Rotary Berufsinformationstag im Taunusgymnasium

Viele Schülerinnen und Schüler besuchten den Berufsinformationstag des Rotary Clubs im Taunusgymnasium. Jedes Jahr veranstalten Rotary Clubs hessenweit einen Aktionstag, der jungen Menschen bei der zukünftigen Berufswahl helfen soll. Bereits zum zehnten Mal fand die Veranstaltung in der Cafeteria des Taunusgymnasiums statt. Foto: Fuchs

Königstein (efx) – Welche Studiengänge gibt es? Welches Studium interessiert mich? Welche Lehre, welchen Beruf möchte ich wählen? Die Fragen eines Schülers sind mannigfaltig. Antworten auf diese Fragen erhielten Schülerinnen und Schüler vom Rotary Club Bad Soden/Königstein, der auch in diesem Jahr wieder im Rahmen des von Rotary hessenweit organisierten Berufsinformationstags mit professionellen, erfahrenen Praktikern der Berufswelt im Taunusgymnasium zugegen war.

Bereits seit vielen Jahren geben die Rotarier im Taunusgymnasium Möglichkeiten zum Gedanken- und Informationsaustausch zwischen Schülern und Führungskräften. Zum zehnten Mal fand nun die Berufsinformation in Königstein statt. Auch in diesem Jahr boten die Rotarier wieder eine große Vielfalt unterschiedlichster Berufe, und durch die gute, mittlerweile fast freundschaftlich geprägte Verständigung zwischen Rotary auf der einen und den Schulvertretern auf der anderen Seite, wurde bereits zu Beginn der Veranstaltung klar, dass in der ungezwungenen Atmosphäre der Cafeteria wertvoller fachlicher Rat eingeholt werden konnte. So freute sich Winfried Romahn von Seiten der Schule sehr, dass „so viele Schüler da sind.“ Dirk Mäher kümmert sich im Rotary Club um das „Spektrum Berufsberatung“. Seine Position im Hochschulrat der Frankfurt University of Applied Science brachte ihn in diesem Jahr denn auch auf eine Idee der besonderen Art. „Wir haben dieses Jahr auch jüngere Professionals.“ Darüber kann man die Schnittstelle zwischen Schulabschluss und Weiterbildungs respektive Berufseinstieg noch besser bedienen. Denn durch G8 (Abitur nach 12 Jahren) sind die Schulabsolventen noch jung und benötigen nicht nur die Tipps erfahrener Praktiker, sondern auch Ratschläge von jungen Berufseinsteigern oder Studenten. Deshalb wurde dem hessenweiten Berufsbildungsaktionstag der Rotarier, zumindest was Königstein betrifft, eine Frischzellenkur verordnet. Dies ist von Seiten der Schülerschaft positiv angenommen worden.

Eine weitere Ergänzung, die den aktuellen Trends und Bedürfnissen der Jugend von heute nachkommt, wurde ebenso aufgegriffen. Das „Freiwillige Soziale Jahr“ ist nach Erkenntnissen Winfried Romahns unter jungen Leuten sehr beliebt. Und auch Studiengänge im europäischen Ausland stehen auf der Rangliste der Schüler weit oben. Diesbezügliche Fragen konnten in diesem Jahr kompetent beantwortet werden.

Dabei berichtete nicht nur ein ehemaliger Gymnasiast des Taunusgymnasiums, der sein Freiwilliges Soziales Jahr absolviert, von seinen Erfahrungen. Mit Hans-Jürgen Zahorka von LIBERTAS-Europäisches Institut GmbH und Chief Editor des European Union Foreign Affairs Journal (EUFAJ), war ein versierter Ratgeber in Sachen Auslandsstudium zugegen. Schüler ab der Jahrgangsstufe Q1 informierten sich bei ihm über passende Studiengänge unter anderem in Schottland, Irland oder auf Malta, wobei sich nach Zahorka die Auslandsstudienwahl auch nach den Sprachvorlieben des Schülers richten sollte.

Nicht nur in der Vergangenheit stark nachgefragte Berufe wie beispielsweise Jura, Luftfahrt, Bankwesen oder Pharmazie fanden eine große Zuhörerschaft, auch die IT (Information Technologie)-Branche oder die Konsumgüterindustrie waren am Abend der Berufsinformation sehr beliebt. Helmut Hilgers, selbstständig in der IT-Branche, hatte viele wertvolle Tipps parat und konnte so hilfreiche Antworten geben. Benedikt Hock besucht die Q3 des Taunusgymnasiums und interessiert sich für den Bereich Informations-Technologie. Seine Fragen nach einem dualen Studium, der Nützlichkeit von Praktika oder den Vorteilen eines Einstiegs in einem kleinen Unternehmen, führten am IT Tisch zu einem regen Gedankenaustausch. Der Konsumgüterriese Nestlé unterstrich am Informationstag seine junge, dynamische und kreative Seite. Viele „Young Professionals“, also junge Mitarbeiter des Großunternehmens, berichteten aus den Bereichen Marketing und Vertrieb und hatten bereits nach einigen Minuten eine große Schülerschaft um sich versammelt. Perspektiven im „Unternehmen Lebensqualität“ wurden unter großem Interesse dargelegt und dabei auch die Nestlé-Kultur beleuchtet. Dr. jur. Altfried Lütkenhaus, Rotarier aus Bad Soden, freute sich besonders, dass der Leitgedanke von Rotary – das Dienen als Grundlage des Geschäfts- und Berufslebens verbunden mit freundschaftlichen Beziehungen – in Königstein bereits Früchte trägt: „Wir sind seit zehn Jahren hier und mittlerweile haben wir Berater, die man mal selbst beraten hat.“ Für diese einwandfreie Kooperation haben Winfried Romahn vom Taunusgymnasium und Dirk Mäher von Rotary eine einfache Erklärung. So bringt es denn Romahn auch auf den Punkt: „Er (Anmerkung der Redaktion: Dirk Mäher) besorgt die Referenten, ich die Schüler.“ Im Laufe der Jahre hat sich der Kreis geschlossen und die ehemalige Unterstützung füttert die Berufsberatung mit neuen Arbeitnehmern, die wiederum hilfreiche Tipps an zukünftige Berufseinsteiger geben können.

So können auch die Fragen zweier Oberstufenschülerinnen recht schnell beantwortet werden. Ihr Ziel: „Wir wollen auf jeden Fall im Ausland studieren, wissen aber nicht was.“ Nach einem bereits erfolgten Praktikum der Physiotherapie sowie der Liebe zu Tieren, könnte das Studium der Tiermedizin für die beiden Mädchen von Interesse sein.

Dies lässt sich mit der Vorliebe des Auslandstudiums leicht verknüpfen. So weiß Europaexperte Zahorka beispielsweise, dass Irland hervorragende Optionen im Bereich Tiermedizin bereithält. Dabei muss nicht unbedingt das gesamte Studium im Ausland absolviert werden. Auch ein Studium in Deutschland, das einen Studienabschnitt im Ausland ermöglicht, ist denkbar. Der für zwei Stunden anberaumte Berufsinformationsabend vergeht für alle Beteiligten wie im Flug und bestätigt die Auffassung Winfried Romahns: „Man muss als Bildungsträger auf die Kinder zugehen.“ Nur so treffen Ratschläge und Informationen auf nahrhaften Boden.

Aus diesem Grund freut sich das Taunusgymnasium, dass mit dem Berufsinformationstag der Beginn einer ganzen Reihe berufsinformativer Angebote startet. So werden die Oberstufenschüler in der nächsten Zeit auch eine Informationsveranstaltung der Bundesagentur für Arbeit und einen Studientag an der Universität wahrnehmen können.



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