Herzlicher Empfang für Burgfräulein Isabella I.

Diesen Schlüssel gibt Bürgermeister Helm (li.) eigentlich ungern aus den Händen, für Isabella I. (Zweite v. re.) machte er aber gerne eine Ausnahme. Foto: Krüger

Königstein (sk) – „Mit Isabella I. wurde eine der Blüten der Jugend zum Burgfräulein gewählt“, begeisterte sich Bürgermeister Leonhard Helm vergangenen Samstag bei dem traditionellen Bürgermeisterempfang für das frisch gekürte Burgfräulein. Bei sonnigem Wetter und in angemessener Burgherrenbekleidung offenbarte der Rathauschef – nicht ohne Selbstironie – das offene Geheimnis, dass das Bürgermeisteramt glücklicherweise nicht nach dem Aussehen des Kandidaten besetzt werde.

Der Empfang des Burgfräuleins Isabella I. alias Isabella Radtke mit ihrem Gefolge fand vor dem Rathaus statt. Mehrere hundert Menschen wohnten dem Spektakel bei, unter anderem eine polnische Reisegruppe aus der Partnerstadt Kórnik, Gäste der britischen Schwestergemeinde von Königsteins Partnerstadt Le Mêle, ein Vertreter des hessischen Städte- und Gemeindebundes, zahlreiche Mitarbeiter der städtischen Gremien und unübersehbar viele interessierte Königsteiner Bürger. Sie alle folgten den Begrüßungsworten des Bürgermeisters und schenkten im Anschluss daran ihre Aufmerksamkeit der Vorsitzenden des Burgvereins, Birgit Becker.

Die „Frau des Burgfestes“, wie viele Königsteiner sie honorierend betiteln, stellte unmissverständlich klar, dass sie angesichts der Unwetterlage in den vergangenen Tagen definitiv nicht mehr über das Wetter sprechen wolle. Nur so viel sei gesagt: „Selbst wenn wir im Schlamm versinken, wir sind trotzdem auf der Burg.“ Angesichts der kraftzehrenden Burgfestvorbereitungen in den vergangenen Wochen fand diese kämpferische Ansage bei den Zuschauern auf dem Rathausvorplatz eine breite Zustimmung. Die Königsteiner lassen sich ihr Burgfest nämlich nicht vom Wetter verderben!

Mit der feierlichen Übergabe des Stadtschlüssels an Ihre Lieblichkeit Isabella I. übernahm das junge Burgfräulein rein symbolisch die Regentschaft über Königstein mitsamt der Burg für die Dauer des Burgfestes. Nach ihrer Verkündung des Burgfriedens trug sich Isabella I. in das Goldene Buch der Stadt Königstein ein.

Ein von der Bäckerei Hees übergroß gebackener Stadtschlüssel wurde dem Schirmherrn des Burgfestes, Alexander Fürst zu Stolberg-Roßla, übergeben. Und anschließend begrüßte Bürgermeister Helm die sechs ehemaligen Burgfräulein aus den Jahrzehnten 1956 bis 2016.

Der Bürgermeister selbst erhielt vom hessischen Städte- und Gemeindebund eine Ehrenurkunde überreicht für seine nunmehr zehnjährige Amtszeit zum Wohle der Stadt Königstein. Der Laudator des Städte- und Gemeindebundes schloss seine Lobworte mit dem freundlichen Appell an die Anwesenden: „Pflegen Sie Ihren Bürgermeister gut!“ Dem schloss sich der ebenfalls zehn Jahre amtierende Landrat Krebs an unter Hinweis darauf, dass Bürgermeisterjahre mindestens doppelt zählten. Stadtverordnetenvorsteher Alexander von Bethmann ergänzte die Gratulationen und wünschte dem Rathauschef weiterhin gute Nerven und Spaß an seinem Job. Gleichermaßen beglückwünschte der erste Stadtrat Walter Krimmel den Bürgermeister zu seinem zehnjährigen Dienstjubiläum und erinnerte daran, dass der Beginn von Helms Amtszeit mit der Fußball-WM 2006 zusammenfiel und Helm seitdem durchgängig einen hohen arbeitsintensiven und persönlichen Einsatz für die Stadt Königstein gezeigt habe. Leonhard Helm nahm die Glückwünsche und nett gemeinten Ratschläge freundlich lächelnd entgegen. Abschließend wünschte er allen Anwesenden und den Königsteinern ein erfolgreiches Burgfest und löste die Versammlung mit den Worten auf: „Lasst uns das 66. Burgfest gemeinsam feiern!“



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