Ein Mann ohne Fliege will Riesenhubers Erbe antreten

Norbert Altenkamp, Bad Sodens Bürgermeister, kandidiert im Wahlkreis 181 für einen Sitz im Bundestag. Foto: Hillebrecht

Königstein/Bad Soden (ph) – Es gibt durchaus den einen oder anderen, der ein Gerangel um den Sitz im Bundestag von Professor Dr. Heinz Riesenhuber nach dessen Verzichterklärung auf eine weitere Kandidatur im Wahlkreis 181 erwartet hätte. Dem haben aber der Kreisvorstand der CDU im Main-Taunus-Kreis wie auch die Vorsitzenden der Stadtverbände Königstein, Kronberg und Steinbach (die drei Hochtaunus-Städte gehören zum Wahlkreis 181) schnell einen Riegel vorgeschoben. In einer Pressekonferenz gab der Chef der Staatskanzlei in Wiesbaden und Vorsitzende der CDU Main-Taunus, Axel Wintermeyer, bekannt, dass sich der Kreisvorstand Main-Taunus und die Vorsitzenden der erwähnten Stadtverbände einstimmig auf einen Kandidaten geeinigt haben: Norbert Altenkamp, Bürgermeister von Bad Soden. Der Bad Sodener Kommunalpolitiker wird also der entsprechenden Versammlung der CDU-Mitglieder vorgeschlagen werden. Heinz Riesenhuber wird sein Amt noch – so ließ er verlauten – bis zum letzten Tag ausfüllen.

Es werden rund 196.000 Wähler darüber abstimmen, wer das Direktmandat von Heinz Riesenhuber im Wahlkreis 181 antritt. Und wenn Heinz Riesenhuber einfach nur ein Plakat mit einer Fliege im Wahlkreis aufhängen lassen musste, so wird Norbert Altenkamp mehr tun müssen, zumal er auch verschmitzt lächelnd sagte, er besitze nur eine Fliege, eine schwarze zum entsprechenden Anzug.

Der aus Marl in Nordrhein-Westfalen stammende Altenkamp ist 44 Jahre alt, Vater von zwei Kindern und seit dem Jahr 2002 Bürgermeister in Bad Soden. Der Finanzfachmann wird dafür gelobt, dass er die Finanzen der Stadt konsolidiert hat.

Von Axel Wintermeyer wird Altenkamp als fleißig, menschlich locker ansprechbar und auch belastbar beschrieben. „Altenkamp ist ein Mann, der den Wahlkreis, so er denn gewählt wird, dynamisch vertreten wird“, meinte Wintermeyer. „Er ist ein würdiger Nachfolger für Heinz Riesenhuber.“ Fachlich sei Altenkamp auch insofern geeignet, als dass er inzwischen neben seinem Bürgermeisteramt auch andere kommunalpolitische Aufgaben im Kreis übernommen habe, nicht zuletzt auch als Mitglied des Kreistages im Main-Taunus-Kreis.

Norbert Altenkamp sagte, er habe sich zunächst verwundert die Augen gerieben, als ihn die SMS erreichte. Natürlich sei er das Thema auch mit seiner Familie durchgegangen, er sei bereit, Verantwortung zu übernehmen. Er habe nie eine solche Position angestrebt, schließlich habe er die Position eines Bürgermeisters bisher als eine der schönsten Aufgaben angesehen. Und er ist bis zum Jahr 2022 gewählt. Dies Amt erlischt für ihn erst, wenn er in den Bundestag kommt, es bleibt also immer noch die Möglichkeit, dass er Bad Soden erhalten bleibt. Wintermeyer schloss ab: „Norbert Altenkamp ist eine optimale Wahl, er ist ein erfahrener, beliebter und erfolgreicher Kommunalpolitiker und stets nah am Bürger. Er ist in der Region verwurzelt und wird die Interessen der Region auch in Berlin sehr gut vertreten.“



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