Königstein – Bei der hessischen Volleyballjugend geht es in diesen Wochen um Meistertitel und Pokale. Für den SC Königstein (SCK) machten die Spielerinnen der Jahrgänge 2001 und jünger den Anfang – und was für einen: Als strahlende Bronzemedaillen-Gewinner kehrte das U16-Team von der Hessischen Meisterschaft aus Wiesbaden zurück.
Bereits die zurückliegende Ligasaison war für die Spielerinnen von Coach Oliver Käsebrink ein voller Erfolg gewesen. Erstmals hatte man sich in der Oberliga, der höchsten Jugendspielklasse, mit den stärksten Teams des Landes gemessen, darunter mehrere Leistungszentren und Stützpunkte des Hessischen Volleyball Verbands (HVV). Die direkte Qualifikation zur Hessischen Meisterschaft als viertbestes Oberliga-Team war bereits Grund zur Freude. Am Ende des Finalturniers in der Sporthalle der Polizeiakademie Wiesbaden jubelten Spielerinnen, Betreuer und die mitgereisten Fans dann sogar über die Bronzemedaille. Lediglich dem Branchenprimus VC Wiesbaden und der TG Bad Soden hatte man sich geschlagen geben müssen. Erstmals stand damit ein Königsteiner Team bei einer Hessischen Meisterschaft auf dem Treppchen. „Unsere Spielerinnen haben Vereinsgeschichte geschrieben!“, vermeldete der Erste Vorsitzende Klaus Herrmann aus der Landeshauptstadt. Besonderes Lob kam vom Chef für den Kampfgeist der nur 7-köpfigen Mannschaft, die aufgrund einer Klassenfahrt auf Zuspielerin Carina Bracker und Außenangreiferin Gianina Wittemann verzichten musste. Auch ein „Nachrücken“ von Spielerinnen aus der zweiten SCK-Mannschaft war nicht möglich, da diese zeitgleich in Gelnhausen um den Einzug ins Hessenjugendpokal-Finale kämpfte. Begonnen hatte das Turnier in der Landeshauptstadt mit einer äußerst unglücklichen 3-Satz-Niederlage; mit 12:25, 25:19 und 13:15 musste man sich dem Taunusnachbarn TG Bad Soden geschlagen geben. Aktive und Zuschauer konnten es zunächst nicht fassen, dass man eine 7:0 und 13:10 Führung im entscheidenden Tiebreak nicht hatte ins Ziel bringen können. Nachdem die Tränen getrocknet waren, ging es dann aber mit einem lauten „Jetzt erst recht!“ zurück ans Netz. „Sie haben um jeden Punkt gekämpft. Die Raumaufteilung und die Bewegung auf dem Feld wurden im Laufe des Turniers immer besser“, lobte Klaus Herrmann seine Nachwuchsspielerinnen. Der Lohn: ein klarer 2:0 Erfolg (25:19, 25:12) gegen TuS Kriftel und der Einzug ins Halbfinale.
In der Vorschlussrunde hatten es die Königsteinerinnen mit dem VC Wiesbaden zu tun, dem Volleyball-Stützpunkt des HVV für den weiblichen Nachwuchs. Der Plan von Coach Käsebrink, sich „ordentlich zu verkaufen“ (11:25, 14:25) und ansonsten Kräfte für das Medaillenspiel zu sparen, ging auf. Im Bronzespiel gegen die JSG Bleidenstadt/Bad Schwalbach konnten die Königsteinerinnen ihre beste Turnierleistung abrufen, ließen sich auch von einem zwischenzeitlichen 19:21 Rückstand nicht verunsichern und erkämpften sich den ersten Satz mit 25:22 Punkten. Der Widerstand der Bleidenstädterinnen war gebrochen, der zweite Satz wurde klar mit 25:14 gewonnen. „Und dann haben wir nur noch getanzt und gefeiert“, berichtete ein strahlender Coach. Für den SC Königstein I spielten: Lara Kohlenbach (Zuspiel), Louisa Hagemann (Diagonal), Antonia Lerch, Isabel Luippold (beide Mitte), Mathilde de Weerth, Maja Wünnenberg (beide Mitte/Außen) und Cynthia Henschel (Außen). Auch vom zweiten U16-Team des SCK kam eine Erfolgsmeldung: Die von Katja Weinig betreute Mannschaft schnappte sich in einem stark besetzten Qualifikationsturnier das Ticket für den Hessenjugendpokal am 30. April. Der SC Königstein ist damit der einzige Verein Hessens, der mit zwei Teams in den Finalturnieren vertreten ist. Im entscheidenden Match gegen den Gastgeber VGG Gelnhausen konnten die Königsteinerinnen ihre mit Abstand beste Saisonleistung abrufen und sicherten sich den Sieg dank druckvoller Aufschläge und einer geschlossenen Mannschaftsleistung hochverdient mit 25:6 und 25:16.