Medaillen für deutsche Athleten beim Swiss Open in Zürich

Annika Junck aus Oberreifenberg holte den dritten Platz für Deutschland in der Kategorie Junior.

Königstein – Zum ersten Mal in der Geschichte der Sportschule Michaela Farnung kamen die meisten deutschen Athleten vom Swiss Open aus Zürich mit Medaillen nach Hause. So viel Erfolg habe man noch nie zuvor gehabt. Es gab schon in den letzten Jahren ab und zu ein bis zwei Medaillen, hauptsätzlich bei den Anfängern.

Diesmal hatte man in der Profiliga, der sogenannten Kategorie A, sehr viel Erfolg gehabt. Am Freitagabend traf sich das deutsche Nationalteam im Sportaerobic im Hotel Allegro in der Nähe von Zürich. Noch am gleichen Abend absolvierte man ein kleines Training gemeinsam mit dem tschechischen Nationalteam.

Danach hießt es ins Bett, damit man am Samstag fit und startbereit war. Michaela Steyer: „Wir wussten schon, dass uns starke Konkurrenz aus Tschechien, Belgien, Schweiz, Italien und Frankreich erwartet. Wir sind auch mit gemischten Gefühlen an den Start gegangen.“

Die wunderschöne Halle in Pfäfficon bei Zürich hatte um 9 Uhr am Samstag, 8. April, die Türen für alle Athleten aus ganz Europa geöffnet. Aus der Sportschule Michaela Farnung ging das Fitness-Team FIVE (Charlotte Schwiersch, Ella Luz, Olivia Kern, Nina Thorne,) als erstes an den Start. Leider ohne Jenny Döring, die sich kurz vor dem Wettkampf ihr Handgelenk gebrochen hatte. Das Team wurde in die Kategorie B (Newcommer) eingestuft und holte die erste Goldmedaille für Deutschland.

Die erst sieben Jahre alte Isabella Grotjahn vertrat die Kategorie Mini B Anfänger (8-10 Jahre). Isabella, die eine große Zukunft vor sich hat, belegte schon nach dem ersten Durchgang (Preliminary) den ersten Platz vor Frankreich und der Schweiz. Bei dieser Platzierung ist es auch bis zum Finale am Sonntag geblieben. Die kleine Isabella holte ihre erste Medaille und dazu noch Gold für Deutschland! Mit Freudentränen in den Augen stand sie ganz oben auf dem Treppchen mit der deutschen Fahne. In der Kategorie Kadett B Anfänger (11-13 Jahre) meisterte die nächste Athletin aus Deutschland (Bad Homburg) brilliant ihre Aufgabe. Die noch 10-jährige Cosima Steyer gab alles. Obwohl sie seit Wochen an einer Verletzung der Achillessehne leidet, zeigte sie die beste Leistung.

Auch hier ging es für die Sportschule Michaela Farnung am Samstag nach der Preliminary für die nächste Runde mit dem Platz eins weiter. Am Sonntag konnte Cosima ihren ersten Platz behalten. Sie hatte hier starke Konkurenz aus Tschechien. Aber für Tschechien hat es nur für Platz zwei und drei gereicht.

Die nächste Newcomerin in der Kategorie Junior B Anfänger (14-16 Jahre) heißt Nina Thorne aus Bad Homburg. Die 13-jährige Athletin begeisterte mit ihrer Flexibilität nicht nur das Publikum, sondern auch die Jury. Schon am Anfang zeigte Nina mit ihrer Anfangspose, wie beweglich sie ist. Sie stand mehrere Sekunden lang im Stand-Spagat und wartete auf das Musiksignal. Nina holte die nächste Medaille für das deutsche Nationalteam. Nur knapp verpasste sie Gold, aber man war auch mit Silber sehr glücklich. Auf Rang eins kam Belgien.

Die nächste Athletin aus dem Team Farnung, Luisa Pareti, 10 Jahre alt, wechselte in diesem Jahr von der Kategorie Mini B zur Kategorie Mini A (Profi Liga). Luisa hat letztes Jahr in der Kategorie Mini B Newcomer die Swiss Open gewonnen. Das temperamentvolle Mädchen aus Bad Homburg hat auch dieses Jahr die Jury begeistert. Es gab Bronze für Luisa. Sie hatte eine starke Konkurentin aus Tschechien.

In der Profi-Kategorie Kadett A (11-13) ging aus der Sportschule Natalie Schwerdtfeger, Olivia Kern und Ella Luz an den Start. Alle drei Athletinnen hatten die stärkste Konkurrenz überhaupt. Diese Kategorie ist jedes Jahr sehr stark belegt. 20 Athletinnen waren dieses Jahr beim Swiss Open dabei, davon fünf aus Tschechien. Natalie, Olivia und Ella haben zum ersten Mal diese Profi-Kategorie für Deutschlang vertreten. Alle drei Mädchen sind schon erfahrene Athletinnen und geben immer bei den Wettkämpfen alles. Alle drei kamen nach der ersten Runde weiter ins Semifinale. Immer die besten 12 von 20 kommen weiter. Am Sonntag früh haben die Mädchen in der Semifinale-Runde eine tolle Figur gezeigt. Am Ende belegte Natalie den zehnten Platz, Olivia (mit Verletzung) Platz elf und Ella Luz den zwölften Platz. Auf die ersten Plätze kam Tschechien, Schweiz und Belgien. Hier waren die Choreografien sehr anspruchsvoll und auf einem hohen Niveau.

Die größte Überraschung beim Swiss Open war die erfolgreiche und bekannte Athletin aus Oberreifenberg Annika Junck. Annika war noch letztes Jahr in der einfacheren Kategorie „Kadett“. Da Annika im Mai 14 Jahre alt wird, wechselt man im Sportaerobic in eine höhere Kategorie – in diesem Fall „Junior“. Hier müssen die Athletinnen Sprünge aus der Luft in den Liegestütz, einarmigen Liegestütz und sehr viele anspruchsvolle Elemente beherrschen. Die wunderschöne Choreografie wurde Ende des Jahres 2016 in Prag von der Trainerin des tschechischen Nationalteams, Jitka Hofmannova, zusammengestellt. Annika hat letztes Jahr großes Pech gehabt. Bei der EM 2016 in Carlsbad hatte sie sich verletzt. Mit einem angerissenen Kreuzband musste sie drei Monate lang pausieren. Bei der WM 2016 in Wien hatte sie wiederholt Schmerzen und kam nicht mehr ins Finale.

Dieses Jahr hat für Annika super angefangen. Am Samstag hat sie sich schon den fünften Platz gesichert und damit auch das Semifinale. Am Samstagsabend verbesserte sie sich noch um einen Rang und belegte den vierten Platz.

Am Sonntag zogen nur sechs Mädchen zusammen mit Annika weiter ins Finale ein. Tschechien, Belgien, Frankreich und die Schweiz waren außer Deutschland vertreten. Bei der Siegerehrung ereignete sich jedoch etwas, womit keiner gerechnet hatte: Platz drei für Deutschland! Annika hat es geschafft. Sie hat sich wieder verbessert und stieg als Dritte aufs Treppchen. Nach neun Jahren Swiss Open ist es noch keiner Athletin aus Deutschland gelungen, die im ersten Jahr in der Kategorie Junior gestartet ist, sich unter den ersten Drei zu platzieren. Weiter geht es nun für die Athletinnen der Sportschule mit der Vorbereitung für die Europameisterschaft in Sportaerobic. Auch dieses Jahr findet die EM in Carlsbad vom 23. bis 26. Mai statt. Annika Junck, Olivia Kern und Natalie Schwerdfeger werden Deutschland vertreten.



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