Nachwuchs engagiert sich im Vorstand der Freiwilligen Feuerwehr

Der Vorstandsvorsitzende Jörg Antkowiak (re.) und sein Stellvertreter Arnd Schulze-Steinen (Zweiter v. re.) begrüßen die „Neuen“ Daniel Otto-Schleicher (li.) und Timo Schmidt im Vorstand der Feuerwehr Königstein. Foto: Scholl

Königstein (gs) – „Bei der Freiwilligen Feuerwehr ist immer viel los“ – Diese Worte trafen ganz sicher auch auf das vergangene Jahr zu. Obwohl sich die Anzahl der aktiven Mitglieder im vergangenen Jahr um vier Personen vermindert hatte, waren die Einsatzkräfte, dank hervorragender Organisation, trotzdem in der Lage, insgesamt 175 Einsätze zu leisten. Alleine 23 Brände unterschiedlicher Ausprägung waren zu bekämpfen, nicht weniger als 91 Hilfseinsätze zu leisten und – zum Ärger aller Betroffenen – 55 Fehleinsätze abzuarbeiten. Die größte Anzahl von Hilfseinsätzen leisteten die Feuerwehrkameradinnen und -kameraden im Rahmen des Orkans am 1. August. Alleine 47 Mal rückten sie an diesem einen Tag aus und der imponierende Blick auf einen Screenshot der eingehenden Hilferufe, den Jörg Antkowiak im Rahmen seines Jahresrückblicks zeigte, ließ erahnen, welche Leistung an diesem denkwürdigen Tag von der Feuerwehr erbracht wurde.

Daneben wurden im vergangenen Jahr Kerbebäume gesichert, Fahrzeugbrände gelöscht, sturmgeknickte Bäume von der Straße geräumt, angetrunkene Festbesucher im Burghain gerettet und Hausbrände gelöscht. Erfreulicherweise blieben alle Aktiven unversehrt, was sicher auch den umfangreichen Schulungsmaßnahmen, an denen die aktiven Feuerwehrmänner und -frauen regelmäßig teilnehmen, zuzuschreiben war. Als besonders ärgerlich empfanden die Mitglieder der Feuerwehr verständlicherweise die vielen Fehlalarme, die im Wesentlichen auf wenige Liegenschaften beschränkt blieben, dort jedoch vermehrt auftraten. Hier wäre es, so Antkowiak, wünschenswert, wenn die betroffenen Eigentümer ihre Brandmeldeanlagen überprüfen und verbessern würden. Neben den zahlreichen Einsätzen blieb aber auch Zeit für gemeinschaftliche Aktivitäten, ohne die eine enge Kameradschaft ganz sicher nicht möglich wäre. So traf man sich zum Wintergrillen mit spontanem Rodel-Event oder einer Fahrradtour rund um Königstein – nebst wohlverdientem Halt am Bürgelstollen. Kurz gesagt blickte Jörg Antkowiak auf ein sowohl ereignisreiches, als auch erfolgreiches Jahr 2017 zurück. Auch das neue Jahr wird, neben vielen Einsätzen, einige Neuerungen mit sich bringen. Der Vorstand erwartet für 2018 den Bewilligungsbescheid zur Anschaffung einer neuen Drehleiter mit Korb, die das momentane Modell aus dem Jahr 1993 ersetzen wird. Der Fuhrpark der Königsteiner Feuerwehr ist im Schnitt 17 Jahre alt, so dass diese Neuanschaffung dringend notwendig ist, aber auf lange Sicht wohl nur ein erster Schritt in die Erneuerung des Fuhrparks sein kann. Ein weiteres Projekt, an dem sich die FFW Königstein beteiligen wird, ist das Projekt „Feuerwehr und Schule“, wobei dem Hochtaunuskreis die Rolle als Modellregion zukommt. Über Projekttage und AGs in den Schulen möchte man neue Wege beschreiten, um die Jugend für den Dienst bei der Feuerwehr zu begeistern. Die Jugendarbeit ist allerdings auch heute schon ein großes Anliegen der Königsteiner Feuerwehr und findet seit geraumer Zeit mit großem Erfolg unter der Leitung von Daniel Otto-Schleicher statt. Aktuell sind sechzehn Mädchen und Jungen im Alter von 10-16 Jahren in der FFW organisiert. Otto-Schleicher konnte in seinem Bericht als Jugendwart auf ein überaus erfolgreiches Jahr zurückblicken. Seine Ausführungen unter dem Motto „Gemeinschaft“ ließen sein großes Engagement in der Jugendarbeit erkennen.

Mit einer Kombination aus Sport, Feuerwehrwissen und gemeinsamer Freizeitaktivitäten wusste er die jungen Leute für die Feuerwehr zu begeistern. Der Zuwachs von sechs Mitgliedern in der Jugendfeuerwehr 2017 gab seinem Konzept ganz sicher recht. Der Ansatz, alle Stadtteilwehren mit ins Boot zu holen und gemeinsame Aktivitäten und Schulungen zu organisieren fand allerorts große Zustimmung. Das Highlight war nach seinem eigenen Bekunden der 24-Stunden-Feuerwehrtag im September, bei dem zwanzig Ausbilder Hand in Hand arbeiteten und den Jugendlichen einen unvergessenen Tag bescherten. Daniel Otto-Schleicher wird, aufgrund seines großen Engagements, in Zukunft das Amt des Stadtjugendfeuerwehrwarts bekleiden und sein derzeitiges Amt an Timo Schmidt abgeben. Schmidt wurde auf der JHV nun offiziell ernannt, Daniel Stroh wird ihn als sein Stellvertreter in Zukunft tatkräftig unterstützen. Darüber hinaus standen an diesem Abend turnusmäßige Vorstandswahlen auf der Agenda, wobei sich der amtierende Vorstand fast geschlossen erneut zur Wahl stellte. Erster Vorsitzender bleibt Jörg Antkowiak, sein Stellvertreter wird weiterhin Arnd Schulze-Steinen sein. Als neuen Schriftführer wählten die Mitglieder Daniel Otto-Schleicher in den Vorstand. Volker Stroh wird weiterhin als Kassierer für die Finanzen zuständig sein und Markus Pauli bleibt Mannschaftsvertreter im Vorstand. Manfred Haug (Vertreter der Ehren- und Altersabteilung) und Wolfgang Gottschalk (Vertreter der fördernden Mitglieder) bleiben ebenfalls im Amt. Mit dem neuen Jugendwart Timo Schmidt und dem Schriftführer Daniel Otto-Schleicher sind damit zwei junge, ambitionierte Mitglieder in den Vorstand gewählt worden, die die Belange der Jugend ganz sicher adäquat vertreten und dafür Sorge tragen werden, dass der in Zukunft anstehende Generationenwechsel einen Anfang findet. Leonhard Helm überbrachte dem neu- bzw. wiedergewählten Vorstand die Glückwünsche der Stadt Königstein und lobte die hervorragende Zusammenarbeit und die Politik der „kurzen Dienstwege“, die im Alltag manches einfacher mache. Er würdigte die Freiwillige Feuerwehr als eine der wichtigsten Einrichtungen in der Stadt und zollte darüber hinaus der Einsatzbereitschaft der aktiven Mitglieder seinen Respekt. Man warte nun auf den Bewilligungsbescheid für die neue Drehleiter, wobei dieses wichtige Anliegen beim Hochtaunuskreis Priorität genieße. Er sei guten Mutes, dass die Bewilligung nicht lange auf sich warten lasse. Norbert Fischer vom Kreisfeuerwehrverband lobte das Engagement der Königsteiner Feuerwehr in der Jugendarbeit, wobei sein großes Augenmerk auf dem anstehenden Projekt „Feuerwehr und Schule“ lag, in dem die Feuerwehr Königstein mit drei Aktiven engagiert sein wird. Er warb dafür, das Projekt mit Leben zu füllen und praktikable Organisationsformen zu schaffen. Das Schlusswort hatte Stadtbrandinspektor Heiko Martens, der eindringlich darauf aufmerksam machte, wie gut die Zusammenarbeit der einzelnen Stadtteilwehren funktioniere.



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