Kunstwerkstatt präsentiert vielfältige Verwandlungsformen

Die Drittklässler der Grundschule Königstein statteten der Ausstellung in der Volksbank einen Besuch ab. Foto: Schnurawa

Königstein – Richtig schön bunt und farbenfroh präsentiert sich aktuell die Königsteiner Volksbank, in der es viel zu bestaunen und betrachten gibt. Hierfür ist niemand anderes verantwortlich als die kleinen Künstler (im Alter von vier bis 15 Jahren) der Kunstwerkstatt, die im Rahmen eines einmal jährlich organisierten Projektes, das vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst unterstützt wird, ihre Kunstwerke zum Thema „Verwandeln, verändern, verkleiden“ zu zeigen. Da die Ausstellung von Kindern gestaltet wurde, sind jene natürlich auch im besonderen Maße die Adressaten, was Sabine Mauerwerk, Leiterin der Kunstwerkstatt, auch diesmal wieder dazu veranlasste, Führungen speziell für Grundschüler anzubieten. Eine davon hat bereits Anfang der Woche stattgefunden, wo das dritte Schuljahr der Königsteiner Grundschule die Möglichkeit erhielt, die unzähligen Kunstwerke zu erkunden.

Auf die zum Einstieg Sabine Mauerwerks gestellte Frage, was sich die Grundschüler denn unter einer Verwandlung so vorstellten, sprudelten die Antworten nur so hervor. „Wenn wir sterben, werden wir ja auch zu Engeln“, meinte ein Mädchen mit großem Selbstverständnis, während ein anderes Kind zu verstehen gab, dass letztlich ja auch das Aufsetzen einer Maske eine Verwandlung wäre. Dabei waren die Kids nicht nur bestens vorbereitet, sondern es befand sich praktischerweise auch der eine oder andere unter ihnen, der selbst an der Ausstellung mitgewirkt hatte, was den großen Vorteil hatte, dass so manch einer sogar etwas zu seinem Kunstwerk zu sagen wusste.

Die zu bewundernden Arbeiten waren sowohl gegenständlicher als auch experimenteller Natur. Vom Paradebeispiel des Froschkönigs, wo sich ein Frosch in einen Prinzen verwandelt über die aus Pappmaschee dargestellten Libellen, die eine Metamorphose durchlaufen müssen, bis hin zum bildlich aufgezeigten natürlichen Alterungsprozess, den die Kinder anhand eines Selbstporträts in jungen und deutlich fortgeschrittenen Jahren herausgearbeitet hatten, wurden so ziemlich alle nur möglichen Verwandlungsformen thematisiert. Besondere Faszination lösten bei den Grundschülern jedoch die Kuscheltiere im Glas aus, die nicht nur ausgiebig inspiziert, sondern auch berührt werden mussten. Hierbei handelt es sich um ein so genanntes Experiment, bei dem beispielsweise der Kopf einer Ente auf den Bauch eines Bären geklebt wurde, wodurch ein gänzlich neues Tier entstand. Aufgabe der Klasse war es, den dadurch entstandenen Tieren neue Namen zu geben, was mitunter schon ein wenig kniffelig war, denn je mehr unterschiedliche, tierische Körperteile eingearbeitet wurden, umso schwieriger wurde auch die Namensgebung.

„Nanu, was ist denn das?“, lautete die unausgesprochene Frage, als man vor den etwas seltsam anmutenden, aus Karton gefertigten Maschinen Halt machte, die zunächst erst einmal zum Staunen animierten, bevor schließlich Inge Brocar, eine der Kursleiterinnen der Kunstwerkstatt, das Geheimnis lüftete. „Das sind Wunderwandlungsmaschinen durch die Wasser zu Pudding wird“, gab sie die Idee der kleinen Künstler wider. Erstaunlich geduldig und interessiert zeigten sich denn auch die Grundschüler, was einmal mehr dafür spricht, dass das Thema nicht nur bei den am Projekt Beteiligten gut ankam.

Mit dem Verwandeln habe man nicht nur ein für Kinder sehr faszinierendes Thema ausgewählt, sondern gleichzeitig auch einen für den kindlichen Entwicklungsprozess außerordentlich bedeutungsträchtigen Aspekt erarbeitet, äußerte Sabine Mauerwerk. Dabei sei gerade das so genannte „in-eine-andere-Rolle-schlüpfen“ ein wichtiger Bestandteil des kindlichen Spiels, wobei die damit einhergehende Verwandlung Kreativität und Fantasie fördere – also ein im doppelten Sinne pädagogisch sehr wertvolles Thema.

Noch nicht gleich zurück in die Schule entlassen wurden die Drittklässler nach einer eingehenden Bildbesprechung, der sie hoffentlich aufmerksam gelauscht hatten, denn es gab noch ein spannendes Rätsel sowie ein Malprogramm zu absolvieren, die man jedoch mit ein wenig guter Auffassungsgabe und Kreativität bestens meistern konnte.

Wer die Ausstellung auch einmal erleben möchte, der sollte die Chance bald möglichst nutzen, da sie nur noch bis 3. Juli in der Volksbank zu bestaunen sein wird.



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