Königstein (aks) – Stuart Truppner weiß, wie sich Armut anfühlt. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er in einer armen Gegend in Brooklyn, New York. Basketball war seine Rettung – der Sport katapultierte ihn in eine andere Welt.
Als Profi-Basketballer musste er sechs bis sieben Stunden am Tag trainieren. „Ich war immer der Kleinste“, sagt er und grinst. Die alleinerziehende Mutter schärfte ihm vor jedem Spiel ein: „Mach sie platt, Junge!“ Wie im Sport kämpfte er sich mit Mut, Disziplin, Gelassenheit und Entschlossenheit in die Vorstandsetagen der Finanzbranche und genoss dank seiner Traumkarriere Ruhm und Ansehen als Vertriebslegende und gefragter Referent – und das ganz ohne Hochschulstudium.
Seit 1993 lebt er in Frankfurt und Umgebung. Nach 14 Jahren bei der Deutschen Bank wechselte er zu Fidelity Investments, wo er das Deutschlandgeschäft des Fondsriesen mit auf- und ausbaute. Schon bald bekam er den Titel „Außenminister“ von Fidelity, obwohl er sich nur ein- bis zweimal im Jahr in Kronberg blicken ließ, wie er fröhlich erzählt.
Abschied von der finanziellen Sicherheit
Dank Truppner kletterte das Unternehmen seinerzeit unter die Top 5 der Fondsbranche in Deutschland. Finanzielle Sicherheit war ihm also früh beschieden, so dass er sich 2012 von Investbanking und Co. verabschiedete und sich die Freiheit nahm, nur noch das zu tun, was er am liebsten macht: beraten, begleiten und betreuen. Als „Business Angel“ verhalf er jungen Start-up-Unternehmen zum Erfolg, aber auch gestandene Vorstandsvorsitzende führender DAX-Unternehmen profitieren als „sparring partner“ von seiner Lebenserfahrung. An Glück glaubt er nicht, zum Erfolg gehören unbedingt „Biss, Ehrgeiz und Millimeterarbeit“.
Er gründete eine Unternehmensberatungsgesellschaft mit dem vielversprechenden Namen „Dauerhaft erfolgreich“ und schrieb flott einen Bestseller mit dem gleichen Titel. Es sei immer schöner zu gewinnen, als zu verlieren – das leuchtet jedem ein. „Ohne Durchsetzungsvermögen geht das nicht“, dabei wirkt Stuart Truppner, der im Sportshirt beim Interview in seiner Königsteiner Wohnung sitzt, sehr gelassen und ruhig. Statussymbole braucht er nicht, die Menschen mögen ihn wie er ist. Seine herzliche Art und seine Offenheit sind der Schlüssel zu Freundschaften und Geschäftskontakten auf der ganzen Welt und auf allen Ebenen.
„Warum machst du es nicht selbst?“
Viele Hilfsfonds hat er bisher unterstützt, bis er sich sagte: „Warum machst du es nicht selbst?“ Nun packt er mit viel Herzblut und mit dem für ihn typischen Elan seine neue Aufgabe als rettender Engel für schwer kranke und arme Kinder in Deutschland an: „Es könnten Ihre Kinder sein.“
Für ihn waren es unvergessliche Augenblicke in seiner Kindheit, wenn er ins Stadion zu den New York Yankees mitfahren durfte oder einen Ausflug zum Empire State Building machte. So entstand die Idee, Kindern Erlebnisse wie diese zu schenken. Stuart Truppner wendet sich an die Vereine, organisiert und bezahlt die Eintrittskarten sowie die Abholung mit einem Bus, der auch für viele kleine Rollstühle geeignet ist.
Organisationen wie Bärenherz, ein Kinderhospiz in Wiesbaden, sind begeistert, dass Kinder, deren Leben dem Tod geweiht ist, noch einmal solche Sternstunden erleben dürfen. Auch die Brückenschule in Wiesbaden gehört zu seinen Ansprechpartnern. Hier werden Kinder betreut, die in Armut leben und psychosoziale Probleme haben. Kleine und große Teilnehmer zehren noch lange von solchen Erlebnistagen.
Bei der Ankunft im Stadion gibt es Limo, Popcorn und Nachos für alle und später ein Mittagessen, „die Kinder lieben das“. Vor einigen Wochen bescherte er 50 Kindern und ihren Begleiter/innen einen Besuch bei den FRAPORT Skyliners. „Das geht ans Herz, wenn du die Kinder siehst.“
Ein Amerikaner für alle Kinder
Auch junge Flüchtlinge hat er im Blick und pflegt gute Kontakte zu Pfarrerin Stoodt-Neuschäfer und zum i-Punkt in Königstein. „Die Stimmung ist immer sensationell und eine riesengroße Freude für alle Kinder und Jugendliche, die im Anschluss auf dem Spielfeld mit den Basketball-Legenden ein Gruppenfoto machen können“ – diesmal mit von der Partie Daniel Mayr, größter deutscher Basketballspieler (2,17 Meter).
Und die Lieblingsfrage der Kinder an ihn, den hör- und sichtbaren Amerikaner? „Du kennst bestimmt Obama.“ Truppner lächelt verschmitzt. „Mut, Lebensfreude, Liebe und Aufmerksamkeit machten mich als Kind stark. Gleiches möchte ich heute hilfsbedürftigen Kids zurückgeben – mit ganzer Kraft, meiner Zeit, durch von mir zu 100 Prozent selbst finanzierte Erlebnis-Mutmach-Events. Ich freue mich auf euch!“ Stuart unterstützt die „Deutsche Kinderkrebsstiftung“ und die „Til Schweiger Foundation“ seines Freundes Til. Go for it, Stuart! Wer helfen möchte, kann gerne einmal auf die Homepage schauen: www.stuart4kids.de.