„Die Krabbelknirpse“ stehen für Gemeinschaftssinn und Engagement

Gemeinschaftssinn und Zusammenhalt spiegeln sich hier in allen Facetten wider. Eine für die Kinder ganz wichtige Bedeutung hat die gemeinsame Einnahme von Frühstück und Mittagessen, an der auch jedes Kind verpflichtend teilnehmen muss. Foto: Schnurawa

Königstein (ja) – Nur nicht aus der Ruhe bringen lassen – das ist wohl so etwas wie ein Leitsatz in der Einrichtung der „Krabbelknirpse“, in der es alles, nur nicht unruhig oder gar hektisch zugeht, und das noch nicht einmal dann, wenn es mal wieder Zeit fürs Mittagessen ist. „Das gemeinsame Frühstück und Mittagessen sind für die zwölf Kinder, die täglich von zwei Erzieherinnen und einer weiteren erfahrenen Betreuerin (zum Beispiel Kinderkrankenschwester) betreut werden, verpflichtend“, so die Krabbelgruppenleiterin Lilo Soler Olivella, die bereits seit 2007 Teil des insgesamt sechsköpfigen Teams der „Krabbelknirpse“ ist und aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung weiß, worauf es ankommt. „Die Kinder sind noch sehr klein, wenn sie zu uns kommen, umso wichtiger ist eine so genannte sanfte Eingewöhnung für sie“, erläutert die gebürtige Katalanierin, die immer mit viel Herzblut bei der Sache ist. Dabei bedeutet „sanfte Eingewöhnung“ nicht bloß, dass auf die Kinder in der Weise eingegangen wird, wie sie es in der Anfangszeit benötigen, sondern auch dass daneben die Präsenz der Eltern ausdrücklich erwünscht und nicht nur geduldet ist. Des Weiteren dürfe jeder Neuling erst einmal eine feste Bezugsperson haben, meint Erzieherin Sabine Müller-Haude. „Die Kinder müssen eine enorme Anpassungsleistung vollbringen, was für die Kleinen schon ein sehr großer Schritt ist.“ Andererseits komme ihnen das aber dann beim späteren Wechsel in den Kindergarten nur zugute. So sei die Krabbelgruppe auch in einem nicht ganz unerheblichen Maße an der Entwicklung der Kinder beteiligt. „Wir bereiten die Kids auf den Kindergarten vor“, bringt es die Leiterin auf den Punkt. Einen weiterhin sehr positiven Einfluss auf die Entwicklung übe weiterhin die gemischte Altersgruppe (von Kindern zwischen einem bis drei 3 Jahren) aus, in der die Kleineren von den Größeren lernten.

Doch das pädagogische Konzept ist bei weitem noch nicht alles, was diese Einrichtung ausmacht. Vielmehr ist es auch das großartige Engagement der Eltern, das alles im Kern zusammenhält und zugleich den Ursprung der Existenz der „Krabbelknirpse“ bildet. Nunmehr fast stolze 22 Jahre ist es her, dass die Idee für „die Krabbelknirpse“ aufgrund einer Elterninitiative geboren wurde. Der Name ist hier demnach bis heute Programm. Das setzt natürlich aber auch ein gewisses Engagement vonseiten der Eltern voraus, die zum Mitanpacken aufgefordert sind. So hätte ein Vater beispielsweise die Eisenbahngarderobe selbst gezimmert, während ein anderer in seiner Freizeit die komplette Küche eingebaut habe, meint Lilo Soler Olivella sehr zufrieden. Zudem gebe es einen gut organisierten Waschdienst unter den Eltern, die die in der Krippe anfallende Wäsche (Handtücher und anderes) zum Waschen mit nach Hause nähmen oder einfach mal Lebensmittel für das allmorgendliche Frühstück spendeten. Dies geschehe jedoch alles auf freiwilliger Basis.

„Das ist so eine angenehm familiäre, kleine Institution“, schwärmt eine Mutter, die auch ihr zweites Kind in die Obhut der „Krabbelknirpse“ geben will. Zudem sei es noch außerordentlich praktisch, dass der Kindergarten direkt angrenze. So sei die Umgebung dem Kind wenigstens schon vertraut.

Auch was die Ernährung ihres Nachwuchses angeht, können die Eltern hier mit einem guten Gewissen zur Arbeit gehen, denn hier wird täglich frisch und gesund gekocht. Beliefert wird man von der Hortküche, die sich ebenfalls gleich nebenan befindet. Dort wird jeden Tag frisch gekocht. Für die Kleinen sei es jedes Mal eine ganz besondere Freude, wenn einer von ihnen zusammen mit der Betreuerin das Essen holen dürfte, so eine der Erzieherinnen. Das zeigt auch wiederum, welchen Stellenwert das gemeinsame Essen für die Kinder und darüber hinaus Gemeinschaft und Zusammenhalt überhaupt hier haben. Ohne jedoch die umfangreiche Unterstützung der Eltern in Form von einem Beherzt-unter-die-Arme-Greifen, wenn mal „Not an Mann ist“, gebe es diese Form der Gemeinschaft sicherlich nicht. „Wenn wir mal nicht beliefert werden, kocht auch spontan einfach mal eine Mutter“, so die passionierte Krabbelgruppenleitung. Umso wichtiger ist es für die Eltern, sich mit der Einrichtung schon einmal im Vorfeld näher vertraut machen zu können. Ein wenig Gelegenheit dazu wird der 28. Februar bieten, an dem ein „Tag der offenen Tür“ um 10 Uhr stattfinden wird und man auch die Räumlichkeiten kennenlernen kann.

Dabei dürfte der „Tag der offenen Tür“ nicht nur, wie bisher, das Interesse der Königsteiner wecken, sondern auch aller anderen umliegenden Orte, denn neu ist, dass Kinder aller Einzugsgebiete ab sofort bei den „Krabbelknirpsen“ herzlich willkommen sind.

Infos auch unter www.krabbelknirpse- koenigstein.de.



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