-Leick (St. Philippus und Jakobus, Schloßborn) und Mathias Mentzing (St. Alban, Kronberg-Schönberg) an.
Ohne große Publizität waren in der Zeit zwischen der PGR-Wahl am 15. Dezember 2013 und der großen Auftaktveranstaltung am vergangenen Samstag noch zwei wichtige Entscheidungen getroffen worden, mit denen der neue PGR seine heutige Gestalt bekam: Zum einen die Wahl von Jugendsprecher(in) und Stellvertreter(innen), zum anderen die Entsendung eines ständigen stimmberechtigten PGR-Mitglieds durch die hauptamtlichen Mitarbeiter des Pastoralteams.
Mit einem gut besuchten und mit großer Begeisterung von Jugendlichen aus verschiedenen Teilen der zusammenwachsenden Gemeinde mit Texten und Musik gestalteten Jugendgottesdienst am 22. Dezember 2013 wurde die Jugendsprecherwahl für die neue große Pfarrei Maria Himmelfahrt im Taunus eingeleitet. Die Wahl brachte dann mit Markus Kiliansky (St. Marien, Königstein) einen neuen Jugendsprecher hervor, der mit Sitz und Stimme ein Vollmitglied des neuen PGR wird. Unterstützt wird er durch zwei Stellvertreterinnen, Kathrin Gottschalk (St. Peter und Paul, Kronberg) und Christin Peckelsen (St. Marien, Königstein). Die Stellvertreterinnen gehören ebenfalls, mit eigenem Antrags- und Rederecht dem PGR an. So ist eine gute Basis dafür geschaffen, dass die Belange der Jugendlichen im neuen PGR gebührend zur Sprache kommen.
Als Brücke zwischen den schon am 15. Dezember gewählten 18 PGR-Mitgliedern aus den 9 bisherigen Kirchengemeinden und dem Pastoralteam versteht sich Pastoralreferentin Andrea Bargon, die von dem Pastoralteam als deren ständige Vertreterin in den PGR gesandt wurde.
Wer sich für weitere Details zur neuen Pfarrei interessiert, der wird ab sofort auf der neu gestalteten Internetseite der Pfarrei unter www.mariahimmelfahrtimtaunus.de fündig.
Der neue Generalvikar des Bistums Limburg, der ehemalige Königsteiner Pfarrer Wolfgang Rösch (hinten, re.), war eigens aus Limburg angereist, um im Rahmen eines Gottesdienstes die Einrichtung der neuen Pfarrei zu feiern.
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