Königstein (js) – Unverkennbar war das kunterbunte und geschäftige Treiben rund um Kurhaus, Fußgängerzone und Kapuzinerplatz, wo bereits um sieben Uhr die Vorbereitungen für den allseits beliebten Antik- und Trödelmarkt auf Hochtouren liefen. Dabei gilt hier stets das altbewährte Sprichwort: Der frühe Vogel fängt den Wurm, wobei dies nicht bloß auf Verkäufer, sondern auch auf viele Schnäppchenjäger zutrifft. Denn wer wirklich auf der Suche nach besonderen Fundstücken ist, muss nun einmal schnell sein und so nahm es denn auch nicht Wunder, dass bereits die ersten Interessanten schon pünktlich zum Aufbau auf der Matte standen, was dem einen oder anderen Händler schon mal ein wenig die Vorfreude vermiesen konnte. Allerdings, wer einmal die Trödlerluft geschnuppert hat, bleibt ihr in aller Regel auch mit Begeisterung treu und nimmt kleinere Unannehmlichkeiten, wie beispielsweise einen längeren Transportweg der Gegenstände aufgrund der unzureichenden nahe gelegenen Parkmöglichkeiten gerne mal in Kauf. Man habe schon oft über eine Parkalternative nachgedacht, so Organisator und Initiator Rolf Krönke, doch den Kurpark als Parkfläche zu gebrauchen sei definitiv keine Option, da es die gerade von den treuen Trödlern so viel geschätzte angenehme Atmosphäre ruinieren würde.
„Die meisten sind schon fast Stammkunden hier am Platz“, erzählte Rolf Krönke. Da nehme man unter Umständen auch schon mal eine halbe Weltreise von Berlin auf sich, um dabei sein zu können.
Das Angebot an Schnäppchen war auch dieses Mal wieder reichlich, vielfältig an den rund 100 Ständen und ließ keinerlei Wünsche offen. Textilien, Porzellan, Spielzeug, Elektrogeräte, Möbel und vieles andere Brauchbare gab es zu ersteigern, was dann schon so manch Käufer aber auch Verkäuferherz ein wenig höherschlagen ließ. Doch es gebe durchaus auch gewisse Reglementierungen beim Verkauf, äußerte Rolf Krönke. So müssten Verkaufsgegenstände vor allem in einem noch guten und brauchbaren Zustand sein und zudem nach Möglichkeit auch einen gewissen antiquarischen Wert aufweisen. Des Weiteren werde angestrebt, künftig Gebrauchsgegenstände wie Kleidung oder Schuhe auf einem gesonderten Trödelmarkt anzubieten, so die Überlegung des Organisators, dem es vor allem ein Anliegen ist, den Antik- und Trödelmarkt in seiner reinen und damit besonderen Form zu erhalten.
Dabei dürfte auch die Tatsache der Flächenerweiterung für sich sprechen. Aufgrund großer Nachfrage musste nämlich der Platz rund um das Kurhaus noch bis fast zum Spielplatz erweitert werden. „Ich lasse keinen Trödelmarkt aus“, erklärt ein begeisterter Flohmarktfan. „Hier findet man einfach immer was Schönes, egal ob als Mitbringsel oder für einen selbst.“ Gut war die Stimmung auch auf Seiten der Hobbytrödler. „Es gibt einfach Dinge, die zu schade zum Wegwerfen sind. Umso mehr freut man sich dann, wenn man anderen eine Freude bereiten kann“, meinte eine Bad Sodenerin, die das Ambiente ebenfalls sehr schätzt. Besonders schön sei es vor allem dann, wenn man Kinderaugen zum Leuchten brächte, fuhr sie fort und schenkte einem Kommunionkind einfach kurzerhand ein Stofftier.
„Manchmal muss man auch einfach mal ausmisten und dafür bietet dieser Ort einfach eine gute Gelegenheit“, so Ingrid Fettweis vom Gewerbeverein, die an ihrem Stand vor allem reißenden Absatz bei Schuhen und Handtüchern verzeichnen konnte. Breiten Zuspruch fanden zudem Porzellan und Metallgegenstände mit nostalgischem Wert sowie Bücher.
Einen nicht unerheblichen Beitrag am guten Gelingen leistete jedoch auch die zweifellos recht gute Wetterlage, wie Rolf Krönke nur bestätigen konnte. Zwar herrschten morgens noch recht eisige Temperaturen, die dem einen oder anderen schon zu schaffen machten, doch das Frösteln wurde zum Mittag durch herrlichen Sonnenschein belohnt. Für das leibliche Wohl war mit einem Grillwurststand des Königsteiner Narrenclubs wieder bestens gesorgt. Eine kaum enden wollende Schlange sprach da wohl für sich.