Sicherheitslücken zum Schulbeginn

Königstein (hhf) – Mit mehreren weiterführenden Schulen sowie den üblichen Grundschulen pro Stadtteil kommt in Königstein zum Schulbeginn einiges an Bewegung auf. Allerdings soll diesmal nicht die Rede von Rudeln unvernünftiger Autofahrer vor den Schultoren sein, sondern von einer echten Sicherheitslücke, die der Landkreis als Schulträger dringend beheben sollte.

Seit Jahren wird nämlich an Ersatz für Vorhänge in Klassenzimmern gespart, die zwar schnell beschädigt, aber nur teuer zu ersetzen sind, schließlich muss das Material ja brandhemmend sein und noch einige weitere Kriterien erfüllen – Elternspenden aus Omas Mottenkiste fallen hier also auch aus.

Was bislang immer wieder unangenehm aufstieß – je nach Sonnenstand waren Tafeln nicht zu sehen oder Lichtbilder nicht einsetzbar – stieß in diesem Jahr endgültig sauer auf, als die verschiedenen Lehrerkollegien auf das kommende Schuljahr eingewiesen wurden. Bezüglich der besonderen Maßnahmen gegen die große Hitze wurde nämlich unter anderem empfohlen, rechtzeitig die Vorhänge zuzuziehen, um die Sonneneinstrahlung abzuhalten. Nun sollte man meinen, wer gestandenen Pädagogen zutraut, dass sie darauf nicht selbst kommen, würde ihnen wenigstens das empfohlene Gerät zur Verfügung stellen, doch dafür hat offensichtlich das Geld nicht gereicht. Das Ende der Fahnenstange ist hiermit auch noch nicht erreicht, denn erboste Mitglieder verschiedener Schulgemeinden wiesen in direkter Folge auf die gültigen Verhaltensregeln für Amoksituationen hin, die besagen, dass unbedingt die Vorhänge in den Klassenräumen zugezogen werden müssen, um vorbeilaufenden Tätern nicht zu verraten, wo potenzielle Opfer zu finden sind.

Es wäre also mehr als angebracht, wenn sich Verwaltung und Politik eilends um die Vollständigkeit der Ausstattung unserer Schulen mit Vorhängen kümmern würden, selbst auf die Gefahr hin, dass ab und zu ein Schüler im Dunkeln einschläft. Vielleicht kann man dafür ja bei den Schulhofumgestaltungen etwas einsparen, oder bei deren Umzäunungen, die eine empfohlene Flucht vor Amokläufern ohnehin schon im Ansatz vereiteln ...



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