Pünktlich zum Fest: Bescherung vom Ordnungsamt

Unser Leser Thomas Rettig, Wallstraße, Königstein, äußert seinen Unmut über eine Maßnahme der Stadt Königstein:

Am 22. Dezember fand ich eine „freundliche“ Aufforderung des Ordnungsamtes der Stadt Königstein in meinem Briefkasten. Ich möge doch bitte die Straße reinigen, Frist bis 15. Januar 2017, sonst Strafe. Ich wohne mittlerweile seit April 2009 in Schneidhain und habe noch nie eine solche Aufforderung erhalten. Entweder hat sich bisher nie jemand darum gekümmert oder ich bin wohl doch auch schon vorher meinem eigenen Wunsch nach Sauberkeit nachgekommen, auch ohne Verordnung.

Mal davon abgesehen, dass es unschön ist, den Bürgern zwei Tage vor Weihnachten eine Strafandrohung in den Briefkasten zu werfen (sogar Finanzämter sehen in der Weihnachtszeit von Steuerbescheiden etc. ab). Zudem in dem Wissen, dass sich viele Bürger bereits im Weihnachtsurlaub befinden.

Man fragt sich ernsthaft, ob das nun eine neue Methode ist, die klammen Kassen der Stadt zu füllen? Natürlich ist es leicht, die Hausbesitzer neben den immer weiter stetig steigenden Grundbesitzabgaben zu schröpfen. In der Wirtschaft sagt man, ein neues Geschäftsfeld eröffnen.

Zudem fragt man sich, ob das Ordnungsamt nicht zwei Tage vor Weihnachten Besseres zu tun hat, als die vermeintliche „Sauberkeit“ der Stadt im Auge zu haben?

Natürlich gibt es eine Satzung, von der ich bislang – ganz nebenbei – noch nicht einmal Kenntnis hatte. Bei der Recherche im Freundeskreis scheint die Stadt Königstein hier ein Alleinstellungsmerkmal zu haben, dass der Grundstückseigentümer auch für die Straßenreinigung zu sorgen hat.

Selbstverständlich muss ich dankbar sein, dass mir die Stadt nicht sofort eine Ordnungsstrafe von 500 Euro angehängt hat. Vermutlich weil zwei Tage vor Weihnachten?

Ich denke, ein wenig Fingerspitzengefühl während der Weihnachtsfeiertage hätte auch der Stadt Königstein mal gut getan. Um der Satzung Genüge zu tun, habe ich heute nun auch die angrenzende Straße noch einmal gründlich gereinigt. In diesem Sinne ein frohes neues Jahr. Auch an die Ordnungskräfte, die natürlich nur ihren Job machen!



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